LeeMo
Sehr geehrte Herr Dr. Matussek, ich mache mir einige Gedanken bzgl. der motorischen Entwicklung meines Kindes. Mein Sohn (ca. 16 Monate) krabbelte mit 9,5 Monaten, saß erst mit 11 Monaten und das auch nur im Zwischenfersensitz und stand ab 13 Monaten sehr selten mal frei. Eigentlich hält er sich immer irgendwo fest und läuft dann an Möbeln entlang. Wir waren wegen der Sitzposition sowohl bei der Osteopathie, Physiotherapie und bei einer Kinderorthopädin. Alle sagten, dass seine Motorik komplettt in Ordnung sei. Auch ein erneuter Hüftultraschall war unauffällig. Einzig die Osteopathin sagte, dass er ggfs. Probleme mit dem Gleichgewicht haben könnte. Mittlerweile sitzt er auch im Langbeinsitz, aber immer mit durchgestreckten Beinen und nie mit angewinkelten Beinen. Hab ich sonst bei keinem anderen Kind in den Krabbel-, Spiel- und Musikgruppen, die wir besuchen, beobachtet. Nun..das zur Vorgeschichte. Aktuell mache ich mir über seine Laufanfänge Gedanken. Vor vier Wochen machte er seine ersten freien Schritte. Halleluja, war ich selig, dass sich was tat. Seitdem ist allerdings kein Fortschritt mehr erkennbar. Er geht maximal 3-4 Schritte frei, danach geht er wieder in die Knie und krabbelt weiter. Auffällig ist vor allem, dass seine Bewegungen beim Laufen sehr steif wirken, er sehr wackelig auf den Beinen ist (auch im freien Stand noch), sehr breitbeinig läuft (je mehr Schritte er geht, desto weiter gehen die Beine auseinander), sehr schnell das Gleichgewicht verliert und nicht mehr als 4 Schritte frei geht. Ist dies alles noch normal für das Alter und in der Entwicklung? Ich höre immer nur, dass Kinder, wenn sie anfangen zu laufen, recht schnell Fortschritte machen und dann eigentlich nichts anderes tun als laufen. Mein Sohn krabbelt lieber weiter statt das Laufen zu üben. Am Montag sind wir wegen des Gleichgewichts beim HNO. Ich würde mich dennoch sehr über eine Einschätzung von Ihnen freuen. Mit freundlichen Grüßen LeeMo
Liebe Familie, Wenn tatsächlich die Lauffortschritte stagnieren und in den letzten Wochen keine Fortschritte machen, muss ihr Sohn vom Kinderneurologen gesehen werden. Sie können schöne Grüße von mir bestellen: Eine Muskeldystrophie muss ausgeschlossen werden; das sind Muskelerkrankungen, die man ausschließen muss. Möglicherweise mache ich einen "zu starken Alarm", aber die Geschichte, die Sie beschreiben, könnte auf eine angeborene Muskelerkrankung hindeuten. Jetzt bitte ich Sie innigst, nicht gleich im Internet die riesigen Paletten an verschiedenen Formen anzuschauen und sich noch mehr Sorgen zu machen. Ich sagte ja, dass ich möglicherweise nicht richtig bin, aber der Kinderneurologe hilft hier weiter (es kann auch noch einmal die Kinderorthopädin sein). Bei jedem Kind mit 18 Lebensmonaten, das nicht frei oder länger laufen kann, wird von den Fachgesellschaften der Ausschluss dieser Erkrankung gefordert. Mit freundlichen Grüßen Ihr JM
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