LoryFfm
Liebe Frau Dr. Althoff, Ich habe eine 4 Wochen alte Tochter die sowohl gestillt wird als auch zugefüttert wird mit Pre Nahrung. Leider haben wir zwei grad einige Probleme bezüglich Verstopfung: Meine Tochter hatte nach der Geburt einen erhöhten bilirubinspiegel. Mir wurde seitens meiner Hebamme empfohlen mit premilch dazu zu füttern, min 8 x am Tag 90 ml. Ihr Stuhlgang war unregelmäßig und die Hebamme sagte sie müsste einmal am Tag in die Windel machen und damit fing die Katastrophe an: Wir haben innerhalb von 3 Wochen von Beba Pre, zu Beba HA und zu Hipp Pre gewechselt aber der Stuhlgang kam nicht täglich was mich als Erstlings Mutter extrem unter Druck gesetzt & Verunsichert hat. Letzte Woche bin ich mit ihr zum Arzt als sie von der Hipp Pre Bauchschmerzen bekommen hat und und sie musste mehrfach abgeführt werden wegen Verstopfung. Daraufhin hat die Ärztin mir eine Spezialnahrung verschrieben ( Neocate Syneo) falls sie Probleme mit Laktose oder Kuhmilch haben sollte. Was aber nicht getestet wurde. Ich habe seit Freitag letzte Woche nun das Zufüttern drastisch reduziert auf 2-3x am Tag und stille fast stündlich, was mich an meine Grenzen bringt. Sie pupst unglaublich viel aber immerhin schafft sie es jetzt alle paar Tage alleine Stuhlgang abzusetzen unter viel Geschrei und Kümmelzäpfchen. Mal täglich, mal nur alle 3 Tage. Der Stuhlgang ist gelb aber noch zu dickflüssig. . Lefax, Begaia bekommt sie auch regelmäßig. Nun meine Frage; 1. Ist es normal dass sie bei der Dosis zufüttern und viel Stillen unregelmäßigen Stuhlgang hat? 2. Kann Lactose Intolerance oder Eiweiß Allergie überhaupt zu Verstopfung bei Säuglingen führen? Ist nicht normerweise das Gegenteil- Durchfall - die Folge? Woran erkennt man diese? 2. Könnte die Spezialnahrung, die sie gerade bekommt auch zu Verstopfung & pupsen führen wenn man sie zufüttert? Oder ist das ausgeschlossen? Ich bin gerade extrem verunsichert. Eigentlich würde ich ihr ab und zu gerne wieder öfter ein Fläschchen geben, da sie vom Stillen nicht immer satt wird und alle 1-2 Stunden kommt oder vor Hunger schreit, was mich an meine Grenzen bringt.Ansonsten geht es ihr aber gut und sie nimmt zu. 3. Kann ich ihr notfalls auch die eingefrorene Muttermilch einer guten Freundin geben, wenn sie Muttermilch besser verträgt? Ich produziere selbst nicht genug zum abpumpen? 4. Sind 1- 2 Kümmelzäpfchen am Tag wirklich unbedenklich bei einem 4 Wochen altem Baby? ( morgens und abends) Ich würde wirklich mich sehr über Ihre Einschätzung & Rat freuen. Herzliche Grüße & lieben Dank vorab.
Hallo LoryFfm, es tut mir leid zu hören, wie Ihre ersten Wochen mit Baby abgelaufen sind. Prinzipiell ist die Empfehlung, bei erhöhten Bilirubinwerten zuzufüttern, bzw. auf eine gute Trinkmenge und Ausscheidung zu achten, richtig, da Bilirubin über Urin und Stuhl ausgeschieden wird. Ich gehe aber mal davon aus, dass das Bilirubin inzwischen kein Thema mehr ist. Zudem gehe ich mal davon aus, dass ihr Kimd termingerecht und normgewichtig auf die Welt gekommen ist. Da halte ich eine zusätzliche Menge von 8x90ml tendenziell für zu viel und auch für die Stuhlfrequenz gibt es keine Regel. Nun aber Punkt für Punkt. 1. Bei Nahrungsumstellungen ist eine Verstopfung immer möglich. Jedes Milchpulver hat eine etwas andere Zusammensetzung und der kindliche Darm muss sich auf Neues einstellen. Sie werden später bei der Beikost auch feststellen, dass wenige Löffelchen reichen, um zu einer Veränderung der Stuhlkonsistenz und ggf. auch zu einer Verstopfung zu führen. Generell ist bei einem vollgestillten Kind an Konsistenz und Frequenz fast alles erlaubt. Und ebenso ist es meist so, dass die Kinder unter Formulanahrung häufiger Stuhlgang haben und auch haben sollten. Dieser ist häufig fester und grade die vielen Wechsel können eine Verstopfung verursachen. 2. Sie haben Recht, dass Durchfall, insbesondere blutige Durchfälle, das klassischere Symptom sind. Es kann aber auch zu Verstopfung kommen. Es ist auch richtig, dass man nicht direkt auf eine Intoleranz testet, sondern die Spezialnahrung gibt. Meist haben die Kinder aber Ausschläge, blutige Durchfälle, Gedeihstörung etc. Rein aus der Ferne halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass das das Problem Ihrer Tochter ist. 3. Auch das kann der Fall sein, ja. 4. Das können Sie prinzipiell machen. Ich denke aber auch, dass Sie es mit etwas Durchhaltevermögen selber schaffen, genug Milch zu produzieren. Durch das viele Zufüttern hat Ihre Tochter vielleicht auch mehr bekommen, als sie gebraucht hätte und ist die hohe Menge nun aber auch gewohnt. Zudem ist Ihre Milchproduktion dadurch natürlich nicht mehr angekurbelt worden. Das kann sich aber ganz schnell wieder ändern, wenn man regelmäßig stillt, wie Ihre Tochter es ja gerade auch einfordert. Ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr kräftezehrend ist, aber durchhalten lohnt sich in aller Regel, versprochen! Auch von Beginn an vollgestillte Kinder haben manchmal Phasen, in denen sie alle 1-2 Stunden nach der Brust verlangen, weil sie viel Hunger haben und so auch die Milchproduktion anregen. Daher würde ich tendenziell eher versuchen, das Zufüttern weiter auszuschleichen und immer erst anzulegen und dann ggf. noch etwas mit der Flasche nachzufüttern, wenn sie noch Hunger hat. 5. Die Zäpfchen sind prinzipiell unbedenklich, es handelt sich ja um Kümmel. Jedoch sollte es Ihrer Tochter auch ohne Zäpfchen möglich sein, Stuhl abzusetzen. Wenn sie ihn direkt nach dem Zäpfchen entleert, entfaltet es wahrscheinlich kaum Wirkung, sondern wirkt eher als Reiz zur Entleerung, wie eine Art Einlauf. Bei längerer Verwendung ohne Besserung sollte Ihre Tochter auf jeden Fall nochmal kinderärztlich untersucht werden. Die Frage ist ja auch, ob sie ganz zu Beginn normal Stuhl absetzen konnte, als sie vollgestillt war? Wenn nicht, müsste man z.B. auch an einen Morbus Hirschsprung denken. Wenn schon, liegt das Problem sehr sicher an der Formulanahrung und den häufigen Wechseln und nicht an der Kuhmilch oder einer anderen Grunderkrankung. Bei anhaltenden Beschwerden bitte nochmal kinderärztlich vorstellig werden und das in Ruhe besprechen. Ansonsten wäre wie gesagt mein Rat: durchhalten, Milchproduktion anregen und Zufüttern Schritt für Schritt ausschleichen. Sie müssen aber gemeinsam mit Ihrem Kind einen Weg finden, der für Sie beide funktioniert. Meist wird das Durchhaltevermögen aber belohnt! :) Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie beide bald zur Ruhe kommen und die gemeinsame Zeit genießen können! Viele Grüße!
Sonnenblume.
Deine Hebamme ist nicht auf dem neuesten Stand. Auch bei prenahrung ist alles zwischen 10 mal Stuhlgang am Tag und einmal Stuhlgang in 10 Tagen völlig normal. Der häufige nahrungswechsel war für den unreifen darm nicht optimal. Dieser muss sich ja dann immer wieder neu auf die Nahrung umstellen. Wenn möglich kümmelzäpfchen nur selten anwenden. Du kannst mal Fahrradfahren mit den Beinen, fliegergriff, bauchmassage mit kümmelöl, tragen in trage oder tragetuch ausprobieren. Zum stillen: Es muss nicht unbedingt sein, daß du zuwenig Milch hast. Häufiges stillen nennt man clustern. Damit wird die milchbildung angekurbelt. Wenn du gerne weiterhin stillen möchtest kann ich dir das stillexpertenforum von biggi empfehlen. Sie kann auch Tipps zum abpumpen geben. Sowie dir ans Herz legen eine stillberaterin zu kontaktieren. Gute Hebammen sind nicht immer gute stillberaterinnen. Wichtig ist beim Stillen, daß du genügend trinkst und auch das Essen nicht vergisst. Am besten für lange stillsessions schon was vorbereiten, das man gut während dem stillen essen kann. Es ist allerdings auch vollkommen in Ordnung pre zuzufüttern. Zur neocate Milch: wenn eine kuheiweisallergie oder Laktoseintoleranz vermutet wird, dann müsstest du auch als stillende Mutter probieren auf alle milchhaltigen Lebensmittel zu verzichten und dann schauen ob das insgesamt einen Unterschied macht. Auf der sicheren Seite bist du dann, wenn du die Zutatenliste genau anschaust oder zu veganen Produkten plus Fleisch, Fisch Obst und Gemüse greifst. Das müsstest du einige Tage machen und schauen ob sich dann irgendetwas ändert. So das war meine "laien" Antwort. Alles Gute euch und ihr findet euren Weg.
Ähnliche Fragen
Hallo, mein Sohn ist 8 Monate alt und isst seit seinem 5. Lebensmonat Beikost. Zu Beginn hatte er etwa 2–3 Wochen lang Probleme mit der Verdauung: Er hatte festen Stuhlgang und Blähungen. Diese Beschwerden hatten wir jedoch eigentlich überwunden. Seit etwa 2–3 Wochen hat er nun wieder sehr festen Stuhlgang, der die Konsistenz von Knete hat. Au ...
Guten Abend, Meine Tochter ist mittlerweile 2,5 Jahre alt. Sie litt als Baby schon an Koliken (Sab Tropfen haben teils geholfen) Mittlerweile leidet sie seit dem 2 Geburtstag an einer chronischen Verstopfung (seitdem ich zu arbeiten begann). Nach einiger Zeit hatte sie eine so extreme Verstopfung, dass ich mit ihr ins LKH fuhr, und s ...
Sehr geehrter Herr Dr Busse, meine Tochter ist 18 Monate. Sie hat vor 2 Tagen morgens dasl letzte Mal Stuhlgabg gehabt. Normal jeden Tag. Gestern hatte ich 3 mal gedacht sie musste weil sie viel Pupsen muss. Sie hat auch 2 mal gesagt sie muss machen und hat gedrückt und sag angestrengt aus aber es kam nichts. Da morgen Sonntag ist. Ab wann s ...
Was ich vergessen hatte: es sind seit 3 Tagen (gerade sag ich es zum 3. Mal) lange schleimfäden bzw ein einzelner sehr sehr langer schleimfaden mit im Stuhlgang Sehen sie es trotzdem so dass es mit der Nahrung zusammen hängt und nichts schlimmes ist ? Ich bin gerade sehr erschrocken MFG und nochmals vielen Dank
Guten Tag Mein Sohn 6 Jahre hat seit ein paar Jahren chronische Verstopfung die wir mit laxbene Junior zweimal täglich 20 ml behandeln. Seit ein paar Wochen stößt er häufig am Tag Luft auf auf die Frage ob es sauer schmeckt oder brennt im Oberkörper verneint er wehement. Es kommt so sagt er nur Luft. Genauso als Pupsis ohne Bauchschmerzen so i ...
Hallo lieber Herr Dr. med. Busse, unser Sohn (5 Monate) hat seit einer Woche extreme Schmerzen vor dem Stuhlgang. Der Bauch wird phasenweise richtig hart. Er schreit dabei extrem. Wir machen alles (Kümmelzäpfchen, Wärme, Bauchmassage). Nach ca 30 min Leiden kommt es dann endlich unter starkem Drücken (Kopf wird auch ganz rot). Wir hatten leider ...
Hallo, mein Sohn (12 Monate) leidet immer wieder an Verstopfung, was ihn sehr quält. Von der Kinderärztin haben wir Glycilax Zäpfchen verschrieben bekommen, die wir über 4 Wochen jeden zweiten Tag geben sollen. Allerdings lösen sie das Problem nicht, der Stuhlgang bleibt weiterhin hart und er weint. Leider bleibt die Praxis krankheitsbedingt den R ...
Hallo Herr Dr. Busse, ich hätte einmal eine Frage/ bräuchte einen Rat. Meine Tochter ist 7 1/2 Monate alt. Sie wird noch gestillt und bekommt nebenbei seit ca. dem 6 Monat ein wenig Beikost. Den Gemüse/Fleisch/Fisch Brei am Mittag mag sie gar nicht wenn dann eher einen Milchbrei am Abend. Den isst sie gut. Auch Obst aus dem Fruchtsauger oder ma ...
Hallo mein Sohn 6,5 Monate bekommt seit 1 Monat mittags Beikost (gläschen) er hat bisher alles super vertragen. Dann haben wir vor 7 Tagen Menüs gekauft und gegeben .. Also mit Fleisch Anteil. Das verträgt er wohl gar nicht das Fleisch... Er hat übel die verstopfung bekommen und wir mussten ihm 2x ein Kümmelzäpfchen geben damit er den tag darauf s ...
Hallo Dr. Busse, ich habe bereits unsere Kinderärztin beim Impftermin darauf angesprochen (mit leider sehr wenig Zeit) aber wollte eine zweite Meinung. Meine Tochter ist fast 5 Monate alt und hat leider von Beginn an mit Verstopfungen zu tun. Wir haben dann ziemlich direkt am Anfang auf zunächst Novalac V und dann auf Aptamil Comfort ge ...