Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Verhaltens-Änderung seit Kita-Eingewöhnung normal?

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

zur Vita

Frage: Verhaltens-Änderung seit Kita-Eingewöhnung normal?

Mama2809

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Busse, meine Tochter ist 23 Monate alt und geht nun seit 2 Wochen in die Kita. Ab Oktober muss ich wieder in Teilzeit arbeiten gehen und wir sind auf Fremdbetreuung angewiesen.Wir haben uns für eine Kita entschieden,da meine Tochter ein sehr aufgeschlossenes Kind ist,das schon immer Interesse an anderen Kindern hatte und wir der Meinung sind,dass ihr eine Kita auf Dauer mehr Abwechslung bietet als eine Tagesmutter. Bei der Eingewöhnung stehen wir natürlich noch am Anfang und mir ist bewusst,dass es eine große Änderung im Leben meiner Tochter bedeutet,die sie auch spürt. Ich bringe meine Tochter z.Zt. um 9 Uhr zum Frühstück in die Kita und sie ist für 1,5 Stunden in der Gruppe, bis ich sie wieder abhole. Sie weint sehr stark beim Verabschieden, beruhigt sich lt. den Erzieherinnen jedoch recht schnell.Während der 1,5 Stunden fragt sie wohl häufig nach mir,fängt ein paar Mal wieder an zu weinen,kann aber auch beruhigt werden. Was mir nun Gedanken macht, ist die Veränderung im Verhalten meiner Tocher auch im privaten Bereich.Sie war nie ein „Mama-Kind“,nicht sonderlich anhänglich und offen zu allen Personen in ihrem privaten Umfeld.Bisher konnte auch mein Mann sie problemlos ins Bett bringen; auch bei ihren anderen nahen Bezugspersonen, zu denen ich ihre Oma und ihre Tante zähle,hatte sie keine Schwierigkeiten.Ich konnte auch mal alleine Einkaufen gehen,während ihre Oma auf sie aufgepasst hat.Ich konnte mich von meiner Tochter verabschieden und sie hat mir sogar gewunken ohne zu weinen. Auch „Fremdelphasen“ waren nie stark ausgeprägt. Seit 2 Wochen hat sich das komplett geändert.Meine Tochter will ständig auf meinen Arm,sucht meine Nähe,nur ich darf sie ins Bett bringen,sie fängt sogar an zu weinen wenn mein Mann zu Hause ist und ich nur kurz den Raum verlasse, um zur Toilette zu gehen.Eine Nacht wollte sie sogar wieder auf meinem Bauch schlafen.Sie fragt mich mehrmals am Tag „Mama wieder?“ und ich antworte ihr fast schon gebetsmühenartig „Mama kommt IMMER wieder.Ich hole dich IMMER wieder ab.Mama hat dich lieb und kommt IMMER wieder,du brauchst nicht weinen“.Vor dem Einschlafen ist es besonders schlimm und ich muss ihr mehrmals versichern,dass ich wiederkomme.Sie schläft ganz unruhig,schreit im Schlaf nach mir und sobald sie wach wird,ist die erste Frage:“Mama wieder?“ Ist das Verhalten noch normal und gehört zum Trennungsprozess oder ist meine Tochter überfordert mit der Eingewöhnung in der Kita?Ich mache mir Gedanken,ob eine Tagesmutter vielleicht doch die bessere Wahl gewesen wäre und sie wider meiner Einschätzung noch nicht bereit für die Kita ist. Ich will auf keinen Fall Trennungsängste bei meiner Tochter auslösen, die über das „Normale“ hinausgehen.Noch habe ich Zeit etwas an der Situation zu ändern. Ich bedanke mich für Ihre Einschätzung und bin auch offen für Erfahrungen anderer Mamis in der gleichen Situation


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe M., das entscheidende dabei ist, dass Sie loslassen und zu Ihrer Entscheidung stehen, dass der Besuch einer KITA sowohl eine gute Förderung für Ihr Kind ist und dass Sie das auch so haben müssen/wollen, weil sie wieder arbeiten gehen. Jede Verunsicherung Ihrerseits spürt Ihr Kind und das verstärkt natürlich eigene Unsicherheit und den ganz normalen "Stress" beim Gewöhnen an die neue Situation. Und der normale Alltag sollte so regelmäßig wie bisher gehandhabt werden, auch wenn natürlich immer wieder mal ein wenig Beruhigung und Trost nötig ist. Alles Gute!


SarahRose44

Beitrag melden

Hi! Es tut mir echt leid was du gerade durchmachst. Ich hatte vor 3,5 Monaten genau dasselbe. Mein Sohn hat da die Kita-Eingewöhnung begonnen und war zu dem Zeitpunkt 21 Monate alt. Sein Verhalten war wirklich genau wie du es beschreibst, nur dass er trotzdem noch gut/ruhig geschlafen hat. Ich habe in der Zeit versucht die Zeit nach der Kita wirklich so zu gestalten, dass ich die ganze Zeit bei ihm sein kann und habe ihn auch jeden Abend ins Bett gebracht usw. Nach etwa 3 Wochen war der Spuk vorbei und ich konnte Abends auch mal wieder zum Sport gehen, mein Mann konnte ihn ins Bett bringen usw. Es IST superschwer für die Kleinen plötzlich mehrere Stunden am Tag ohne vertraute Person in einer fremden Umgebung zu sein. Da ist es verständlich, dass sie am Nachmittag/Abend Mehr die vertraute Basis verlangen. Mittlerweile ist mein Sohn wieder ganz der Alte! Morgens gibt es nur mal ganz selten Tränen und ab und an ein wenig Protest auf dem Weg zur Kita, aber dort hat er wirklich viel Spaß. Halte durch! Wenn du es wirklich willst, dann packt deine Kleine das mit deiner Hilfe. Es wird besser :) LG


Pia-Lotta

Beitrag melden

Hi, also ich bin ein bisschen entsetzt, wie die sogenannte "Eingewöhnung" in dieser Kita läuft. Bei uns war es IMMER so, dass ich nur gehen durfte, wenn es für meine Töchter in Ordnung war, d.h., wenn ich mich ganz normal verabschieden konnte von ihnen, ohne dass sie "stark weinen". Sie winkten mir hinterher oder schauten mir vom Arm der Erzieherinnen nach, wenn ich zum Auto ging. Ich war zunächst auch nur maximal eine halbe Stunde weg und ganz in der Nähe. Ich finde die Art der Eingewöhnung in eurer Kita überhaupt nicht gut und deine Tochter zeigt die ja auch in ihrem Verhalten zu Hause ganz deutlich, dass sie sich verlassen und hilflos fühlt ohne dich. Ich würde erst einmal nur gemeinsam mit meinem Kind in die Kita gehen (noch scheinst du ja nicht auf Fremdbetreuung angewiesen zu sein), bis die Kleine allmählich Vertrauen fasst. Dann würde ich langsam anfangen, den Raum zu verlassen, ihr vorher kurz Bescheid sagen, dass du nur einen Kaffee trinkst und dann wieder da bist usw., bis du merkst, dass deine Tochter weder weint noch sonstwie beunruhigt ist, dass du gehst. Fängt sie gleich an zu weinen, ist sie noch nicht so weit. Die Eingewöhnung muss viel sanfter erfolgen und nicht so krass wie bei euch. LG, Pia-Lotta


SarahRose44

Beitrag melden

Schön für dich, Pia-Lotta, dass es bei euch so optimal geklappt hat.


Pia-Lotta

Beitrag melden

Nein, es hat keineswegs optimal geklappt, wir haben ewig für die Eingewöhnung gebraucht, vor allem bei der Kleinen, die ich leider schon mit 13 Monaten in die Krippe geben musste. Sie hat immer wieder geweint, weshalb ich nicht gehen konnte. Ich habe viele, viele Stunden in der Krippe verbracht. Aber die Erzieherinnen haben wirklich sehr sanft eingewöhnt, was ich eben gut fand...braucht halt seine Zeit.


Mamminka

Beitrag melden

Hallo. Ich habe vom Lesen her den Eindruck, dass Deine Tochter stark verunsichert ist und deswegen stetig deine Rückversicherung braucht und ja auch schon in die Regression gefallen ist (nur Mama, wieder auf dem Bauch schlafen wollen usw.) Erschwerend hinzu kommt das Alter deiner Tochter. Sie befindet sich gerade in der sogenannten "Wiederannöherungskrise". Heißt, dass sie sich vollumfänglich darüber im klaren ist, eine eigenständige Person zu sein, die Nähe und Distanz selbst herstellen kann. Das bedeutet ungeahnte Freiheiten, macht aber auch Angst. Denn auch andere - Sprich du - können Nähe oder Distanz variieren und damit potentiell auch "verloren gehen". Das alles weiß deine Tochter bereits und hat damit zu tun. In dem alter sind viele Kinder aufgrund dessen wieder anhänglicher und viele Eltern verstehen nicht warum. Die Eingewöhnung in die Krippe kommt nun Erschwerend hinzu und forciert die Angst (real!), dass du verloren gehen könntest. Wenn die Möglichkeit besteht, rudere etwas zurück. Sprich mit den Erzieherinnen. Geh mit deiner Tochter hin, bleib aber noch mit da. Fang also quasi von vorne an, so dass sie die Möglichkeit hat, Umgebung und Erzieherinnen mit dir als sicherer Basis Kennen zu lernen. Vermittle zwischen Erzieherinnen und deiner Tochter. Wendet sich deine Tochter ihnen mit der zeit zu, kannst du etwas in den Hintergrund treten. Wenn das klappt, deine Tochter spielt und auf die


Mamminka

Beitrag melden

Ups.. ... auf die Erzieherinnen zugeht, kannst du erstmals über kurze Trennungen nachdenken. Maximal eine halbe Stunde. Deine T darf weinen, sie hat schließlich Trauer, weil du gehst. Sie sollte sich aber von den Erzieherinnen schnell beruhigen lassen und sich wieder dem Spiel zuwenden können. Ansonsten solltest du sofort zurück gehen, dann ist es zu früh für eine Trennung und du musst noch anwesend bleiben. Klappt es, können die Trennungen allmählich ausgedehnt werden. Im Grunde gibt dein Kind den Takt vor, du musst halt die Noten lesen können. Aber das kannst du ja, denn du kriegst ja jetzt auch mit, dass eure Melodie nicht mehr schwungvoll klingt und sich schiefe Töne eingeschlichen haben. Jedes Kind ist anders. Viell braucht deine Tochter etwas mehr Zeit zum Eingewöhnen. So ein Band zu fremden Leuten knüpft sich ja auch nicht von heute auf morgen. Das ist auch der Grund, warum ich von Eingewöhnungsplänen nix halte. So viele Kinder sollen in ein Schema passen? So individuell wie jedes Kind ist, sollte auch die Eingewöhnung laufen. Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, ich bin nicht klugscheißerisch daher gekommen. Ich habe mit meinem Sohn mit der von mir beschrieben weise sehr gute Erfahrungen gemacht. LG


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Hr. Dr. Busse! Das ist zwar keine klass. KIA-Frage, aber ich bitte Sie trotzdem um Ihre Einschätzung, ob dies etwas ist, was uns Sorge machen sollte... Mein Sohn (2) ist nun die 4. Woche in der Kita - auch "nur" 2,5 Std. tgl. (mehr will ich auch nicht und wird es nie werden). Er schlägt sich super. Die ersten 10 Tage war nichts, danac ...

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Sohn (20 Monate) geht jetzt die vierte Woche zur Eingewöhnung in die Kita. Eigentlich läuft es ganz gut, er geht mittlerweile von 09:00 bis 12:15 Uhr alleine hin. Er weint zwar morgens beim hinbringen noch kurz, beruhigt sich aber schnell und mittags hole ich ein gut gelauntes Kind ab. Aber leider ist er sei ...

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Mein Sohn ist 15 Monate alt und wird seit Anfang August in die Kita eingewöhnt. Er war von Anfang an ein sehr pflegeleichtes und gut gelauntes Baby was fast nicht gefremdelt hat. Auch jetzt geht er freudig auf fremde zu und hat keine Scheu sich auch anfassen zu lassen. Seit er in der Eingewöhnung ist, hat er noch einm ...

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Wie ich in einer vorher gehende Frage bereits beschrieben hatte, ist die Kita Eingewöhnung bei meinem 15 Monate alten Sohn sehr problemlos und ohne weinen abgelaufen. Er hat mich beim Abholen stehst freudig begrüßt. Daraufhin teilten Sie mir mit das ich ich mir keine Sorgen machen müsste. Leider hat sich sein Verha ...

Lieber Herr Dr. Busse, ich möchte Sie noch mal um Rat und Hilfestellung bzgl. Der Eingewöhnung unserer nun gerade Einjährigen in der Kita bitten. Arbeitstechnisch ist es für mich bei beiden Kindern leider nicht möglich, eine längere Auszeit zu nehmen. Die Große geht seit drei Jahren in die gleiche Kita - das hat alles ohne Probleme funktioniert ...

Sehr geehrter Herr Doktor Busse, mir ist klar, dass eine KiTa-Eingewöhnung nicht immer wie bei Dr. Posth beschrieben ohne Tränen verlaufen kann. Meine Tochter soll jetzt mit 21 Monaten in die KiTa, vorher hatten wir keinen Platz und sie war bei Oma, die sie damals auch erst mit 15 Monaten kenne lernte und mit 16 Monaten gern bei ihr blieb, oh ...

Hallo ich bin etwas verzweifelt meine Tochter ist mit 2 Jahren und einem monat in die Kita gekommen am anfang war alles total super es sind insgesamt 17 kinder als wir angefangen haben mit der Eingewöhnung waren 6 davon krank Trennung lief super ich konnte ohne probleme gehen sie hat sich verabschiedet ich habe sie wieder abgeholt und lief mir freu ...

Sehr geehrter Herr Dokor Busse, meine Kleine hat mit einer spät erkannten Milcheiweißallergie, die leider auch mit 2,75 Jahren noch besteht (ständige Kontrolle, immer noch AK und Urtikaria bei bloßem Kontakt), dadurch länger behandelte Fütterstörung, Trennung vom Vater und 2 folgenden Bezugspersonen einiges durch. Vor einem Jahr ging sie tagsübe ...

Guten Tag Herr Dr. Busse, Unser Sohn ist gerade 1 Jahr alt geworden. In den ersten 5 Monaten hat er sehr gut geschlafen, seitdem ist das Schlafen äußerst schwierig geworden. Er schläft sehr leicht und er schläft nur beim Stillen, im Tragetuch oder im Kinderwagen ein. Nachts wacht er seit 7 Monaten oft noch 3-5 Mal auf und will dann gestillt werd ...

Guten Tag Dr. Busse, Meine 3 jährige Tochter fängt ab Mitte August mit der Kita Eingewöhnung an. Leider muss ich mein kleines Baby dabei haben, da ich für ihn keine Betreuungsmöglichkeiten habe. Er wird im August 3 halb Monate alt sein. Ich mache mir Sorgen, dass er sich dort mit irgendwelchen Kinderkrankheiten anstecken könnte. Was mir a ...