Nandarine
Guten Tag Herr Dr. Busse, wir haben leider in dieser Woche eine kleine Odyssee hinter uns, daher folgt ein längerer Text: am Montag habe ich meinen Sohn (2,5) mit erhöhter Temperatur (38) und quengelig von der Kita abgeholt. Dort gehen derzeit Streptokokken um. Am Dienstag morgen waren wir beim Kinderarzt wegen Fieber und Abgeschlagenheit (immer Max. 39 Grad, keine weiteren sichtbaren Symptome). Als ich von den Streptokokken in der Kita erzählte, wurde ein Schnelltest gemacht, der positiv ausfiel - auch eine Halsentzündung war vorhanden. Wir bekamen infectocillin 500, darauf reagierte mein Sohn ab Mittwoch Nachmittag jedoch mit zunehmendem Hautausschlag. Auf Nachfrage beim Kinderarzt am Donnerstag Morgen sagte man mir am Tel., der Hautausschlag sei normal bei Streptokokken, ich brauche nicht mehr vorbeikommen - mir ließ die Sache aber keine Ruhe, da es ganz komisch aussah und nach jeder AB-Gabe bis zum Abend sehr stark zunahm. Fieber war übrigens Seit Mittwoch weg. Ein weiterer Anruf beim Kinderarzt gegen Abend, dass der Ausschlag zunimmt und ich nicht weiß, was wir tun sollen, wurde mit einem Termin am nächsten Morgen und derAussage quittiert, wir sollen das AB trotzdem am Abend nochmal geben, denn es könnte eigentlich nichts Schlimmeres passieren. Da es aber immer schlimmer wurde und mich die Antwort der Sprechstundenhilfe nicht wirklich beruhigt hat, sind wir dann kurz vor Toresschluss um 18 Uhr nochmal schnell zu meinem Hausarzt gleich um die Ecke. Der sagte nun, der Ausschlag sei nicht durch die Streptokokken sondern allergisch bedingt, sofort (!!!) das AB absetzen, sonst könnte auch ein allergischer Schock drohen. Auf meine Frage hin wollte er aber kein alternatives Präparat verschreiben sondern lieber gar nichts mehr verabreichen. Da der Kinderarzt zuvor aber darauf hingewiesen hatte, dass bei Nichtbehandlung von Streptokokken auch Spätfolgen drohen könnten, war ich natürlich nicht zufrieden ohne Alternative. Der Notdienst im Kinderkrankenhaus sah sich die Sache später am Abend dann auch nochmal an, bestätigte die Allergie sowie die weiterhin vorhandene Halsentzündung und verordnete alternativ infectomycin200, das wir dann gleich gaben. Der Ausschlag geht seither immer mehr zurück. Nach der zweiten Gabe am Freitag mußte mein Sohn sich leider 2 Stunden später ca. 12-14 mal heftig übergeben, es kam nun nur noch Schaum und Galle heraus und er wollte keinerlei Flüßigkeit zu sich nehmen, war völlig fertig und apatisch. Nach einem Anruf beim Notdienst schicke man uns einen Arzt vorbei, der meinen dann vor Erschöpfung schlafende Sohn aber garnicht erst untersuchte und nur sagte, das Erbrechen käme wohl vom AB, wenn es sein Kind wäre, würde er das AB absetzen und gar nichts mehr geben, denn Streptokokken seien nicht so schlimm und man müsse das nicht zwingend behandeln. Für den Kinderarzt notierte er auf seinem Zettel jedoch, wir sollen unserem Sohn bei weiterem Erbrechen vomex geben und dann das AB am nächsten Tag nochmal testen - sollte er wieder Erbrechen, dann das AB absetzen und nichts mehr geben. Natürlich haben wir unserem Sohn das AB nach den Strapazen der Nacht nicht mehr gegeben und sind heute morgen (da Samstag) nochmal zum Kinderärztl. Notdienst in die Klinik gefahren - der Arzt dort sagte sofort, das Erbrechen kommt vom Medikament - wir sollen unseren Sohn bis Montag erstmal in Ruhe lassen, denn ein weiterer Wechsel des ABs würde uns auch nicht viel bringen. Er sei der Untersuchung nach fit, hätte zwar noch einen geröteten Hals, aber auch ein simpler Virus könnte hier der Auslöser sein, Fieber sei ja gerade auch nicht mehr vorhanden, eine Streptokokken-Test machte er nicht. Er habe allerdings etwas Schleim im.Ohr und wir sollen Sinupret-saft geben, damit es nicht zur Ohrentzündung kommt. Nun sind wir wieder daheim und langsam krabbelt die Temperatur doch wieder Richtung 38 und mir fiel auf, dass seine Lippen sehr rot sind, die Zunge jedoch scheint nicht rot verfärbt zu sein. Meine Frage ist nun: Schaden wir unserem Sohn, wenn wir die Behandlung bis Montag erstmal aussetzen? Müssen wir dann die gefürchteten Spätfolgen von Streptokokken befürchten? Gibt es überhaupt noch Alternativen zu den bereits "getesteten" ABs für ihn? Ich bin mit den Ergebnissen einfach nicht zufrieden, da jeder was anderes sagt - die Verunsicherung ist groß. Wir haben uns zwar erstmal darauf geeinigt, dass wir ihn beobachten, am Monta g nochmal zum Kinderarzt gehen und vorher nur dann etwas unternehmen, wenn er wieder Fieber bekommen sollte, aber es bleibt trotzdem ein Haufen Unsicherheit zurück. Vielen Dank schonmal für Ihre Geduld beim Lesen und Antworten
Liebe N., das Absetzen des Antibiotikums war eine sehr sinnvolle Idee, denn heutzutage wird ganz grundsätzlich nicht regelhaft eine antibiotische Behandlung bei einer Streptokokkenangina empfohlen. Folgekrankheiten sind extremst selten und auch nicht unbedingt abhängig von Antibiotikum oder nicht. Auf jeden Fall sollte eine mögliche Penicillinallergie nach dem Ende der Krankheit abgeklärt werden. um für spätere Behandlungen gerüstet zu sein. Alles Gute!
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