Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Regulationsstörung

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Regulationsstörung

Azra88

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Hallo Herr Dr. Busse, mein Baby ist 5 Monate alt und kann sich selbst nicht regulieren, vor allem beim Schlafen. Wenn er müde wird, wird er immer unruhiger und quengeliger aber er kommt nicht zur Ruhe. Das einzige was ihn einschlafen lässt, ist wenn man ihn auf einem Ball wippt bzw. in der Kibderkutsche seit 1 Monat auch. Er benötigt zum einschlafen immer diese Bewegung. Ansonsten schläft er nicht und schreit stundenlang. Selbst wenn ich ihn im Arm halte. Er schläft bei mir mit im Bett, da er sich auch mit der Brust beruhigen lässt. Sonst würde ich nachts auch noch aller 2 h auf dem Ball mit ihm sitzen. Er ist von Geburt an schon unruhig gewesen und das er beim Wippen schläft haben wir erst nach 2 Monaten rausgefunden. Voher hat er sogut wie nie geschlafen und wenn dann nur eine halbe Stunde. Im Kinderwagen und in der Babyschale im Auto schreit er auch wenn er müde wird. Nur mit viel geschaukel schläft er ein. Ich bin sehr verzweifelt, kann nicht mehr und weis einfach nicht wie ich ihm beibringen kann sich ohne das Wippen zu beruhigen. Haben Sie vielleicht eine Idee wie ich ihm das beibringen kann bzw. eine Idee ob er es irgendwann von selbst lernt auch wenn ich ihn weiter wippe zum schlafen? Schreienlassen hab ich auch schon versucht. Wir lagen in meinem Bett und ich habe ihn im Arm gehalten. Nach 1 h Dauerbrüllen konnte ich nicht mehr und bin wieder auf den Ball. Federwiege funktioniert auch nicht, auch kein Schnuller.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., starke Reize wie das Wippen lenken zwar ab und "beruhigen" dadurch, heizen aber letztendlich das überreizte Nervenkostüm eines Babys, das sich mit der Regulation noch schwer tut, immer weiter auf. Sinnvoller ist genau das Gegenteil, nämlich Ruhe: Legen Sie ihr Kind immer dann, wenn es anfängt, müde und quenglig zu werden, umgehend im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett. Und setzen sich dann nur leise redend oder singend daneben, halten ruhig Ihre Hand darauf, tun aber sonst nichts sondern haben Geduld. Individuelle Hilfe bekommen Sie in einer speziellen Sprechstunde für "Schreibabys". Alles Gute!


Muschelnudel

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Du hast dein 5 Monate altes Baby schreien lassen? Das Kind hatte Todesangst denn es weiß nicht dass du wieder zurückkommst! Es ist auf echt angewiesen und möchte nichts als deine Bedingungslose Nähe und Liebe. Du bist seine einzige Sicherheit. Man kann und muss einem Baby nichts beibringen. Warum stört dich das wippen des Kindes? glaubst du ein 6 jähriger möchte noch von Mama gewippt werden? Sicher nicht, denn wenn das Kind dafür bereit ist, dann wird es das nicht mehr brauchen. Das Kind wird mit 12 auch nicht mehr bei dir schlafen, das hört von ganz allein auf. Du bist schon lange auf dieser Welt und dennoch möchtest du dich nachts sicher fühlen oder? Wieviel mehr möchte das dein Kind, . . . ? Bitte informiere dich besser wie man mit einem Baby umgeht.


Fleur85

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Liebe Muschelnudel, Mich macht das immer traurig, wenn ich lese, dass andere Mütter, die das nicht durchgemacht haben, behaupten, Mütter würden ihre Babies schreien lassen. Sie schrieb doch, sie hatte ihren Sohn dabei im Arm. Er war nicht alleine. Und manchmal hilft auch nichts anderes als sein Baby tröstend im Arm zu halten. Meine hat im Tragetuch, auf dem Arm, auf meinem Bauch sich immer in Rage geschrien. Beim Wippen hat sie mich geschlagen, getreten. Manchmal half nur fest in meinem Arm oder im Tuch tragen. Ich hatte sehr lange ein schlechtes Gewissen fühlte mich als schlechte Mutter, habe dann Dank Frau Höfels Tipps auch hier im Forum, verstanden, dass manchmal nichts anderes hilft als sein Baby im leid zu begleiten. Aber gerade diese Aussagen wie deine machen uns Müttern, die ohnehin sich schlecht fühlen noch trauriger und unsicher. Schreien lassen und den Raum verlassen, im Bett schreien lassen und kein Körperkontakt wäre für mich nie in Frage gekommen. Ich habe das 8 Monate Tag und Nacht alleine durchgestanden, ich wiege heute 45 kg, muss in Psychotherapie und in eine Mutter-kind-kur. Glaube mir, keine Mutter macht sich das leicht.


Muschelnudel

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stimmt Fleur, Danke dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich habe schlichtweg überlesen dass die Fragestellerin das Kind dabei im Arm hatte. Danke für den Hinweis:-) nichtsdestotrotz würde ich das wippen bei dem das Kind zur Ruhe kommt nicht verteufeln. Mein Kind schläft heute noch oft so ein und ich bin sicher, dass es irgendwann anders geht :-)


Kornblume2016

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Sehr gut geschrieben Fleur85. Echt traurig,was manche vom Stapel lassen. Habe häufig auch das Gefühl, die Fragen werden nur überflogen und dann irgendwas geantwortet. Es scheint hier ohnehin sehr viele "Experten" mit seeeeehr viel Zeit zu geben :)


Azra88

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Vielen Dank für eure Antworten und auch vielen Dank Herr Dr. Busse für ihren Ratschlag. An Fleur 85, wie hast du das bur durchgestanden! Hat er wirklich trotz allem 8 Monate dabei geschriehen? Wie hast du gemerkt das es besser wurde? Wann würde es besser? Hast du ihn dabei immer jeden Tag beim "schreien begleitet"? Meiner würde glaub ich auch 3 oder 4 h durchbrüllen ohne zu schlafen :(


Chillimohn

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Wir haben unseren gewippt und geschaukelt bis er 18 Monate alt war, dann hatten wir alle 3 die Grippe und es ging nicht mehr am Pezziball. Er ist jetzt 32 Monate und schläft ganz normal im Bett begleitet ein. Federwiege mit Motor und Ball waren das wippen, bzw wenn gar nichts mehr ging, fest in der Trage eingepackt, also sehr nah an mir, spazieren, je schneller, je besser. Er hat teils auch Nachts in der Wippe mit Motor geschlafen, relativ fest schaukelnd.


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