alasia
Lieber Herr Dr. Busse, vorab: Ich hoffe, dass ich bei Ihnen als Experte für Stoffwechselprozesse der Muttermilchbildung richtig bin. Falls nicht, darf diese Frage gerne verschoben, oder ich an einen anderen Kollegen verwiesen werden. Ich freue mich in jedem Falle sehr über jede Hilfe! Der Hintergrund zu den Fragen: Unser 15 Wochen junges Baby hat heute seine erste 5-fach Impfung erhalten (Pentavac). Nun spielte bereits in die Wahl des Impfstoffes der dort enthaltene Aluminiumgehalt mit hinein, der beim Konkurrenzprodukt Infanrix IPV+HIB doch deutlich höher ausfällt. Die Adjuvantien sind ja auch in der Literatur nicht ganz unumstritten und die Evidenz zum Wirkmechanismus dieser Zusatzstoffe ausbaufähig. Wir möchten die Ausleitung des Aluminiumhydroxids bei unserem Kind gerne unterstützen und versuchen dies nun dadurch zu erreichen, dass die Mama 2-3 Liter Mineralwasser mit erhöhtem Siliziumgehalt (da Antagonist des Aluminiums) pro Tag trinkt. Die Fragen: 1. Werden im mütterlichen Organismus nennenswerte Mengen des Siliziums in die Muttermilch und folglich an das Kind weitergegeben? (Wasser enthält 49,3 mg/l) 2. Da Silizium ja Aluminium bindet kam nun der Gedanke auf, ob nicht sogar das ans Silizium gebundene Aluminium des mütterlichen Organismus über die Muttermilch an unser Kind weitergegeben und die Situation so verschlimmbessert wird? Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese Fragen beantworten oder uns an Kollegen verweisen würden. Vielen Dank für Ihren Dienst und Ihre Zeit! Herzliche Grüße
Liebe A.,
Ihre Sorge vor dem Aluminium im Impfstoff ist wirklich unbegründet. Und das mit dem vermeintlichen "Ausleiten" ist einfach "Scharlatanerie". Hier eine wissenschaftliche Stellungnahme zu dem Thema:
"Aluminiumsalze (Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Kalium- und Aluminiumsulfat) werden in einigen Impfstoffen als Hilfsstoffe zur Verbesserung der Immunantwort eingesetzt. Diese Adjuvantien werden verwendet, um die Antigene (die aktiven Komponenten des Impfstoffs) an der Injektionsstelle zu "halten" und Immunsystemzellen anzulocken. Dadurch wird die Wirksamkeit des Impfstoffs verbessert.
Diese Aluminiumsalze werden seit mehr als 90 Jahren in Impfstoffen verwendet, daher sind schon Millionen von Dosen mit diesen Hilfsstoffen verabreicht worden. Über die Alumiminiumsalze sind auch zahlreiche wissenschaftliche Artikel veröffentlicht worden. Übersichtsanalysen, die den Inhalt der wissenschaftlichen Publikationen zusammenführen, kommen zum Schluss, dass Impfstoffe, die diese Aluminiumsalze enthalten - im Vergleich zu Impfstoffen ohne Aluminium - häufiger Schmerzen an der Injektionsstelle verursachen: Sie können auch vorübergehende Rötungen und/oder Schwellungen verursachen. Gelegentlich kann sich an der Injektionsstelle ein kleines Knötchen bilden. Aber diese Übersichtsanalysen konnten keinen Zusammenhang mit dauerhaften oder schwerwiegenden Nebenwirkungen (1, 2) finden. Die Impfstoffe mit Aluminium gehen auch nicht mit einer erhöhten Rate von Allergien oder Immunkrankheiten (3-6) einher. Das in Impfstoffen enthaltene Aluminium wird vom Körper auf die gleiche Weise eliminiert wie das in der Nahrung enthaltene.
Aluminium in Impfstoffen und Lebensmitteln:
Viele Lebensmittel und Getränke enthalten geringe Mengen an Aluminium, dazu gehören Obst und Gemüse, Bier und Wein, Gewürze, Mehl, Getreide, Nüsse, Milchprodukte, Säuglingsnahrung und Honig. Mit ihrer Ernährung nehmen Erwachsene etwa 7 bis 9 Milligramm (Tausendstel Gramm) Aluminium pro Tag zu sich. Während der ersten sechs Lebensmonate nehmen Säuglinge etwa 7 Milligramm Aluminium über die Muttermilch auf (etwa 38 Milligramm, wenn sie Milchpulver konsumieren, und etwa 117 Milligramm, wenn sie Sojamilch erhalten).
Die derzeit auf dem Markt befindlichen Impfstoffe enthalten ihrerseits zwischen 0,125 und 0,85 Milligramm Aluminium pro Dosis. Die Gesamtmenge für alle empfohlenen Impfungen für Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten beträgt deshalb nur etwa 4,5 Milligramm Aluminium.
Was passiert mit dem Aluminium in unserem Körper?
Wir wurden mit Aluminium geboren, das bereits in unserem Körper gespeichert ist, und wir fügen es weiterhin hinzu, indem wir essen, trinken, bestimmte Impfstoffe erhalten und bestimmte Medikamente einnehmen. Sogar wenn wir regelmäßig aluminiumhaltige Lebensmittel und Getränke konsumieren, gelangt bei der Verdauung nur eine geringe Menge Aluminium in die Blutbahn, der grosse Rest wird mit dem Stuhlgang wieder entsorgt. "
Wirklich Gedanken sollten Sie sich aber bitte machen, dass Ihr Kind viel zu spät geimpft wurde und wohl auch die zeitgleich empfohlene Pneumokokkenimpfung nicht erhalten hat. "Zu spät" bedeutet, dass Ihr Kind unnötigerweise eine Zeit lang ohne Schutz gegen ernsthaft bedrohliche Krankheiten blieb und bleibt.
Alles Gute!
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Impfen.
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