Serralein
Hallo Dr.Busse, Wir haben mit unserem Sohn ein echtes Problem mit dem trocken werden. Er wird im Dezember 5 und nässt immer noch jeden Tag teilweise mehrmals ein. Aktuell ist es wieder ganz schlimm. Wir haben mit etwas über 2 Jahren angefangen, dass er auf die Toilette geht. Phasenweise hat es auch geklappt, dass er mal trocken war, allerdings nie mehrere Monate am Stück. Es war immer mal besser und dann gefühlt wieder viel, viel schlechter. Vor einem Jahr kam seine Schwester zur Welt und wir haben schon damit gerechnet,dass es dann wieder schlimmer wird. So war es auch. Dann war es wieder besser und jetzt ist es wieder seit Monaten richtig schlimm. Wenn wir ihn nicht zur Toilette schicken, geht er gar nicht mehr von alleine. Wenn wir ihn schicken gibt es oft Theater und Diskussionen. Es scheint ihn auch nicht zu stören, wenn er pipi in der Hose hat. Er merkt auch wenn er muss. Tänzelt dann rum und fasst sich in den Schritt, aber zum Klo geht er trotzdem nicht. Stuhlgang klappt immer alleine. Da geht er von alleine und macht dann auch alles selbst. Nur Pipi ist ein riesen Problem. Wir haben alles mögliche durch - belohnen, schimpfen, wovon ich weiß, dass es nicht in Ordnung war und deshalb haben wir angefangen, das zu machen wozu uns von anderen Eltern geraten wurde, wir haben es mehr oder weniger ignoriert. Wenn er in die Hose macht, sagen wir ihm sachlich, dass er such jetzt umziehen gehen soll und reagieren sonst gar nicht. Auch das funktioniert nicht. Ich bin wirklich am verzweifeln und es fällt mir echt immer schwerer, nicht auszuflippen, wenn er die 5. Hose am Tag vollgemacht hat. Wir kommen mit den Wechselsachen für die Kita kaum noch hinterher. Ich mache mir auch wirklich sorgen, wie es mal wird, wenn er in die Schule kommt. Kinder können ja auch wirklich gemein sein bei solchen Sachen. Haben Sie eventuell noch irgendwelche Ideen oder Tipps für uns? Vielen Dank und Ihnen noch einen schönen Tag.
Liebe S., die Frage muss letztlich sein: kann Ihr Sohn die Blase nicht kontrollieren, oder will er nicht und hat das Einnässen eine Art "Mitteilungsfunktion" für ihn. Den ersten Teil kann der Kinderarzt abklären. Und da Ihr Sohn ja offensichtlich die volle Blase spürt und dann Rückhaltemanöver macht statt auf die Toilette zu gehen, ist die Blasenfunktion wohl eher in Ordnung. Also bleibt ein "Problem im Kopf", und dabei kann wohl am besten ein Kinderpsychologe helfen. Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Kinderarzt. Alles Gute!
Andrea6
Das Kind ist nicht ansatzweise trocken - warum trägt es dann keine Windel? Zieh ihm eine an und erwähne das Thema nicht mehr. Je mehr Gewese du darum machst desto schlimmer wird es. Das Kind kommt im Spätsommer 2026 zur Schule, bis dahin ist also noch viel Zeit...
Serralein
Andrea6, ich finde es wirklich einen etwas angreifenden Ton, den du hier benutzt. Und einfach eine Windel anziehen wäre auch nicht die Lösung, denn die Kinder im Kindergarten haben sich über ein anderes Kind lustig gemacht, weil es mit 4 noch ne Windel getragen hat. Damit ist unserem Sohn zu diesem Thema sicher nicht geholfen oder was meinst du? Und wie lange soll ich ihm deiner Meinung nach die Windel dann bitte noch anziehen?!
Andrea6
Ein knapp 5jähriges Kind kann eine Trainingswindel (verkauf sie ihm als Spezialunterhose) durchaus selber an- und ausziehen, allemal besser als 5 vollgepinkelte Outfits täglich. Windeln sind heute so dünn, daß sie kaum auftragen - ob andere Kinder das wirklich so wahrnehmen würden? Was meint denn dein Kind selber dazu?
Mumpel
Hallo, einen wirklichen Rat habe ich nicht. Nur meine Erfahrung, damit du siehst, dass ihr nicht alleine seid! Mein Sohn wird im Februar 5 und ist zu hause seit vielleich 1 Jahr komplett trocken und ging schön alleine aufs Töpfchen bzw. mittlerweile aufs Klo. Er hatte aber wirklich Angst vor Toiletten. Es war auch ein längerer Weg, dass er ihne Windel raus geht. In der Kita besteht er dennoch auf seine Windel. Meine Tochter war mit 2 1/4 trocken für ein knappes 1 Jahr, dann kam der kleine Bruder (was sie gut verkraftet hat) und 4 Wochen später der erste Lock down. Von da an hat sie nahezu täglich mehrmals eingepullert für 1 1/2 und Unfälle (1 mal pro Woche?) gab es wirklich weit in die Vorschulzeit rein. Im ersten Schuljahr hat sie zweimal eingepullert, aber da auch nur, weil sie noch Bescheid sagen wollte, dass sie aufs Klo geht und die Aufsichtsperson sich gerade unterhalten hatte. Also kein Vergleich zu vorher. Nachts braucht sie mit fast 8 Jahren immernoch eine Windel. Sie ist schwer erweckbar und pullert nachts auch viel (Hormonmangel) - aber auch da gab es deutliche Fortschritte. Während sie früher schon völlig kalt in der "Lache" lag, wenn die Windel ausgelaufen ist (sie pischert noch so 500 ml in der Nacht, was echt viel ist), ist die Pipimenge nun deutlich weniger, häufig ist auch mal ne Windel trocken und sie wacht mittlerweile auch dirket nach dem Pullern auf. Es ist normal, dass manche Kinder länger brauchen. Irgendwie haben sie doch ihre Gründe. Frage doch bei der anstehenden U nach.
Mumpel
Zum Thema ärgern:Wird er denn weniger geärgert, wenn er einpullert? Wir haben das oft thematisiert. Vor allem bei meiner Tochter bei Übernachtungen. Sie weiß, dass es nicht ihre Schuld ist und dass sie nichts dafür kann.Sie geht relativ selbstbewusst damit um.Sie erzählt es auch proaktiv, wenn sie irgendwo übernachtet und erklärt das dann so: Ihre Blase sagt ihr einfach nicht laut genug Bescheid in der Nacht, sondern flüstert nur, wenn sie voll ist. Dadurch wacht sie halt einfach nicht auf. Ich finde, man sollte den Kindern eher helfen, ihre "Schwächen" bzw. die Dinge, mit denen sie Schwierigkeiten haben, einfach so anzunehmen, wie sie sind. Jeder Mensch hat irgendwelche Baustellen.
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