Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Randständige Plazentagefäße lebensgefährlich

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Randständige Plazentagefäße lebensgefährlich

Fibexi

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Hallo, ich hoffe, hier ein kleines Stück weiter zu kommen. Ich, 35, bin schwanger mit Kind 3 und in der 29. Woche. Vorgestern hat der Gyn das 3. Screening gemacht und da noch mal nach der Plazenta geguckt, die beim letzten US vor 5 Wochen noch eine Plazenta Prävia Marginalis war. Er war optimistisch und sie hatte sich auch tatsächlich 2cm vom inneren Muttermund weggezogen. Er meinte, 5cm seien aber besser und sah dann gleichzeitig über einen weiteren vaginalen US und Doppler, dass die Plazenta dort “einige lustige Gefäße“ hat. Daraufhin sprach er davon, dass es dann (zusätzlich zur immer noch BEL) nach Kaiserschnitt aussieht und wir sie wohl Mitte der 30er Wochen holen müssten. Er hoffe aber, dass wir es bis 36+0 oder 37+0 schaffen. Wenn es zur Geburt kommen würden, könnte es zu hässlichen Blutungen kommen. Dass ich mich vorher schonen soll oder Blutungen bekommen könnte, davon sagte er nichts. Einen Tag danach habe ich meiner Hebamme davon berichtet. Sie war sehr schockiert und meinte, dass sich das nach abirrenden Gefäßen anhören würde oder extraplazentaren Gefäßen, die schei* gefährlich werden können. Ich solle sofort meine Kliniktasche packen, mich auf das Schlimmste (plötzliche lebensgefährliche Blutungen mit Not-KS) vorbereiten und dass so eine Diagnose die schlimmste wäre, die eine Hebamme einer Schwangeren machen könne. Sie meinte, der Arzt sei mit Mitte der 30er Wochen noch optimistisch gewesen. Die meisten würden es nur 32 oder 33 Wochen schaffen. Ein Tritt des Kindes oder eine Übungswehe (die ich wie immer reichlich habe) würde da schon reichen und könnte zu massiven Blutungen führen. Daraufhin habe ich heute noch mal beim Gyn angerufen. Die fielen aus allen Wolken und wollten wissen, was das für eine Hebamme sei, die mir so eine Panik machen würde. Sie haben dann extra noch mal beim Arzt (der wohl auch Oberarzt einer klitzekleinen Klinik ist) nachgefragt. Es handelt sich um “randständige Plazentagefäße“ und dass es nicht so gefährlich wäre wie von der Hebamme geschildert. Ich solle mich entspannen und beim nächsten Schall in 12 Tagen würden sie dann auch noch mal genau gucken. Die Hebamme hat mir echt total Angst gemacht. Nächste Woche habe ich bei einer anderen Gyn einen Termin für eine zweite Meinung und Anfang Januar noch in der Uniklinik. Was ist unter randständigen Plazentagefäßen zu verstehen? Wann, wie und für wen können die gefährlich werden? Es sind definitiv keine mütterlichen Gefäße. Vielen Dank


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Fibexi, nur, wenn ich den Ultraschall selbst mache, kann ich das ganz gut beurteilen. Meistens sind diese Vasa praevia ein Zufallsbefund und führen nicht vorher zur Blutung, deshalb sollte man auch möglichst 37+0 für den Kaiserschnitt anstreben. Lassen Sie das aber nach 3 Wochen nochmal kontrollieren oder von einem Pränataldiagnostiker in der Klinik. Klingt im Moment leider so, dass Sie um den Kaiserschnitt nicht herumkommen. LG


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