Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Geburtshaus - wie werden die Risiken abgedeckt?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Geburtshaus - wie werden die Risiken abgedeckt?

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Hallo Fr. Höfel, mein Mann u. ich wünschen uns ein 2. Kind. das 1. Kind kam im KH zur Welt u. danach war ich mir eigentlich 100%ig sicher, dass ein 2. Kind im Geburtshaus zur Welt kommt, soweit das medizinisch möglich ist. Nun drängen sich aber doch, ganz besonders von Seiten meines Mannes, bedenken auf: 1) Wie wird umgegangen mit Notfällen, z.b. wenn das Kind oder auch die Frau medizinische Hilfe benötigt? Mein Mann ist der Meinung, die Hilfe eines Arztes sei in solchen Fällen möglicherweise nicht rechtzeitig da. 2) Was wird getan, wenn die Wehen plötzlich ausbleiben? Dies war bei meiner ersten Geburt der Fall, das Kind stak fest im Geburtskanal, die Herztöne wurden schlechter u. ich konnte nichts mehr tun, also wurde meine Tochter mit der Saugglocke geholt u. ich leider geschnitten, was für mich der absolute Horror war.... Generell hat mein Mann eben die bedenken, dass im Notfall die Risiken zu groß sind u. Frau u. Kind möglicherweise eine Schaden davon tragen könnten, weil ein notwendiger Arzt nicht zur Stelle ist, oder es zu lange dauert, bis er da sein könnte oder eine Intensivstation möglicherweise zu weit weg ist. Ich dagegen vertraue voll auf die Hebammen, aber ich weiß nicht recht, wie ich meinen Mann davon überzeugen soll. Im Moment ist er eher gegen eine Geburt im Geburtshaus, weil er einfach Angst hat. Ich danke Ihnen vielmals für ihre Hilfe! lg, tanja


Martina Höfel

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Liebe Tanja, zum Glück haben die Hebammen in den letzten 10 Jahren fleissig dokumentiert, wer wann wo und wie außerhalb der Klinik geboren wurde. Und siehe da: die außerklinische Geburtshilfe schneidet genausogut und besser ab als die klinische. Der Trick ist nämlich (anders als in der Klinik): Normales (die Geburt)begleiten, Krankhaftes frühzeitig zu erkennen und frühzeitig Hilfe zu holen. Schauen Sie bitte mit Ihrem Mann auf der Seite www.quag.de und googeln Sie die "das Netzwerk der Geburtshäuser". Sie werden staunen, welche Standards dort gelten! Und dann machen Sie einen Termin im Geburtshaus - und zwar mit Ihrem Mann zusammen! Liebe Grüße Martina Höfel


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Egal ob Hausgeburt (habe ich schon zweimal abbrechen müssen) oder Geburtshausgeburten, es melden sich Probleme im Voraus an und werden durch die Hebamme dann auch zeitig abgebrochen. Ein Restrisiko gibt es immer, aber das gibt es auch in Krankenhäusern. Die dort vorhandenen Risiken sind meines Erachten sogar grösser,dehslab haben wir uns für Hausgeburten entschieden, die aus anderen Gründen leider, leider im KHS endeten. Sprich mal mit einer Hebamme aus einem Geburtshaus in Deiner Nähe und lass Dir ihre Sicht erklären. LG, Meike


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Hallo, wie Krummine schon schreibt, zeichnen sich viele Komplikationen schon vorher ab. In solchen Fällen wird man rechtzeitig ins KH verlegt. Wobei die Rate der Frauen, die verlegt werden müssen, recht gering ist. Viele Komplikationen sind nämlich Krankenhaus bedingt. Zudem ist es auch so, daß due schon in der SS von der Hebamme betreut wirst, wenn Du im GH entbinden möchtest. Mein Tipp, erkundige Dich einfach mal in Eurem GH über alles. Du wirst sehen, man macht sich viel zu viele Gedanken. Ich werde unser drittes Kind auch im Gh zur Welt bringen - ET ist in einer Woche. :-) Trotz dessen, daß unsere Maus wohl um die 56-57cm haben wird und wohl auch die 4kg überschreiten wird - alles kein Problem. Liebe Grüße 3Pampersrocker


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Hallo Tanja, ich kann mich den anderen beiden nur anschließen. zB habe ich letztens einen eiligen KS erlebt, weil die Herztöne plötzlich massiv runtergerauscht sind. Da war es aber tatsächlich so, dass die Herztöne schon vorher in den Wehen immer wieder abgesackt sind. Eine Geburtshaus-Hebamme würde keine immer wieder absackenden Herztöne tolerieren. Sie würde da dann direkt ins KH verlegen. Deswegen würde in allen bisherigen Studien auch deutlich, dass die außerklinische Geburtshilfe genauso sicher ist wie die klinische. LG, Silke


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