Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

2 Geburten mit Saugglocke

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: 2 Geburten mit Saugglocke

Ravaan

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Hallo, ich habe meine beiden Kinder leider mithilfe der Saugglocke entbunden. Bei der ersten Geburt war ich nach 19 Stunden Wehen sehr erschöpft, hatte eine PDA und hinterher bekam ich noch einen Wehentropf. Ich ging davon aus dass die Erschöpfung und die PDA der Grund dafür waren, dass ich keinen wirklichen Pressdrang verspürt habe und deshalb die Saugglocke zum Einsatz kam. Bei der zweiten Geburt hatte ich meine Wehen ohne große Probleme zu Hause veratmet und bei Ankunft in der Klinik war der Mumu bereits bei 9 cm. Nach kurzer Zeit durfte ich pressen, aber ich hatte nie diesen Druck nach unten, sondern nur die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. Ich habe in jeder Position versucht zu pressen, die Haare waren schon sichtbar, der Kopf lag ideal im Becken, die Hebammen meinten, es gäbe genug Platz, es hatte nur noch ein Stückchen gefehlt... Doch nach über 2 Stunden kam wieder die Saugglocke zum Einsatz und ich habe mich wie der größte Versager der Welt gefühlt. Keine Glücksgefühle als ich mein Kind das erste mal schreien hörte, sondern tiefe Traurigkeit, dass mein Kind solche Schmerzen erleiden musste. Die Hebammen vermuten, dass der Kopf wohlmöglich an irgendeiner Stelle des Beckens nicht vorbeikam. Sie meinten auch, dass bei einer nächsten Geburt das Baby wohl wieder mit der Saugglocke geholt werden müsste. Dieser Gedanke ist für mich schrecklich. Ich würde das dem Baby auf keinen Fall antun wollen. Dann würde ich einen Kaiserschnitt vorziehen oder eben keine Kinder mehr haben wollen. Gibt es eine Möglichkeit, herauszufinden ob anatomische Gründe für die Saugglocken-Geburten vorliegen? Durch ein MRT vielleicht? An welchen Arzt müsste ich mich wenden? LG


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Ravaan, ohne einer Untersuchung zuvor kommen zu wollen: es kann sein, dass Ihr Becken etwas zu flach ist (ungefähr so, als ob jemand von oben einmal draufgedrückt hat). Wenn man das weiß, kann man beim nächsten Mal zügig die Saugglocke einsetzen und Sie müssen nicht solange pressen. Ihrem Kind macht die Saugglocke bei korrekter Anwendung nicht viel aus. Das Ödem, welches dabei entsteht, betrifft nur das Gewebe über dem Schädelknochen. Insgesamt hält das Kind unter der Geburt einen Druck wie eine voll aufgepumpte Blutdruckmanschette aus. Ein Kaiserschnitt ist da nur eine zusätzliche Belastung für Sie. Das Kind wird dann ohne Vorwahnung ans Licht geholt. Liebe Grüße Martina Höfel


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