Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jorch, ich benötige unbedingt Ihren Rat. Vor einiger Zeit hatte ich schon mal von Colin berichtet, der einen Hodenhochstand beidseitig hat. Er wäre jetzt korr. 9 Monate alt. Die Hoden sind im Leistenkanal tastbar. Noch diese Woche haben wir einen Termin in der Kinderurologie, ob, was und wann eine Therapie begonnen werden soll. Was halten Sie von der Hormontherapie? Wir möchten ihm gerne eine OP ersparen. Sollten wir einer Hormontherapie zustimmen oder sollte es lieber operativ in Ordnung gebracht werden? Habe was Hormone angeht etwas bedenken. Ist die Hormontherapie denn erfolgversprechend? Unsere Kinderärztin hat und schon gesagt, dass Colin nicht ambulant operiert werden wird, falls die Hormone nicht anschlagen, wegen der Frühgeburt. Wie lange müsste er denn dann im Krankenhaus bleiben? Sollten wir mit einer Hormontherapie noch 3 Monate warten, bis er sein gerechnetes Alter von 1 Jahr erreicht hat? Außerdem hatten wir jetzt die U6 und er ist jetzt 68,5 cm groß, hat einen KU von 44,4 cm und ein Gewicht von 9360 g. Sind die Daten für sein korr. Alter ok oder ist er zu klein? Seit einer Woche krabbelt Colin auch im Vierfüßlerstand. Sitzen kann er nur mit abstützen der Hände nach vorne. Außerdem hat die Kinderärztin eine verzögerte Sprachentwicklung angekreuzt (da-da etc.). Ich muss allerdings sagen, dass wir schon gehört haben, wie er da-da oder la-la gesagt hat nur bei der Untersuchung wollter er nicht. Zum Stand hochziehen macht er noch nicht und scheint auch noch kein Interesse daran zu haben. Ist seine Entwicklung soweit trotzdem ok? Über eine Antwort von Ihnen wäre ich sehr dankbar und verbleibe mit einem Gruß Ludolph
Ich empfehle, noch 3 Monate abzuwarten und ihn sich in Ruhe entwickeln zu lassen. Die Hoden sind ja nur ein Aspekt seiner Entwicklung. Es ist war nachgewiesen, dass Hoden, die nicht im Hodensack liegen, später häufiger als andere Hoden unfruchtbar sind und auch Veränderungen im Gewebe aufweisen, ob dies durch eine Operation oder Hormontherapie beeinflußt werden kann, ist aber meiner Kenntnis nach bisher durch keine Verlaufsstudie an Kindern nachgeweisen worden. Die Therapiemepfehlung beruht also auf einer (begründeten aber nicht bewiesenen) Annahme. Mit 12 Monaten können Sie dann operieren lassen oder zunächst noch einen Versuch mit Hormontherapie (nicht gefährlich) machen.
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