Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

vorzeitige Wechseljahre nach Sterilisation?

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: vorzeitige Wechseljahre nach Sterilisation?

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich werde demnächst 39 Jahre alt, bekomme bald Zwillinge und bin dann Mutter von insgesamt vier Kindern. Mein Partner hätte nichts gegen noch mehr Kinder und läßt sich deshalb auch nicht sterilisieren. Meine Fragen, ich habe schon von Frauen gehört, die nach einer Sterilisation vorzeitig in die Wechseljahre gekommen sind, ist das ein reales Risiko und wie hoch ist es? Kann man bei einem geplanten Kaiserschnitt gleich eine Sterilisation mit vornehmen? Vielen Dank für eine Antwort.


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Micky, exakte Zahlen gibt es nicht, da man nie weiß, wann die betroffene Frau ohne eine Sterilisation in die Wechseljahre gekommen wäre. Ich halte es für ein reales Risiko. Je später die Sterilisation erfolgt, um so geringer das Risiko auf vorzeitige Wechseljahre. Eine Sterilisation beim Kaiserschnitt ist möglich. Noch ein paar Gedanken zur Sterilisation: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


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