lespoir
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann,
zunächst einmal finde ich es ganz toll, dass es die Möglichkeit gibt, hier Fragen zu stellen und Sie quasi rund um die Uhr für uns Mädels da sind 
herzlichen Dank!
Ich bin 33 Jahre jung und habe von meiner Frauenärztin aufgrund von stark verlängerten Zyklen und einer nicht eintretenden 2. Schwangerschaft seit einem Jahr Estreva-Gel (2 Hübe ab ZT 3, 4 Hübe ab ZT 15, 3 Hübe ab 2 Tage nach pos. Ovu-Test) und Utrogest (2 x 200 mg ab 2 Tage nach pos.Ovu-Test) verschrieben bekommen. Meine Östrogen- und Progesteronspiegel sind sehr niedrig. Nun sind wir zu einem KiWu-Zentrum gewechselt, da nach 8 weiteren Zyklen unter Estreva und Utrogest nach wie vor keine Schwangerschaft eingetreten ist. Dort will man, dass ich zum Zweck eines diagnostischen Zyklus alles absetze und man sich einen "natürlichen" Zyklus anschauen kann. Nun bin ich heute an ZT 4 und und hatte noch nie so eine starke Periode. Gestern (ZT3) Tamponwechsel (Super Plus) alle 1,5 Stunden, große Gewebereste und starke Unterleibsschmerzen, durch die es mir manchmal schon schwindelig wurde. Habe mich trotzdem in die Arbeit gequält und es irgendwie "überlebt". Heute bin ich total "matschig", Blutung ist etwas besser, zumindest keine dicken Gewebereste mehr, habe aber noch immer (jetzt leichtere) Unterleibsschmerzen. Denken Sie, das kann vom Estreva kommen? Kann dadurch evtl. die Schleimhaut gewuchert sein? Der Arzt im KiWu-Zentrum fand 4 Hübe eine sehr hohe Dosis. Denken Sie, ich kann einfach mal den nächsten Zyklus ohne Hormonpräparate abwarten oder was würden Sie mir raten? Andere Ursachen abklären oder mal den nächsten Zyklus abwarten? Wenn das jetzt jeden Zyklus so wird, weiß ich nicht, wie ich Arbeit und Kleinkind auf die Reihe kriegen soll...
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Zeit und Mühe!
Es kann durch hohe Östrogengabe zu starken Blutungen kommen. Natürlich sollte man auch eine gestörte Schwangerschaft und eine Zystenbildung ausschließen. Ich würde dann, wie die KiWU Klinik es empfohlen hat, die Hormontherapie aussetzen und noch einmal die hormonelle Situation klären. Ich drücke Ihnen die Daumen !! Gruß Dr. Mallmann
lespoir
Herzlichen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort!
Ich habe noch eine kurze Nachfrage: Eine Schwangerschaft kann man - denke ich (?) - ausschließen, da ich bereits um ES + 14 und ES + 18 je zwei negative Schwangerschaftstests gemacht habe bevor ich Estreva und Utrogest abgesetzt habe. Oder ist eine (gestörte) Schwangerschaft dennoch möglich?
Ende nächster Woche habe ich im KiWu-Zentrum Termin zum Ultraschall zwischen an ZT 11. Würde man da eine Zyste sehen bzw. ausschließen können? Halten Sie den Termin für rausreichend oder sollte er zeitnaher erfolgen?
Ich danke Ihnen nochmals und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Sie haben mir sehr geholfen
Ich würde schon noch einmal einen Schwangerschaftstest machen, denn eine gestörte Schwangerschaft ist nicht ausgeschlossen. Ob der Termin vorher erfolgen soll, ist von der Stärke der Blutung und der Schmerzen abhängig. Schönes Wochenende !! Gruß Dr. Mallmann
lespoir
Guten Abend Herr Dr. Mallmann,
ich danke Ihnen herzlich für die Unterstützung - und das selbst am Wochenende.
Ich habe heute nochmals einen Schwangerschaftstest gemacht, der wieder negativ war. Heute ist ZT 6 bzw. der Ovu-Test war ja schon am 29.12.24 positiv. Estreva und Utrogest habe ich am 14.1.25 abgesetzt und dann erst am 21.1. die Blutung bekommen, mein Körper reagierte die letzten Monate aber immer erst 7-8 Tage später mit dem Einsetzen der Periode. Denken Sie, ich kann dann davon ausgehen, dass hier keine gestörte Schwangerschaft vorliegt?
Die Schmerzen sind mittlerweile (ZT 6) zum Glück weg. Die Blutung ist deutlich besser und schwächer, keine Gewebereste mehr, sehr seltener Tamponwechsel, aber noch immer rote Blutung. Meine Periode war schon immer relativ lang (ca. 7 Tage), allerdings an ZT 6 und 7 normalerweise nur noch bräunliche Schmierblutung. Kann es sein, dass mein Körper gerade einfach auf den Hormonentzug reagiert und es deshalb länger dauert? Sonst hatte ich immer an ZT 3 mit 2 Hüben Estreva begonnen. Dieses Mal soll ich es für den diagnostischen Zyklus im KiWu-Zentrum weglassen, d.h. ich nehme gerade gar keine Hormone. Kann das die Blutung auch etwas verlängern?
Ich ärgere mich so, dass ich 8 Monate lange diese hohen Hormondosen zu mir genommen habe. Jetzt war die Periode die Hölle und ich habe das Gefühl, meine Hormone sind jetzt erst recht im absoluten Chaos und mein Körper weiß nicht so recht wie er damit umgehen soll. Noch dazu meinte der Arzt vom KiWu, dass ich meinem Kinderwunsch mit diesen hohen Östrogenmengen eher im Weg stand als geholfen zu haben.
Ich danke Ihnen herzlich für die Hilfe! Zu meiner Frauenärztin brauche ich damit wahrscheinlich nicht zu gehen, denn sie war ja der Meinung, dass ich das Estreva auf jeden Fall weiternehmen soll...
Ich würde mich sehr über eine erneute Antwort von Ihnen freuen
Wenn die Blutungen weniger werden und die Schmerzen weg sind, sollte alles auf dem Weg der Besserung sein. Vielleicht war es ja doch gut den Zyklus einmal zu rhythmisieren. Letztlich weiß man es nicht. Nach dem ganzen Hormonchaos sollte eine etwas längere Blutung akzeptabel sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute !!! Gruß Dr. Mallmann
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