Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wutanfälle mit 8 Jahren

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wutanfälle mit 8 Jahren

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Liebe Frau Schuster, ich bin 38, meine Tochter ist 8 Jahre alt und geht in die 3. Klasse. Seit geraumer Zeit hat sie verstärkt Wutanfälle (ohrenbetäubendes Schreien und Gegenstände durch die Luft werfen sind i.d.R. zentrale Bestandteile), wenn ich ihr etwas verbiete oder nicht mache, wie sie sich das vorstellt. Ein paar Beispiele: 1. "Papa ist verreist, putzt du dir bitte die Zähne alleine, wir müssen bald los". Reaktion: "Ich will aber nicht, Du sollst das machen". Zahnbürste fliegt durchs Badezimmer. 2. "Nach dem Sandmann macht ihr den Fernseher aus." Aus der Küche höre ich dann, dass doch weitergeguckt wird. Ich gehe hin und sage zunächst, sie möge den Fernseher ausmachen. Sie sagt nein. Ich schalte den Fernseher aus. Sie ihn wieder an. Ich wieder aus. Sie brüllt wie verrückt. Der Streit zieht sich über 20 Minuten hin. Dazu muss man sagen, dass ich ihr am vorabend ausnahmsweise gestattet hatte mal etwas länger zu gucken. Dazu kommt noch, dass sie seit ca. 2 Monaten nicht mehr alleine in ihrem Zimmer schlafen möchte. Sie schlief einfach nicht ein. Jetzt hat sie es geschafft, dass sie bei mir schläft und mein Mann in ihrem Bett. Versuchen wir es wieder mal umgekehrt, kommt sie ständig heraus, sagt sie hätte Angst, weil der Weg in der Nacht zu uns zu weit sei. Und da ich auch mal schlafen gehen will, schafft sie es immer wieder bei mir Einzug zu halten. Sie sagt offen, dass sie mich auch mal alleine für sich haben will (hat einen kleinen Bruder 4 Jahre). Ich versuche das so gut wie möglich zu tun, mal Schwimmen gehen oder ihr abends alleine etwas vorlesen, wenn der Kleine schläft, aber es reicht ihr nicht. Vielleicht sollten sie auch noch wissen, dass sie gut in der Schule ist und auch Freunde hat, wenn auch da in letzter Zeit öfter Streitereien vorkommen, die aber nie dauerhaft sind. Allerdings nimmt sie sich dort meist zurück und gibt lieber nach. Zu Hause möchte sie jetzt aber mal die Gewinnerin sein (hat sie explizit gesagt). Wir haben auch nicht ständig Streit. Es kann einen schönen harmonischen Nachmittag nach der Schule geben und nach 18.00 Uhr entsteht dann aus einer Kleinigkeit die große Krise. Ich bin mit meinem Latein am Ende und würde mich über Ratschläge freuen. Anke


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Hallo Anke Da Ihre Tochter im Moment genauso unzufrieden zu sein scheint wie Sie, fragen Sie doch einmal direkt nach, warum sie in letzter Zeit so bockig ist. Bewahren Sie selbst in jedem Fall eine größt-mögliche Ruhe und handeln Sie möglichst jeweils ohne große Diskussionen, damit Ihre Tochter zu ihrer sicheren Orientierung zurückfindet. Fliegt die Zahnbürste z.B. durchs Badezimmer, heben Sie sie in aller Ruhe auf und weisen Sie Ihre Tochter mit einem Achselzucken darauf hin, dass sie schon sehr gut ihre Zähne alleine putzen kann und wenn sie nicht putzt, wird sie auch alleine die Zahnschmerzen ertragen müssen, wenn die Zähne kaputt gehen.- Weisen Sie darauf hin, dass der Fernseher nach dem Sandmann ausgeschaltet werden soll, fügen Sie bitte gleichzeitig an, dass sonst am folgenden Tag überhaupt nicht mehr fern gesehen werden darf. Handeln Sie ggf. konsequent. Damit sie nachts im eigenen Bett keine Angst zu haben braucht -fragen Sie wiederum, wovor sie Angst hat-, vertreiben Sie evtl. irgendwelche Gespenster abends gemeinsam, lassen Sie ein kleines (Flur-)Nachtlicht brennen und legen Sie ein Kuscheltier als Traumfresserchen zu ihr ins Bett. Erlauben Sie ihr zum Einschlafen im Bett noch das Hören eines altersgerechten und wenig aufregenden Kinder-Hörspiels. Darüber wird sie entspannen können und hoffentlich auch bald zufrieden eingeschlafen sein. Nehmen Sie sie immer mal wieder mitfühlend in den Arm, damit sie merkt, dass sie von Ihnen auch dann noch geleibt und verstanden wird, wenn sie sich mal nicht wie erwünscht verhält. Liebe Grüße und: bis bald?


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