LuckyLuke81
Hallo Frau Schuster! Mit Interesse verfolge ich Ihr Forum und habe nun zum ersten Mal selbst eine Frage. Mein Sohn, knapp 2,5 Jahre, sollte jetzt in den Kindergarten. Gemischte Gruppe 2-6 Jahre,20 Kinder auf 2 Erzieherinnen, er ist der jüngste und kleinste. Offene Strukturen, fast nur Freispiel. Bislang wurde er 2-3 Tage die Woche von der Oma betreut, wo er sehr gerne hinging. Wir sind vor 1 Monat umgezogen, ohne größere Probleme. Die Eingewöhnung in der KiTa schien problemlos, am 2. Tag konnte ich schon in den Nebenraum, nach einer Woche sollte ich ganz weg. Ich sagte dann immer, ich muss etwas erledigen/staubsaugen/holen, er sagte "ja", drehte sich um und ging spielen. Fragte nie nach mir. Erst war ich überrascht, weil ich ihn ganz anders eingeschätzt hatte, und dann erschrocken. Sein Verhalten zuhause veränderte sich sehr seit dem Beginn der KiTa. Er haut uns, besonders mich, Trotzanfälle häufen sich, ist sehr ungeduldig, grübelt viel, lässt sich nicht mehr trösten bei Schmerz und Wut (läuft weg), nimmt keine Hilfe mehr an, wirkt oft müde, bis zum übermüdet sein (wird morgens früher wach als sonst). Nachfragen über den Kindergarten werden ignoriert und er wechselt das Thema. Als ich ihn letzte Woche Donnerstag abholte und wir nach Hause kamen, legte er sich auf den Fußboden (das macht er neuerdings auch oft), schaute mich ernst und traurig an und sagte "Mama war nicht da im Kindergarten". Mir kamen die Tränen und ich beschloss ihn erstmal nicht mehr hinzubringen. Seit gestern habe ich nun fast mein "altes" Kind wieder, als ich sagte, er geht erstmal nicht mehr hin, strahlte er wieder. Im Kindergarten verhält er sich ruhig, beobachtend und angepasst. Macht aber keine Spiele mit. Vertrauen hat er zu keiner der beiden Erzieherinnen so wirklich, ließ sich nicht wickeln und waschen. Als ich ihn beim Spielen beobachtete, merkte ich, wie er sich oft über die Augen strich, was bei ihm auf Stress oder Konzentration hindeutet, oft verloren herumstand und nicht den Kontakt zu anderen Kindern suchte. Wenn er irgendwas machen wollte, was die Großen machten, wurde er von ihnen weggeschickt. Suchte nur 1-2 Tage den Kontakt zu den Erzieherinnen, dann kaum noch. Diese "ließen ihn machen", was ja auch dem Konzept der KiTa entspricht. Zu dieser langen Geschichte (für diese Länge entschuldige ich mich schon mal!) habe ich zwei Anliegen, zu denen mich Ihre Meinung sehr interessieren würde. 1. Ich denke, er ist dort komplett überfordert. Wie sehen Sie das? 2. Wie kriege ich mein Kind wieder dazu, Trennungsschmerz und Angst zuzulassen und rauszulassen? Das macht mir wirklich Angst, dass er alles quasi "gelassen" hinnimmt, ich könnte ihn auch bei völlig Fremden abgeben und er würde nicht weinen, solange er etwas zu spielen hätte. Ich kann mir dieses Verhalten nicht erklären, wir sind immer auf ihn eingegangen, er musste nie grundlos weinen, erst als er 2 Jahre alt war, wurde er von Oma mitbetreut. Vielen Dank schon mal für Ihren Zeitaufwand! Viele Grüße, Anna
Christiane Schuster
Hallo Anna Auch ich denke, dass Ihr Sohn als Jüngster in dieser relativ großen Gruppe noch überfordert ist. Die 2 Erzieherinnen haben gar nicht die Zeit sich auf die Bedürfnisse eines Zweijährigen einzulassen, wenn sie auch den übrigen Kindern gerecht werden wollen. Auch benötigen Kleinkinder (U3) klare Strukturen um sich SICHER orientieren zu können, die Ihr Sohn in diesem Kiga mit offenem Konzept nicht erhalten kann. Ihr Sohn wird sich -nachdem das Besondere, Neue des Kiga-Eintritts dem Alltag gewichen ist- bewußt geworden sein, dass Sie ihm nicht mehr unentwegt helfend zur Seite stehen sodass er "eigenverantwortlich" handeln muß. Diese Tatsache überfordert ihn, sodass er seine Ohren auf Durchzug stellt und völlig abschaltet. Wenn möglch, lassen Sie Ihren Sohn noch 1/2 - 1 Jahr zu Hause, bzw. gewöhnen Sie ihn evtl. an eine Betreuung bei einer Tagesmutter mit wesentlich kleinerer, überschaubarerer Gruppe und mit einer individuelleren Betreuungs-Möglichkeit. Vielleicht genügt auch erst einmal der Besuch einer Eltern (Oma-)Kind-Gruppe um ihn an eine Gruppe zu gewöhnen? Mit Ihrer bewußt liebevollen Zuwendung und einem geregelten Tagesablauf wird er bald wieder zu seiner sicheren Orientierung zurückgefunden haben. :-) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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