Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was ist mit meinem Kind los?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was ist mit meinem Kind los?

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Mein Kind Niklas ist 4,5 Jahre alt. Er ist ein sehr aufgeweckter Junge, der auch immer sehr fröhlich ist und nie schlecht gelaunt. Seit eniger Zeit bemängelt der Kindergarten, dass Niklas sehr viel in Bewegung ist und sich sehr leicht ablenken lässt. Er kann nicht stillsitzen. Auch hört er oft erst beim 3. Mal. Zu Hause ist er gut zu führen. Er trotzt selten. Viel Bewegung braucht er hier auch, aber wenn ich ihm viele Aufgaben anbiete und mit ihm male und bastle, oder Brettspiele spiele, kann er durchaus auch 20 Minuten still sitzen und sich beschäftigen.Er freut sich total( auch motorisch), indem er aufspringt und jauchzt, wenn er gewinnt. Beim fernsehen könnte er stundenlang stillsitzen, wenn ich ihn lassen würde. Er hat sich immer noch nicht entschieden, ob er Rechtshänder oder Linkshänder werden wird. Beim Schneiden hat er leichte Schwierigkeiten. Wissen Sie, er ist so ein liebes, anhängliches Kerlchen und es tut mir in der Seele weh, wenn die Erzieher vor ihm sagen " Also Niklas war heute wieder" Er ist dann immer so traurig. Dabei kann erso vieles. Kann sich viele Sachen total gut merken und hat einen überragenden Orientierungssinn und ein tolles Gedächtnis. Als Baby war er das liebste und ruhigste, dass Sie sich vorstellen können. Er ist den ganzen Tag am Zählen. Bei den U Untersuchungen war auch immer alles in Ordnung! Ach ja, seine Kindergartengruppe ist sehr laut und undiszipliniert, seine Erzieher sind schon kurz vor der Rente. Sie malen und basteln auch wenig, die Kinder bringen selten was mit nach Hause. Was mir noch einfällt, Niklas ist sehr lärmempfindlich. E rist aber nie böse oder aggressiv in der KITA. Haben Sie einen Rat für mich? Ich bin oft sehr verunsichert, weil ich einfach denke, dass er ein normales Kind ist. Sorry, das war jetzt sehr lang, aber ich musste mich mal ausheulen. Vielen Dank Anja


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Hallo Anja Ihrer Beschreibung nach halte auch ich Ihren Sohn für einen durchaus altersgerecht entwickelten Jungen. In seinem Alter sind nahezu alle Kinder sehr bewegungsfreudig und sie benötigen sehr viele KONKRETE Anregungen zur sinnvollen Beschäftigung, damit sie nicht aus Unterforderung unkontrolliert handeln. Da Ihr Sohn sehr wißbegierig ist und einen großen Erfahrungsdrang hat, zusätzlich -wie alle Kinder seines Alters- seine Grenzen ausprobiert, wird er vermutlich von den Erziehern, die mit der Betreuung einer realitiv großen Kiga-Gruppe scheinbar überfordert sind, als schwierig eingestuft. Auch ich rate Ihnen dazu, für Niklas einen Kiga-Wechsel zu überlegen, damit die äußere und innere Harmonie wieder hergestellt ist. Ist ein Wechsel nicht möglich, bitten Sie Niklas mitfühlend, sich im Kiga nur auszuruhen, während er dann nachmittags in 1-2 Interessengruppen sich austoben darf. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Anja, lass dich bloß nicht verunsichern und steh weiter so zu deinem Sohn, wie du es tust! Glaube mir, wenn dein Sohn auffällig wäre, würde es DIR als allererstes auffallen. Ich denke mal, worauf die KiGa-Erzieher hinauswollen ist, dass Niklas ADS/ADHS haben könnte, aber wenn das der Fall wäre, dann würdest DU es wie gesagt als erste merken oder verdächtigen, und so wie du ihn beschreibst, ist er ein völlig normaler 4 1/2 jähriger wie mein Sohn Ben gleichen Alters übrigens auch! Wir haben hier auch einen Kindergarten mit vornehmlich älteren Erziehern, die jedem Kind, das nicht immer schön ruhig und brav in der Ecke sitzt, direkt den ADHS-Stempel aufdrücken und die Eötern verunsichern und zum Arzt schicken. Unser Kinderarzt hier ist selbst im ADHS-Ärzte-Vorstand und der kriegt wirklich inzwischen einen halben Wutanfall, wenn schon wieder jemand von diesem Kindergarten zu ihm geschickt wurde, denn seiner Aussage nach sind diese Kinder bisher alle ganz normale gesunde Kinder geworden (er sagte tatsächlich hinter vorgehaltener Hand zu mir, die Kindergartenleitung gehört seiner Meinung nach zum Arzt, und nicht die Kinder). Was ich dir damit sagen will ist, wenn die Erzieher überfordert sind und genervt, ist es natürlich für sie naheliegend, die Schuld bei den "unruhigen" Kindern zu suchen und nicht bei ihrer eigenen Unfähigkeit! Natürlich sind lebhafte kleine Jungs anstrengend, wollen beschäftigt werden und sich austoben und bewegen können, aber darum gehen sie doch auch normalerweise in den Kindergarten, damit sie das auch dort tun können in gemeinsamen Aktivitäten. Bei uns im KiGa (ich bin zum Glück nicht in dem eben beschriebenen) machen die Erzieher sooo viel mit den Kids, mein Sohn ist auch lebhaft, aber der kommt immer K.O. nach Hause, weil sie bei jedem Wetter rausgehen, wandern, spielen, oder eben drin in der Turnhalle toben, zusammen basteln, backen usw., er hat da schon sooo viel gelernt und bekommt so viel geboten, was man selbst alles so gar nicht machen und bieten könnte. Hast du mal über einen Kindergartenwechsel nachgedacht? Oder angeregt, dass Niklas z.B. in eine andere Kindergartengrippe kommt, wo du den Eindruck hast, die Erzieher da haben es besser im Griff? Lass dir das Runtermachen deines Kindes nicht gefallen, geh einfach mal zu einem Kinderarzt, der auf ADHS spezialisiert ist und lass Niklas durchchecken, wenn der Arzt dir dann sagt, als Fachmann, dass alles in Ordnung ist, dann kannst du entsprechend sicher den Klagen im Kindergarten entgegentreten und denen das sagen, dass laut Arzt/Fachmann dein Kind nicht auffällig ist und du langsam die Kompetenz des Kindergartenpersonals anzweifelst, wenn diese Klagen nicht bald mal aufhören! LG und sei eine Löwenmama! ;-) Claudia


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Ich bin ja so froh, das gerade zu lesen!!! Mit unserem Sohn und dem KiGa haben wir auch gerade ähnliche Probleme. Unserem Sohn wird auch immer gesagt, dass er 'zu wild' sei. Mittlerweile traut er sich dort gar nicht mehr richtig, er selbst zu sein. und die Erzieherinnen wundern sich, dass er so gehemmt ist. Nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe, erscheint es mir richtig deutlich, was das eigentliche Problem ist. Ich werde auch noch einmal mit den Erzieherinnen reden.


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