Slanger
In letzter Zeit ist unser Sohn außer Rand und Band. Er hört auf mich äußerst selten bis teilweise gar nicht. Auf meinen Mann schon eher, er ist auch energischer. Seit ein paar Wochen haben wir das Problem, dass er zu Hause äußerst frecht ist. Hören will er nicht. Wenn wir ihm Konsequenzen androhen und auch durchziehen, reagiert er äußerst aggressiv. Haut, schmeißt Gegenstände wild um sich, schreit. Egal was wir sagen, es interessiert ihn nicht. Oder er lacht uns einfach aus, oder äfft uns nach (das hat er leider von einem Kita-Freund - der macht das zu Hause auch). Ob er sich ähnlich im Kindergarten verhält, kann ich nicht sagen, die Erzieherinnen haben aber noch nichts dazu gesagt. Ich habe um ein Gespräch nach den Ferien gebeten. Als Strafe verbieten wir ihm Fernsehen und restliche elektronische Medien. Er hat einen Haufen Spielsachen, mit denen er fast oder nur selten wirklich spielt. Außer sie sind ganz neu, dann sind sie mal ne Woche interessant. Wenn mein Sohn gar nicht hört, nimmt mein Mann ihm einen Teil seines Spielzeuges weg. Ich bin der Meinung, dass das nicht sinnvoll ist, und es bringt auch nichts wirklich, denn er vermisst es teilweise gar nicht. Oder er muss ins Schlafzimmer auf die "Strafbank". Das hat als er kleiner war noch ganz gut funktioniert, wird aber mittlerweile auch nicht mehr. Er ignoriert es einfach, in seinem Zimmer oder im Schlafzimmer zu bleiben, egal was wir sagen. Wir sind wirklich ratlos. Ich weiß, dass er einen Teil seines Verhaltens von seinen Freunden aus dem Kindergarten hat. Bleibt nicht aus. Leider ist er aufgrund familierer Umstände in letzter Zeit auch etwas zu kurz gekommen, was Aktivitäten angeht. Er geht gerne turnen, benimmt sich dort in letzter Zeit aber auch nicht mehr, sodass er schon eine Verwarnung bekommen hat. Vorallem wenn auch seine anderen Freunde da sind. Leider haben wir die nächsten Sportangebote erst ab 5 Jahren, dazwischen gibt es bei uns im Ort leider nichts. In einer Woche hat der Kindergarten Ferien, mein Mann ist dann mit ihm zu Hause, ich hoffe, dass es dann besser wird, wenn wir dann auch wieder mehr mit ihm unternehmen. Hätten Sie noch einen Rat für mich? Mit reden habe ich es schon versucht, hat leider nicht wirklich viel geholfen. Aber unsere "Alternativen" fruchten auch nicht, im Gegenteil. Danke und viele Grüße S. Langer
Liebe S.Langer, gehen Sie zu Ihrem Sohn auf Augenhöhe, wenn sie mit ihm sprechen. Müssen Sie ihm etwas verbieten, achten Sie darauf, dass es auch umgesetzt wird. Ist die Konsequenz Ihres Sohnes, Sie zu hauen, zu werfen oder zu schreien, dann verlassen Sie mit den Worten, dass Sie nicht gehauen werden wollen den Raum. Ähnlich beim Schreien. Wirft er mit Dingen, nehmen Sie ihm genau diese Dinge weg. Wenn Sie Ihren Sohn um etwas bitten, wie beispielsweise zum Zähneputzen zu kommen, dann nehmen Sie ihn schon vor der Bitte an die Hand und gehen mit ihm gemeinsam. Ist er gerade intensiv am spielen, kündigen Sie ein Spielende vorher an, damit er darüber nicht wütend werden kann. "Du kannst die Autos noch einparken und dann gehen wir ins Bad. Wie Sie schon gemerkt haben, bringt zeitweiliges Fernseh- bzw. Medienverbot keinen Erfolg. Ein vierjähriges Kind kann noch gut darauf verzichten. Wichtig wäre aber, grundsätzlich eine Regelung zu finden, wann und wie viel geguckt / gespielt werden darf. Eine halbe Stunde täglich, mit Mama oder Papa zusammen, werden in dieser Hinsicht als Höchstmaß empfohlen. Spielzeug wegnehmen, mit dem sowieso nicht gespielt wird, bringt keinen Erfolg. Das haben Sie schon selbst erproben können. Auch die Strafbank in einem anderen Raum ist für Ihren Sohn keine Konsequenz, die ihn lehrt, gewisse Dinge zu tun oder nicht zu tun. Vielmehr ist es in dieser Hinsicht besser, selbst den Raum zu verlassen oder Ihren Sohn beim Sitzen auf der Strafbank zu begleiten. Bleiben Sie für 2 Minuten in seiner Nähe, wenn Sie die Strafbank nutzen wollen. Eine Auszeit am Rand des gleichen Raumes, in dem Sie sich aufhalten, wird womöglich mehr fruchten. Ihr Sohn muss da nämlich nicht verärgert darüber sein, allein in einen Raum geschickt zu werden. Gehen Sie immer, aber vor allem in den Ferien, viel mit Ihrem Sohn nach draußen, wo er sich ordentlich austoben kann. Er wird an der frischen Luft vermutlich wesentlich ausgeglichener sein als in der Wohnung. Spielen Sie mit ihm Fußball, balancieren über Holzstämme, gehen auf den Spielplatz usw.. Das bringt auch für Sie Entspannung. Viele Grüße Sylvia
KielSprotte
Spontaner Gedanke beim Lesen; wieso zur Hölle hat ein 4jaehriger scheinbar jede Menge Medienkonsum?? Das sollte in dem Alter doch eine seltene Ausnahme und nicht die Regel sein. Kein Wunder, dass er so überdreht ist und sich für kein altersgerechtes Spielzeug interessiert.....
cube
Medienkonsum reduzieren! Aber nicht als Strafe - ganz grundsätzlich. das wirkt nicht von heute auf morgen - aber nach ein paar Tagen merkt man schon, dass Kind ruhiger wird. Spreche aus Erfahrung. Spielzeug, mit dem er eh nicht spielt wegnehmen, bringt natürlich gar nichts. Und hat idR auch gar nichts mit dem "Vergehen" zu tun. Wegnehmen würde ich, was geworfen wird. Aber ansonsten eher auf logische Konsequenzen setzen wie den Raum verlassen, wenn er rumschreit, beleidigt etc. Aber ja, versucht auf jeden Fall, den Medienkonsum mal deutlich runter zu fahren. Ich bin mir sicher, dass es zumindest einen Teilerfolg bringt. Kind darf sich auch mal langweilen! Und dann evt. doch merken, wie cool seine ganzen Sachen sind ;-)
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