Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verwöhnt und nun?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verwöhnt und nun?

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Hallo Frau Schuster! Wir wissen momentan nicht wie wir uns verhalten sollen und hoffen das Sie uns einen Rat geben. Unsere Tochter (4 Jahre) hat im letzten Jahr viele Geschenke außer der Reihe bekommen.Von uns, aber auch von Verwandten, weil sie das einzige Kind in unserer Verwandtschaft ist. Eigentlich wollten wir das gar nicht, aber oft genug haben wir so schöne Dinge entdeckt und konnten nicht widerstehen diese ihr zu schenken. Und nun haben wir den "Salat". Unsere Tochter freut sich gar nicht mehr über Geschenke oder sonstiges. Z.B. gab mein Mann ihr gestern etwas Kleingeld für ihre Spardose und anschließend sagte sie "Kann ich noch mehr haben? Ich will auch diese Scheine haben." Dann träumt sie schon seit längerem von einer Meerjungfrau-Barbie und ich habe ihr gestern mühevoll einen Meerjungfrauenschwanz für ihre Barbies genäht und sie sagte zwar danke und schön, aber nach 2 Min. lag die Barbie samt Schwanz in der Ecke, unbeachtet. Außerdem meinte sie, daß der Schwanz noch schöner wäre, wenn sich die Flosse bewegen würde-per Batterie! Uns erschreckt das und wir wissen, das wir daran Schuld haben. Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen, daß ich ihr die Gabe genommen habe, sich über kleine Dinge zu freuen. Hat sie etwas bekommen (oder durfte sie mal ausnahmsweise etwas mehr Fernseh schauen oder länger aufbleiben), will sie noch mehr und sie scheint nie wirklich zufrieden. Erkannt haben wir das Problem nun und auch das es an uns liegt, aber was können wir nun tun? Können wir es wieder schaffen, daß sich unser Kind über (auch kleine)Dinge freuen kann? Wie sollen wir vorgehen? Wir sind so ratlos, bitte helfen Sie uns! Viele Grüße von Lotta


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Hallo Lotta Achten Sie doch die nächste Zeit mal darauf, dass Sie Ihrer Tochter -wenn überhaupt- zu einem Sammelgeschenk verhelfen, das Sie mit gemeinsamen Bastelwerken ergänzen und ausschmücken können. Besichtigen Sie z.B. einen Bauernhof oder einen Flughafen, einen Bahnhof oder einen Verkaufsstand auf dem Markt. Bauen Sie ihn aus verschieden großen Pappkartons nach, die Ihre Tochter selbst und mit Ihrer Hilfe bestimmt gerne anstreicht und statten Sie ihn aus mit vorhandenem Spielzeug, Figuren aus Knete o.Ä. Schenken dann Verwandte ein Flugzeug, eine Kasse, ein Kunststofftier dazu, wird das entsprechende Gebäude immer mal wieder hervorgekramt oder auch umfunktioniert, bzw. entsprechende Geschichten dazu in Bilderbüchern nach "gelesen" und erfunden. Ebenso eignet sich ein Kasperletheater zu Dem immer wieder neue Handpuppen geschenkt werden können, sodass ich denke, dass dieses Jahr sowohl für Ihre Tochter als auch für Sie selbst recht spannend, aktiv und: zufriedenstellend verlaufen wird. Liebe Grüße und: bis bald?


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Also ich kenne das ein bisschen von meinem Neffen, der erster Enkel in der Familie war. Er ist jetzt 5 und shcon ein bisschen ein kleiner Materialist. Gefruchtet hat aber sehr: Erst mal keine Geschenke mehr außer der Reihe (ich meine natürlich nicht extra Eis beim Einkaufen) - also nichts dauerhaftes. Das wurde von ihm gar nicht als Strafe empfunden - was es ja auch gar nicht sein soll. Er hat es dann einfach akzeptiert. Manchmal müssen wir uns schon alle bremsen, aber da jetzt auch mehr Enkelkinder und Vettern und Cousine da sind, ist es bei uns ohnehin einfacher geworden. In diesem Alter werden sie ja auch schon zu Kindergeburtstagen eingeladen und können auch lernen, anderen etwas zu schenken -z.B. für die Omi ein Bild oder etwas gebasteltes etc. Dann sehen sie auch wie viel Freude Schenken machen kann. Nach einiger Zeit kann man ja so "Extras außer der Reihe" wieder dosieren. Viel schöner ist ja auch, Zeit mit den Kindern zu verbringen und gemeinsam Bauen und basteln -ich bin selbst auch immer hingerissen von dem vielen schönen Spielzeug, dass es gibt und es wäre kein Problem, das zu kaufen. Und doch beherrsche ich mich und kaufe es eben nicht, denn ich habe auch festgestellt, dass unsere Kinder gar nicht so viel Interesse daran haben. Sie spielen zum Beispiel seit Wochen schon mit den Ostheimer-Figuren, die werden gar nicht langweilig, wenn wir uns immer neue Situationen ausdenken. Das könnte auch eine Lösung sein, dass ihr mal mit ihr mit den vorhandenen Sachen spielt, deren Potential sie bestimmt noch nicht ausgeschöpft hat. Alles Gute. Gruß Trine


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Hallo! Weisst du gestern habe ich erst über dieses Thema nachgedacht! Ich hatte als Kind sehr viel Spielzeug - eigentlich Unmengen. Aber weisst du was, bei meiner Oma da gab es nichts großartiges, wenn ich da zu Besuch oder im Urlaub war. Ich hatte meine 2 Barbies mit und die haben in einem alten "Quelle-Karton" gelebt. Die Einrichtung habe ich mühevoll selbst gebastelt, teilweise mit Hilfe meiner Oma. Das war echt mein liebstes Spielzeug! Ich weiss noch, dass ich diesen Karton immer mit nach Hause nehmen wollte - aber meine Oma meinte immer, der bleibt hier fürs nächste Mal. Ich hab mich immer wieder doll drauf gefreut, damit zu spielen. Zu Hause hatte ich die halbe Barbie-Welt komplett da stehen - das war schon alles so fertig und irgendwie empfand ich das immer als langweilig. Du hast mit der genähten "Schwanzflosse" schon einen tollen Ansatz gemacht - wenn auch leider erfolglos. Ich habe mir nur grad gedacht, dass du vielleicht noch ein bissel Spielzeug aus dem Zimmer "verschwinden" lassen kannst, man kann dann einzelne Dinge an Regen-Tagen oder bei Langeweile wieder hervorholen, so dass es was besonders bleibt? Oft ist alles so überladen, dass eigene Ideen kaum zum Zug kommen, weil schon das nächste Teil "bespielt" wird. Weniger ist oft mehr. Oder lass sie bewusst "alte" Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen und davon "neues" kaufen - damit sie den Wert des Geldes kennen lernt. Noch hat sie sicher keine Vorstellung, dass ihr dafür hart arbeiten müsst und das es nicht einfach unbegrenzt auf der Sparkasse abzuholen ist. Ansonsten Aktivitäten wie malen, basteln, backen? Vielleicht findet sie daran Freude selbst etwas herzustellen? LG Nina


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