Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Umgang mit dominanter Freundin

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Umgang mit dominanter Freundin

Machmalpause

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Liebe Frau Ubbens, vor zirka einem Jahr hatte ich schon mal die Freundschaft meiner 7- jährigen Tochter zu ihrer Schulfreundin beschrieben. Diese ist oft sehr dominant, möchte bestimmen was gespielt wird, unterbricht meine Tochter beim Sprechen ständig.... heute hat meine Tochter erzählt, dass sie ihr den Weg versperrt und sie nicht durch lässt auf dem Schulhof wenn sie weg gehen möchte. Körperlich sind die Mädels gleich gross aber die Freundin ist kräftiger und sportlicher. Meine Tochter traut sich nicht, körperlich dagegen zu halten und ordnet sich dann unter. Meine Tochter hat sich im Verlauf des letzten Jahres nun eine neue Freundschaft aufgebaut und war heute ganz traurig, weil sie es so empfindet, dass ihre dominante Freundin zunehmend die neue Freundin auch dominiert und sie ihr "wegnimmt". Als ich ihr geraten habe, die dominante Freundin stehen zu lassen, wenn sie auf dem Schulhof so bestimmend ist, äusserte sie diese Angst wieder ganz alleine zu sein, da sie diese Erfahrung schon gemacht hat. Sie tut mir einfach leid und ich habe auch Sorge, dass sie sich nicht zu wehren lernt und sie irgendwann ein Mobbingopfer werden könnte. Andererseits mag sie das Mädchen auch, freut sich, dass sie zusammen in einem Sportkurs sind.... Vielleicht haben Sie Tipps, was ich ihr raten könnte. Soll sie sich "durchboxen" - im wahrsten Sinn des Wortes - oder ob ich mal die Lehrerin mit ins Boot holen sollte.... ? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Machmalpause, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin anschließen und werde die Worte hier nicht wiederholen. Kleine Ergänzung: Kinder können mehrere Freundschaften pflegen. Und auch, wenn es in der Schule schwierig scheint, so können sich die neuen Freundinnen ja am Nachmittag ohne das dominante Mädchen treffen. Viele Grüße Sylvia


Windpferdchen

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Bin nicht die Fachfrau, aber als Mutter würde in dieser Situation sagen: Hier geht es um zweierlei. Zum einen darum, dass die ungute Freundin die neue Freundschaft Deiner Tochter gefährdet. Hier kannst Du leider nichts tun. Wir können uns müssen unsere Kinder nicht vor jeder traurigen oder schwierigen Erfahrung schützen, auch wenn wir uns das so sehr wünschen würden. Ich kenne das auch, da blutet einem als Mutter unheimlich das Herz. Aber wir dürfen unsere Kinder nicht unterschätzen: Auch unschöne Erfahrungen hauen sie nicht um, sondern sie können sie verarbeiten. Du kannst aber trotzdem helfen, indem Du mit Deiner Tochter über ihre Gefühle sprichst bezüglich der Situation. Also nicht automatisch Rat gibst, sondern Dich hier zurück hältst und einfach nur zuhörst. Allein dieses Zuhören und das Spiegeln der kindlichen Gefühle kann das Kind emotional sehr entlasten - und es manchmal sogar so stark machen, dass es die Lage allein lösen kann. Das zweite Problem ist das Verstellen des Weges durch das dominant-aggressive Mädchen. Hier kann Deine Tochter kaum eine eigene Lösung finden, weil das andere Mädchen körperlich überlegen ist. Ich würde hier tatsächlich relativ schnell und in den nächsten Tagen mal mit der Klassenlehrerin sprechen. Sie kann mit dem Mädchen kurz ein ernstes Wort reden - dies wird vermutlich ausreichen, um zumindest dieses Verhalten abzustellen. LG


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