FrauNeugierig
Ich bin gerade so traurig und weiß einfach nicht wohin mit meinen Gefühlen. Seit der Papa uns von der Kur abgeholt hat (vor ca. einer Woche), bin ich bei meiner Tochter (16 Monate) komplett abgeschrieben. Er ist aktuell zuhause, weil ich anschließend an die Kur drei Tage im Krankenhaus war und noch nicht wieder fit bin. Ich darf sie seit dem nicht auf den Arm nehmen (sie schreit so lange bis Papa kommt). Wenn ich ihr zu nahe komme, läuft sie zu Papa und wenn er sie auf dem Arm hat und er mit ihr zu mir kommt, dreht sie den Kopf weg. Es gibt Momente dazwischen da kommt sie zu mir....oder interagiert mit mir z.B durch Kuckuck oder ein Lächeln oder streichelt mir auch mal über den Kopf (das insbesondere wenn der Papa mich in den Arm nimmt)...aber das sind vielleicht 10% vom Tag. Ich weiß um die Papaphasen und Entwicklungsphasen. Aber das ist doch nicht mehr normal?! Dadurch, dass ich chronisch krank bin, frag ich mich immer mehr, ob das irgendwas damit zu tun hat. Ich bin so so traurig und versuch mich nicht von ihr zu distanzieren und ihr immer wieder zu zeigen wir lieb ich sie habe, aber ich darf sie inzwischen oft nicht einmal ansprechen (es wirkt auf mich als ob ich ihr etwas schlimmes angetan hätte) und ich weiß einfach nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Ich weiß distanzieren ist bestimmt nicht gut, aber ich halte es nicht mehr aus so abgelehnt zu werden. Was kann ich tun? Es ist völlig ok, wenn sie ein Papa - Kind ist, aber so hab ich das Gefühl völlig fehl am Platz zu sein. Bitte helfen Sie mir.
Liebe FrauNeugierig, meine Vorrednerin hat schon sehr gut und richtig geantwortet. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen, nur ein wenig ergänzen. Ihre Tochter war mit Ihnen zur Kur. Sie haben viel Zeit miteinander verbracht. Dann waren Sie weg (3 Tage Krankenhaus). Ihre Tochter hat nun die Befürchtung, dass, wenn sie sich auf Sie verlässt, Sie wieder weggehen. Da sie es Ihnen nicht mit Worten sagen kann und dies auch bei älteren Kindern ein oft nicht zu benennendes inneres Gefühl ist, muss Ihre Tochter es auf andere Weise zum Audruck bringen. Aus dem Grund zeigt sie ein eher zurückhaltendes Verhalten. Geben Sie Ihrer Tochter ein wenig Zeit, wieder das Vertrauen zu gewinnen, dass Sie doch nicht so einfach aus ihrem Blick verschwinden. Sicherlich wird Ihre Tochter eine gute Zeit mit Ihnen verbringen, wenn der Papa nicht greifbar ist. Bald wird sie dann auch wieder sichtbar Ihre Nähe zulassen. Und ganz wichtig: Kein Kind in dem Alter lehnt seine Eltern ab. Ihre Tochter liebt Sie. Viele Grüße Sylvia
Lillimax
Huhu, bin nicht die Fachfrau, aber vielleicht darf ich trotzdem ein paar Gedanken sagen, die ich beim Lesen hatte. Also, auch wenn es so wirkt, lehnt deine Tochter dich nicht ab. Es ist wichtig, dass du nicht in diese falsche Annahme hineinrutschst. Denn dann bist du unnötig traurig oder sorgst dich unbegründet. Sondern ich denke, dass deine Tochter momentan verunsichert ist und euch das auch ein bisschen zeigt. Könnte es vielleicht sein, dass du zurzeit nicht sehr unbeschwert und natürlich mit deiner Maus umgehst, sondern dich eher sehr um sie bemühst? Kleine Kinder haben feine Antennen. Wenn Mama sich anstrengt, um Liebesbeweise zu ernten, dann weichen sie eher zurück, weil ihnen das "too much" und auch nicht ganz geheuer ist. Und dann fühlst du dich noch mehr verunsichert und strengst dich noch mehr an. Ich denke, mit deiner chronischen Erkrankung hat das Ganze eher indirekt zu tun. Du bist deswegen vielleicht manchmal belastet oder traurig. Das kann etwas verunsichern. Und dann wirkt der Papa ein bisschen als Fels in der Brandung (zumal sie ihn ja in der Kur sicher auch vermisst hat). Das gilt zumindest eine Zeitlang, bis Mama wieder stabiler wirkt. Kein kleines Kind will seine Mutter traurig machen können. Diese Macht will ein Kind gar nicht haben. Sondern Kinder wünschen sich eine souveräne und gelassene Mama, die ihnen alles verzeiht, nichts nachträgt und die auch nicht unnötig problematisiert. Selbst dann nicht, wenn es sich beim Papa gerade mal irgendwie entspannter anfühlt. Versuche jetzt nicht, dich extra anzustrengen oder deiner Tochter ununterbrochen deine Liebe zu beweisen, wie es ein wenig durchklingt in deinem Posting. Sondern sei (möglichst) fröhlich, entspannt und gelassen. Zeige deine Liebe beiläufig. Kümmere dich um deine Tochter, ziehe dich auf keinen Fall zurück. Reagiere aber neutral, wenn sie in einer Situation den Papa zu bevorzugen scheint. Und überinterpretiere die Sache nicht. Unterscheide zwischen deiner Deutung (Mein Kind lehnt mich ab) und der Wirklichkeit (Mein Kind ist momentan verunsichert). Der Krampf kommt dann aus der Sache raus, und auch die Sorge. Sorge, Anstrengung und Angst (vor Liebesverlust) machen Mütter nämlich auch für Kinder kompliziert, sie scheuen dann eher zurück, weil sie das überfordert. Nimm dir Zeit für das Ganze. Es wird sich alles normalisieren. Vielleicht nicht heute und nicht morgen. Aber bald. Je gelassener und souveräner du bist, desto schneller löst sich auch die Verunsicherung deiner Tochter auf und sie kann wieder auf dich zugehen oder deine Liebe annehmen. LG
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