Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

sehr temperamentvoll

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: sehr temperamentvoll

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe eine Frage zu meiner 7,5 Monate alten Tochter. Sie ist ein sehr quirliges kleines Mädchen. Immer die Augen weit auf, möchte alles sehen und überall dabeisein.Leider wird ihr das oft zu viel und dann fängt sie anzu weinen. Kuscheln oder mal ruhig auf Muttis Schoß sitzen ist nicht möglich. Leider! Im ersten halben Jahr hat sie viel geweint, hat nicht allein in den Schlaf gefunden und hat von uns alle Hilfe und Zuwendung erhalten die wir ihr geben konnten (was an unseren Nerven sehr zehrte!).Sie hatte keine Nuckel genommen, hat nur im Kiwa geschlafen und war nur kurz nach den Mahlzeiten "zu ertragen". Leider ist sie immernoch sehr leicht aus der Bahn zu werfen. Sie ist sehr sensibel und immer öfter ertrappe ich mich dabei, dass ich traurig bin, dass sie nicht so pflegeleicht ist wie andere Kinder und sie sooo sehr elternbezogen ist und bei anderen eigentlich niemals zur Betreuung "abgegeben" werden kann . Ich wollte eigentlich nur wissen, ob man daraus jetzt schon ableiten kann, wie ihre Charakterzüge später sein werden. Bzw. wie kann ich sie zu einem lieben, selbständständigen, ausgeglichenen Mädchen erziehen ?Oder wird sie immer dieser Wirbelwind bleiben? Danke, Simone.


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Hallo Simone Nicht jedes Kind wird so temperamentvoll wie Ihre Tochter sein, aber: sicherlich würden Sie sich auch Sorgen machen, wenn sie nahezu teilnahmslos auf ihrer Krabbeldecke liegen würde.- Akzeptieren Sie Ihre Tochter bitte so, wie sie ist! Je mehr Sie auf ihre individuellen Bedürfnisse jetzt eingehen, umso "pflegeleichter" wird sie werden, sobald sie selbst in der Lage ist, ihren natürlichen Bewegungs- und Erfahrungs-Drang auch ausleben zu können. Gönnen Sie ihr die gewünschte Nähe zu Ihnen, indem Sie sie tagsüber häufiger in einem Tragetuch tragen oder sie in einer Babywippe, gemütlich eingerichtetem Laufgitter...immer dorthin mitnehmen, wo Sie sich ebenfalls aufhalten. Möchten Sie sie hin und wieder zur Betreuung "abgeben", rate ich Ihnen statt eines Laufgitters zu einem Reisebett, das ebenfalls als Aufenthaltsort verwendet werden kann, sodass Ihre Tochter bei anderen Bezugspersonen, an Die sie sich in Ihrem Beisein erst gewöhnen konnte, stets ihr gewohntes "Nest" incl. Bettzeug, Kuscheltiere, Spielzeug, usw. vorfindet. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Simone, deine Beschreibung passt auch ein bißchen auf unseren Sohn in dem Alter. (Er ist jetzt 22 Monate alt). Wir haben uns oft (halb scherzhaft, halb ernst) gesagt, dass er bestimmt ein hyperaktives Baby ist, auch immer in Bewegung, wollte eigentlich immer auf dem Arm sein und möglichst noch herumgetragen, einfach mal daliegen ging nicht, einschlafen war nicht immer einfach, schnell "überdreht" und weinerlich. Dafür war und ist er meist gut gelaunt und fröhlich, wenn wir richtig auf ihn eingehen. Und es wurde viel besser, als er sich selber besser bewegen konnte, besonders als er zu krabbeln anfing. Das hat einen Teil seiner unerschöpflichen Energie in Anspruch genommen und vor allem wurde er zufriedener, weil er eben gerne mobil war und ist. Ebenso ging es mit dem Laufen und auch mit anderen neuen Fähigkeiten wie Sprechen. Heute ist er ganz schön willensstark und dementsprechend trotzig, wenn etwas nicht nach seinem Willen läuft, aber das sind andere Kinder auch. Mit dem Unterschied, dass wir es oft nicht so schwierig finden wie andere Eltern, eben weil er gerade als Baby nicht ganz so "pflegeleicht" war. Ansonsten ist er meist ausgeglichen und spielt auch schon mal alleine, weil ihn vieles interessiert. ER bleibt auch gerne bei anderne Personen und wir haben wirklich wieder mehr Freiräume. Ein Wirbelwind ist er immer noch, aber das ist ja auch ganz schön. Also, es wird auch bei Euch bestimmt einfacher und es ist doch auch schön, dass Eure Tochter temparamentvoll ist. Andere Kinder werden auch noch in "schwierige" Phasen kommen. Einen kleine Anmerkung habe ich noch: Wir haben unserem Sohn manchmal zu wenig zugetraut, weil wir dachten, das wirft ihn wieder aus der Bahn, macht das Schlafen kompliziert oder, oder oder. Wenn wir dann doch Ausflüge etc. gewagt haben, wo anders übernachtet, keinen festen Rhythmus hatten oder ihn auch mal für einige Zeit den Omas und Opas anvertrauten, war es immer viel unkomplizierter und schöner als erwartet und ihm hat es auch gut getan. Vielleicht trifft das auf Euch auch zu? Viele liebe Grüße und viel Spaß noch mit Deinem Wirbelwind Kristina


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