Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schreianfälle Sohn 5 Jahre

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schreianfälle Sohn 5 Jahre

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Hallo Frau Schuster, ich schreibe Ihnen, weil ich nicht mehr weiter weiß und Sie mir schon mal weiterhelfen konnten. Wir haben 4 Jungs im Alter von 11,9,5 und 2 Jahren. Es geht um den 5-jährigen. Er wird im Mai 6. Er hatte schon immer mal Schreianfälle in Zeiten von Trotzphasen oder Wachstumsschüben. Aber in der letzten Zeit ist es einfach nur schlimm. Ich versuche mal es kurz zu beschreiben.Er fragt etwas und falls von uns ein "Nein" kommt, reagiert er sofort bockig, stellt sich hin und macht gar nichts mehr. Geht man nicht darauf ein oder ändert seine Meinung, dann fängt er an zu schreien. Laut und ausdauernd. Einmal hat er vor Wut den Küchenstuhl umgeworfen. Abends wenn er ins Bett gehen soll, ging es sonst super gut (Abendessen, Zähne putzen, Schlafanzug an, Gute Nacht Geschichte und geschlafen). Wir haben nichts daran geändert. Aber er steht auf. Ich bringe ihn wieder. Nach dem 3. Mal gehe ich nicht mehr mit. Er provoziert mit frechen Wörtern, klopft an die Wand und zuletzt fängt er an mit Geschrei. Schimpft man - schreit er, redet man ruhig auf ihn ein - schreit er. Lasse ich ihn in Ruhe - schreit er. Gestern abend hat er 30 min so geschrieen, das er selbst eigentlich nicht mehr konnte. Ich nahm ihn in den Arm und er hörte auf und schlief ein. Er kann das zu jeder beliebigen Tageszeit und ich denke er weiß wie er mich damit auf die Palme bringt. Aber er macht dies auch bei meinem Mann. Z. B. er soll sich den Schlafanzug anziehen. Er sagt er braucht Hilfe. Ich helfe. Er hampelt dabei herum. Ich lasse es. Er schreit: "Du hilfst mir ja gar nicht!" Und es fängt wieder an. Ich bin selbst eine ruhige Person und sehr geduldig, aber dieses Geschrei macht mich mürbe. Und die großen Jungs können nicht einschlafen und der Kleine wird auch wieder wach. Vielleicht haben Sie ein paar gute Tips für mich. Vielen Dank. R.


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Hallo R. Müssen Sie ein zuvor gut überlegtes Nein zu Ihrem 5-Jährigen sprechen, fügen Sie bitte gleich eine KURZE Begründung an. Reagiert er dann gar nicht, weisen Sie ihn möglichst gelassen auf möglichst logische Folgen hin, wenn er Ihre Bitte absichtlich ignoriert. Schreit er verärgert, schreien Sie einmal zurück und betrachten Sie es als Spiel. Je nach Situation weisen Sie ihn gelassen darauf hin, dass das Schreien ihm überhaupt nicht weiterhelfen kann, bevor Sie ihn mit einem konkreten Vorschlag zu einem geeigneten Abreagieren anregen. Erlauben Sie Ihrem Sohn, abends nach dem gewohnten oder evtl. verkürzten Abendritual im Bett noch ein nicht allzu aufregendes Hörspiel anzuhören. Darüber wird er hoffentlich weiter entspannen können und das wiederholte Aufstehen vergessen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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