Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Schnuller abgewöhnen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Schnuller abgewöhnen

Rosalie88

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Sehr geehrte Frau Ubbens, unsere Tochter lässt sich nicht vom Schnuller entwöhnen und ich bitte Sie um Ihren Rat. Sie ist 3,5 und ein extrem gefühls- und willensstarkes Kind, sehr unruhig und kann sich schwer regulieren. Ihr Schnuller ist ihr ein und alles und am liebsten würde sie ihn den ganzen Tag nehmen. Bereits vor anderthalb Jahren haben wir durchgesetzt, dass sie ihn nur noch nachts haben darf. Es war drei Wochen lang die Hölle. Bis heute quengelt sie trotz aller Konsequenz sehr häufig nach dem Schnuller. Die morgendliche Abgabe ist ein täglicher Kampf. Von der Schnullerfee will sie überhaupt nichts wissen. Sie braucht ihn so dringend, wacht auch nachts auf wenn sie ihn verliert. Auch in der Kita fiel schon auf, dass sie ihn selbst tagsüber immer noch vermisst. Sie weicht dann auch auf Daumenlutschen und Nasebohren aus. Das ist auch nicht besser. Zahnarzt und Kinderarzt drängen darauf ihn loszuwerden, weil sie bereits eine kleine Fehlstellung hat. Ich weiß, dass dies einen enormen Stress für sie und für uns bedeuten würde. Wie kann ich sie dazubringen den Schnuller aufzugeben? Oder sollte ich sie nicht zwingen, um ihr emotional nicht zu schaden? Vielen Dank, Rosalie


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Rosalie, kein Mensch möchte liebgewonnene Gewohnheiten aufgeben. Ihre Tochter fragt tagsüber nach dem Schnuller, da dieser ja noch sehr präsent ist. Setzen Sie sich als Eltern einen Zeitpunkt, an dem sie glauben, dass es für Sie als Eltern gut (er-)tragbar ist, die Laune Ihrer Tochter auszuhalten und die Schnullerfee dann kommt. Scheinbar haben Sie Ihre Tochter grundsätzlich schon auf diese Möglichkeit vorbereitet. Und dann passiert es "plötzlich". Die Schnullerfee war da und hat ein kleines Geschenk dagelassen. Und ja, die Traurigkeit und vielleicht auch Wut wird erst einmal groß sein, wenn Ihre Tochter so gefühls- und willensstark ist. Dennoch wird auch Ihre Tochter gut über den "Verlust" des Schnullers hinwegkommen. Wichtig ist, dass Sie als Eltern den Protest aushalten und nicht "rückfällig" werden. Abends begleiten Sie Ihre Tochter ggf. in den Schlaf. In der Nacht bleiben Sie bei ihr, wenn sie wach wird und tagsüber arbeiten Sie mit Ablenkung. Bei allem ist wichtig, nicht zu viele Worte zu verlieren und vor allem nicht allzu viel zu erklären. Die Schnullerfee kommt zu dreijährigen Kindern. Das reicht als Erklärung. Weder mit weiteren Worten noch mit liebevollen Überredungsversuchen werden Sie Ihre Tochter überzeugen können. Von daher dürfen Sie irgendwann den Schritt der Schnullerentwöhnung ohne Einwilligung Ihrer Tochter gehen. Viele Grüße Sylvia


Lillyfee1979

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Hallo liebe Rosalie, ich kenne das ganz arg von meiner Tochter. Bei ihr war der Schnuller wirklich rund um die Uhr unabdingbar. Auch sie war schon über 3 Jahre und sie hatte eine deutliche Fehlstellung der oberen Zähne dadurch. Hier kann ich dich erstmal beruhigen. Der Schnuller war weg und innerhalb weniger Wochen war die Fehlstellung nicht mehr da! Was bei uns geholfen hat, war, dass eine junge Zahnarzthelferin meine Tochter persönlich angesprochen hat und ihr gesagt hat, dass sie dafür mittlerweile zu alt ist. Sie hat also nicht mir die Aufgabe überragen die Schnullerfee zu rufen, sondern meiner Tochter selbst. Trotzdem, dass sie die Schnullerfee dann freiwillig gerufen hat und sie dafür 3 Geschenke bekommen hat, hat es tatsächlich 3 Wochen gedauert, bis sie endlich nicht mehr danach gefragt hat. Ja, die drei Wochen waren anstrengend. Am Anfang habe ich mich zu ihr ins Bett gelegt zum Einschlafen. Manchmal konnte ich es auch echt nicht glauben, als sie nach zwei Wochen wieder nach dem Schnuller gefragt hat, aber ich dachte, wenn ich jetzt nach gebe, hab ich für immer verloren. So schwer es auch ist, sie muss leider irgendwann da durch und ihr auch. Drück euch die Daumen, dass es bei euch nicht so lange dauert! LG


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