Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mach mir Sorgen und vorwürfe

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Mach mir Sorgen und vorwürfe

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist jetzt 10,5 Monate. Ich mache mir im Moment große Sorgen um Ihn. Er ist tagsüber immer fürchterlich quengelig. Egal wo er in der Wohnung ist, im Laufstall im Wohnzimmer, auf der Krabbeldecke, in seinem Zimmer auf der Decke, er quengelt nur rum. er kann sich überhaupt nicht alleine Beschäftigen. So bald ich nur mal was holen gehe, schreit er schon los. Er kann noch nicht sitzen und krabbeln, aber robbt schon wie ein Wilder. Gehe ich mal in ein anderes Zimmer, weint er fürchterlich und robbt mir hinterher. Ich denke dann meistens er ist müde, weil er Augen reibt, und lege ihn in sein Bettchen. Komischerweise schläft er da nach ca. 30-45 MInuten ein, und spielt ganz alleine in seinem Bettchen. Ich verstehe das irgendwie nicht, warum macht er das nur in seinem Bettchen, und kann sich sonst nirgends wo beschäftigen? Er schläft auch nirgends außer in seinem Bett. Er ist im Moment echt komplieziert, ich kann ihn doch nicht immer im Bettchen liegen lassen. Er ist in der Wohnung kaum aktiv. Stets schlecht gelaunt, hat gar kein Interesse auf Erkundung zu gehen. Spielzeug interessiert ihn nicht, Haushaltssachen sind auch nicht interessant, nur genörgel. Bin echt mit den Nerven am Ende. Was soll ich denn nur tun, damit er auch mal außer in seinem Bettchen selbstständig aktiv wird. Ist das noch normal? Oder hat er vor irgendwas Angst? Was ich mir aber nicht erklären könnte, ich mache wirklich alles für ihn, spiele mit ihm, koche für ihn, schmuse mit ihm, bin echt am Ende meines Lateins und fürchterlich depremiert, weil er so ist. Können Sie mir helfen? Wäre ihnen echt sehr dankbar. Viele Grüße aus Berlin von Bettilinchen.


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Hallo Ratsuchende Beschäftigen Sie sich mal nur indirekt mit Ihrem Sohn, indem Sie ihm gezielte Beschäftigungsangebote machen. Setzen Sie sich z.B. auf den Fußboden, nehmen Sie Stapelbecher oder Duplo-Steine und beginnen Sie diese Teile aufeinander zu stapeln. Es wird sicherlich nicht lange dauern, bis Ihr Sohn angerobbt kommt und versuchen wird Sie nachzuahmen. Loben Sie jedes noch so kleine, eigenständige Tun, da ein Lob zu weiterer Aktivität anregt. Geben Sie Ihrem Sohn immer in dem Raum, in dem Sie sich ebenfalls aufhalten, eine konkrete Beschäftigungsmöglichkeit. Bestimmt kann er schon mit einem Tuch "putzen", während Sie abwaschen; er kann mit bunten (Stoff-)Taschentüchern spielen, während Sie die Betten oder die Wäsche richten; er kann in einer kleinen Schüssel mit Wasser matschen, während Sie im Bad zu tun haben, usw. Beginnt er zu quengeln, singen Sie ein Lied, zeigen Sie ihm ein Fingerspiel, schneiden Sie lustige Grimassen oder stellen Sie eine ansprechende Musik (Kinderlieder?) an. Das Quengeln wird zunehmend der Vergangenheit angehören.- Damit Sie selbst auch mal wieder auftanken können, überlegen Sie mal, für einige wenige Stunden evtl. ein älteres Nachbarkind als Babysitter zu engagieren (gegen Taschegeldaufbesserung) oder besuchen Sie doch mit Ihrem Sohn gemeinsam eine Eltern-Kind-Gruppe (Krabbel- Spiel-Gruppe). Dort, unter Gleichgesinnten, werden Sie schnell merken, dass es Ihnen nicht allein so geht und das sich das Sprichwort mal wieder bewährt: "Geteiltes Leid ist halbes Leid".- Erholsames Wochenende und: bis bald?


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liebe bettilinchen, nur ganz kurz eine frage: kann es sein, dass du ihn ueberfuetterst mit anregungen "ich mache wirklich alles fuer ihn,spiele mit ihm, koche fuer ihn, schmuse mit ihm" ? christina


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, und Christina, vielen lieben Dank für die Tips. Wahrscheinlich überfüttere ich ihn wirklich mit Anregungen, das er sich gar nicht mehr weiß alleine zu beschäftilgen. Ich werde es jetzt mal so ausprobieren, wie ihr es mir geraten habt. Danke nochmals u. alles Gute.


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