Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Konsequenz beim Schreien und Brüllen-ist dies OK?-

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Konsequenz beim Schreien und Brüllen-ist dies OK?-

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Hallo Frau Schuster, wir sind es mal wieder. Die Mama und Yannik (4). Irgendwie glaube ich, zu versagen. Ich bekomme das Problem mit meinem Zwerg einfach nicht in den Griff. Das sind zum Einen seine Schimpfwörter (verdammte Mistbiene, verdammte Scheißköter -vielleicht noch bekannt aus meinen vergangenen Fragen. Die Wörter kommen aus dem Film 101 Dalmatiner). Er sagt, es sind seine Lieblingswörter und die muß er einfach sagen. Und er fragt mich nach meinen Lieblingswörtern. Ich finde das so extrem nervig. Als weiteres Problem ist im Augenblick ein noch extremes Verhalten. Wenn ich etwas meinen lieben Kleinen bitte, etwas zu tun, was ich möchte und das sein muß(Händewaschen, anziehen, ausziehen, Licht anschalten ....)kommt immer erst einmal ein NEIN. In 95 % der Fälle machte immer ersteinmal das Gegenteil von dem, was er tun soll. Bin ich konsequent mit meiner Forderung ist er so böse darüber, dass er losbrüllt, als wäre er nicht mehr normal. Dann schimpft er los mit o.g. Schimpfwörtern. Er will mich dann nicht mehr haben, wie er sagt. Ich soll ihn nie wieder vom Kiga abholen, nur noch der Papa(der das bisher noch nie getan hat). Und das täglich mehrfach. Ich finde das so schlimm und das macht mich jedesmal so traurig. Ich habe einiges versucht, dieses Verhalten zu unterbinden, aber ich komme einfach nicht zum Erfolg. Gestern habe ich ihm dann völlig ruhig und gelassen gesagt: Mein lieber Freund, ich habe 2 Ohren, mit denen ich wunderbar hören kann. Wenn du aber so brüllst und schreist, kann ich dich nicht verstehen und ich möchte das auch nicht. Wenn er weiterhin so brüllt und schimpft, muß er auf den Balkon. Und das habe ich auch gemacht. Gestern einmal, er trug Jogginghose, Pulli und Strümpfe. Für ca. 3 - 4 Minuten war er ohne Jacke auf dem offenen Balkon. Heute ebenso einmal. Heute trug er allerdings nur Unterhose, Unterhemd und T-Shirt. Er darf wieder rein, wenn er aufhört zu schreien und ganz vernünftig mit mir redet. Das dauerte dann so ca. 5 Minuten. Erkältet hat er sich nicht. Aber meine Frage ist: Ist das der richtige Weg? Tue ich ihm damit nicht schlimmes an? Ich weiß aber ablolut keine andere Lösung und hoffe eben, hierdurch schnell zu einer Problemfösung zu kommen. Ist es denn normal (wenn ich es mal so bezeichnen darf), dass ein 4 jähriger ständig auf Konfrontation aus ist? Das ist so entsätzlich anstrengend und läßt miese Laune aufkommen. Es könnte so schön und einfacher sein. Aber NEIN, wir gehen den Weg des meisten Widerstandes. Nun ist es wieder einmal ellenlang geworden. Hoffe dennoch auf einen Rat von Ihnen. Vielen Dank für Ihr Engagement im Voraus. Alles Liebe und Gute wünscht Ihnen Johanna


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Hallo Johanna Haben Sie Yannik ein mal ruhig gesagt, dass Sie seine Lieblingsworte weder lustig finden noch mögen, da für Sie eine Biene kein Mist, ein Hund kein Köter und schon gar nicht ein Scheißköter ist, informieren Sie ihn darüber, dass Sie die Worte auch von ihm nicht mehr hören möchten, ihm aber freistellen, sie in seinem Zimmer vor sich hinzusagen, wenn er sie unbedingt sagen möchte.- Schicken Sie ihn daraufhin immer genauso ruhig in sein Zimmer oder ins Bad bei derartigen Worten, wird er das Interesse sicherlich schnell Daran verlieren, da Niemand mehr zuhört und Niemand mehr eine Reaktion zeigt.- Stehen Sie -rein äußerlich- Ihrem weiteren Problem mit einer betont großen Gelassenheit gegenüber. Bleiben Sie weiterhin begründet konsequent und bitten Sie Ihren Sohn ebenfalls so ruhig wie möglich, in seinem Zimmer weiter brüllen und schimpfen zu können. Zeigen Sie nicht Ihre Traurigkeit, da er dann genau Das erreichen würde, was er sich erhofft.- Wie schon erwähnt, halte ich die Empfehlung, in das eigene Zimmer oder ins Bad zum Schimpfen, Brüllen, o.Ä. zu gehen für effektiver, da Sie sonst wahrscheinlich von Ihrem Gewissen geplagt werden, wenn Yannik sich auf dem Balkon eine Erkältung zuzieht oder wenn Nachbarn Nase-rümpfend zu Ihnen schauen.- Das Wichtigste ist, dass Sie nach Außen eine möglichst große Gelassenheit zeigen -selbst, wenn Sie innerlich "kochen".- Dieses Grenzen-erprobende Verhalten zeigen Kinder immer wieder einmal. Wie Silke schon sagte: Bleiben Sie cool!" Umso schneller wird Ihr Sohn erkennen können, dass Sie selbst ganz feste Vorstellungen haben und sich von ihm keineswegs "auf der Nase herumtanzen" lassen. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Johanna! Aus eigener Erfahrung kann ich dir leider keinen Rat geben, meine Zwillis sind erst 1 Jahr und meine Stiefkinder schon 13 und 15 Jahre alt. Aber das geschilderte Verhalten erinnerte mich sehr an Michelles Verhalten (jetzt schon 15). Als ich sie näher kennen lernte war sie grade mal 6 Jahre alt und das Verhalten war wohl so eine Art Grenzen austesten. Ich war genervt und verzweifelt, sie tat nie das, was sie tun sollte. Im Nachhinein weiss ich, dass ich am Anfang einfach zu gutmütig war und hätte von Anfang an ein anderes Verhalten ihr gegenüber zeigen müssen. Besserung trat ab dem Moment ein, wo ich Anfing sie zu ignorieren! In Deinem Fall könnte es so aussehen, dass du am Wochenende mal etwas alleine unternimmst und Yannik bei Papa bleiben soll. Der dann natürlich keine besondere Freizeitgestaltung mit ihm unternimmt, sondern halt alltägliche Dinge, wie ihr sie auch gemeinsam erlebt. Wenn du wieder kommst berichtete ruhig, dass du einen schönen Nachmittag hast und was du so gemacht hast (auch vom leckeren Eis, was du gefuttert hast *g*). Auf jeden Fall haben solche Rückzüge bei uns Wunder gewirkt. Irgendwann kam sie kleinlaut an und fragte, ob sie nicht bei mir bleiben darf, bzw. mit mir bummeln gehen darf etc. Auch mit dem Essen hatten wir Probleme. Ich habe irgendwann nicht mehr gefragt, möchtest du dies oder jenes, sondern einfach etwas gekocht und entweder sie hat es gegessen oder es gab halt nur Brot. Ich habe aber irgendwo gelesen, dass das nur eine Phase ist und das die dann irgendwann abgelöst wird davon, dass das Kind Stolz auf seine Mama ist und mit ihr überall rumprahlt *g*. Also ich würde nicht viel rumdiskutieren, besonders nicht bei Sachen, die klar sind und wo er schon den Sinn und Zusammenhang versteht. Wenn er es nicht macht, ignorieren. Wenn er rumbrüllt, würde ich ihn auf sein Zimmer schicken (Balkon finde ich bei der Kälte schon etwas krass, aber im Frühjahr ist auch das okay, wenn eure Nachbarn nichts dagegen haben) und sagen, dass du ihn erst wieder sehen willst, wenn er sich beruhigt hat. Zu den o.g. Wörtern weiss ich leider auch keinen Rat. Wir hatten das Problem bisher auch nie so ausgeprägt. Und wenn mal eins fiel, dann brauchte mein Freund seine Kinder nur angucken und noch mal nachfragen, was dass denn grad für ein Wort gewesen sei, was es wohl bedeutet und das wir es zukünftig nicht mehr hören möchten. Hat -Gott sei dank- immer gewirkt. Bin aber gespannt auf den Rat von Frau Schuster! LG Nina


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Huhu Johanna, meiner ist noch nicht ganz vier, aber solche Phasen kommen immer wieder ;-) und mit den Schimpfwörtern hat wohl jeder in dem Alter so seine Erfahrungen gemacht. Das mit dem Balkon finde ich - zumindest in Unterhosen und T-Shirt - zur Zeit auch kraß, wenn, würde ich ihm wenigstens was überziehen am Ende badest Du es doch mit aus, WENN er sich erkältet ;-). Und ich finde auch, das Risisko braucht nicht sein, Erziehung versus Gesundheit ?? Aber die Brüllerei und die Flucherei kenne ich auch. Ich glaube, es wär wichtig, daß Du Dich distanzierst - also für DICH schonmal klar machst, daß er das alles nicht persönlich meint !!! Wenn er aber sieht, daß Du traurig reagierst, wenn er Dich Mistbiene nennt, hat er doch schon den Erfolg, den er will ! Ich kann nur von uns reden, mir geht jedesmal der Hut hoch, wenn mein Sohn meint, er muß mich beschimpfen oder anschreien und entsprechend reagiere ich auch. Sprich: wenn er zu mir sagt: Blöde Mama (ist grade das aktuellste, wir hatten aber auch schon andere Sprüche, KiGa läßt grüßen), reagiere ich generell mit einem eindringlichen "Wiiie bitte ?". Inzwischen ist es so, daß er dann was in seinen nicht vorhandenen Bart brummelt und abzieht :-) aber am Anfang hat er dann einfach nochmal wiederholt. daraufhin hab ich jedesmal nur gesagt: Das will ich hier nicht hören, wir beschimpfen uns hier nicht so - wenn Du fluchen willst, verschwinde in eine ruhige Ecke und tob Dich aus. Ist natürlich langweilig, wenn keiner zuhört oder reagiert :-) und wenn er nicht freiwillig rausgegangen ist, hab ich ihn auch unter den arm geklemmt, auf sein Zimmer oder ins Bad gebracht und betont cool gesagt: Bitte, hier kannst Du fluchen und wenn Du fertig bist und alles losgeworden bist, kannst Du gern wiederkommen. Überhaupt bin ich mit cool-bleiben am besten gefahren. Grade auch, wenn er meint, er muß mich anbrüllen. Ich hab ihm 3mal gesagt: Wenn Du brüllst, interessiert mich das nicht. Fertig. Seither mach ich es so: Je mehr er sich aufführt, desto fröhlicher pfeif ich mir eins und beschäftige mich mit irgendwas und laß ihn toben. und wenn er´s zu doll treibt, sag ich auch nochmal, daß er sich beruhigen soll, wenn er mir was zu sagen hat. funktioniert eigentlich inzwischen bestens .... und ganz ohne drauf eingehen und rausschicken, womit ich ja noch reagieren würde. So "überhöre" ich ihn einfach (und koche höchstens innerlich) - zeigt wirklich wirkung ;-) Nur wenn er flucht, "fliegt er raus". Ich glaube echt, das wichtigste ist, daß Du für Dich locker bleibst - einfach gesagt, aber am effektivsten ?? Liebe Grüße und Kopf hoch ! Silke


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