Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kita erwägt "Ausschluss" von Ausflügen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kita erwägt "Ausschluss" von Ausflügen

Nachtengel

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Guten Morgen Frau Schuster, ich wende mich heute mit einer etwas komplizierteren Frage an Sie und hoffe, Sie können hier weiterhelfen. Unser Sohn (ist im Juli 5 geworden) hat seit einiger Zeit "Ärger" in der Kita. Es geht darum, dass er nicht hört, des öfteren die Gruppe "aufmischt", sehr zappelig ist und oft etwas anderes tut, als er soll. Letzte Woche war für die Vorschulkinder ein "Natur-Mobil" an der Kita, welches über die heimischen Tiere aufklärte etc.. Unser Sohn hat angeblich überhaupt nicht zugehört sondern immer etwas anderes gemacht. Beim abschließenden Kreisspiel schlug er Purzelbäume auf der Wiese und wollte nicht mitmachen. Nun ist in der Kita im Gespräch, dass er auf Ausflüge evtl. nicht mehr mitgenommen wird, wenn er nicht hört, weil die Kita sein Verhalten nicht mehr verantworten könne. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es gefährlich und schwierig ist, ein Kind, welches z. B. auf ein "Stopp" nicht hört oder Unruhe in die Gruppe bringt, mitzunehmen. Aber darf man dieses Kind deshalb ausschließen? Gibt es nicht andere Möglichkeiten, z. B. dass er an der Hand gehen oder eine kurze Auszeit nehmen muss? Mittlerweile hat er schon Angst vor der Kita bzw. davor, dass er nicht mitfahren darf oder während des Ausflugs abgeholt werden muss. Ein Gespräch mit der Kita steht demnächst an, ebenfalls eine Untersuchung bei der Kinderpsychologin (ADHS und Wahrnehmungsstörungen). Selbst die Kita ist sich einig darüber mit uns, dass er es nicht absichtlich macht sondern mit den vielen Kindern/Reizen überfordert ist und Gesagtes nicht zu ihm durchdringt. In kleinen Gruppen und zu Hause funktionieren diese Dinge nämlich meistens gut. Die Kita hat nun angeboten, uns selbst ein Bild zu machen und eine Woche in der Kita zu hospitieren bzw. auf Ausflüge mitzukommen. Allerdings müssen mein Mann und ich auch arbeiten und dies ist nicht wirklich möglich. Oder halten Sie dies für sinnvoll? Was können Sie uns raten? Was wären Alternativen? Wie würde sich denn ein permanentes Ausschließen des Kindes auf ihn auswirken? Für Ihren Rat wäre ich wirklich sehr dankbar. Evtl. können Sie auch hier etwas aus Ihrer praktischen Erfahrung berichten? Vielen Dank. N.


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Hallo Nachtengel Können die ErzieherInnen die Verantwortung für die Sicherheit Ihres Sohnes auf Ausflügen nicht übernehmen, weil sie noch viele andere und auch wesentlich jüngere Kinder in der Gruppe zu betreuen haben, empfehle auch ich Ihnen zumindest bei einem Ausflug als Aufsichtsperson mitzugehen. Einem 5-Jährigen im Regel-Kiga muß ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zugestanden werden. Ist er dort nicht tragbar, wird gemeinsam nach einer geeigneteren Förderung gesucht werden müssen, sodass das Hinzuziehen eines geeigneten Therapeuten, bzw. eines Kinderpsychologen sicherlich der richtige Weg ist um Ihrem Sohn die bestmögliche, individuelle Förderung zu ermöglichen. Eine Alternative wäre z.B. die Betreuung in einem integrativen Kiga. Dort ist der Betreuungsschlüssel etwas größer, da meist eine Heilpädagogin, bzw. eine Heilerziehungskraft zusätzlich eingestellt wird. Liebe Grüße und: bis bald?


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