Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kind will nur noch zum Papa

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kind will nur noch zum Papa

Mitglied inaktiv

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Hallo, nach langem überlegen stelle ich nun doch meine Frage. Ich weiß so langsam nicht mehr weiter. Unser Sohn ist jetzt 15,5 Monate alt. Seit 4-3 Monaten etwa ist alles nur noch Papa. Er kuschelt mit ihm, was er mit mir noch nie gemacht hat. Er spielt mit ihm, guckt sich Bücher mit ihm an, er läßt sich von ihm anziehen, wickeln, ins Bett bringen usw. Bei mir gibt das alles nur Gebrüll. Ich komme mir inzwischen schon total dämlich vor, wenn der Kleine im Supermarkt überall nach Papa schreit und weint und sich von mir überhaupt nicht beruhigen läßt. Wir haben uns nun auch schon viele Gedanken gemacht und Freunde mal nach deren Erfahrungen gefragt. Irgendwie sagt jeder immer "ist nur eine Phase", aber irgendwie hält die nun echt schon sehr lange an. :-( Und so langsam zweifle ich echt an meinen Mutterfähigkeiten. Er sagt ja inzwischen noch nichteinmal mehr Mama. Das einzige wo er es sagt ist zum Essen. Er hat einen Teller vor sich stehen und zeigt drauf und sagt "mama". Es ist auch nicht so, dass mein Mann selten da wäre, im Gegenteil. Er ist selbständig und da er sein Büro im Haus hat sehr oft bei uns. Aber wenn er irgendwohin geht flippt der Kleine förmlich aus und brüllt was das Zeug hält. Oder wenn er sich weh getan hat, dann läßt er sich ausschließlich von meinem Mann trösten. Bei mir windet er sich, dass ich ihn kaum halten kann oder geht weg. Mit mir kuscheln? Fehlanzeige. Das gabs noch nie. Der Kleine krabbelt früh aus seinem Bett direkt unter die Bettdecke meines Mannes. Nehme ich ihn zu mir gibts Gebrüll. Ich nehme schon kein Parfum und mein Mann und ich eigentlich auch das gleiche Duschbad. Und was die Erziehung angeht, so teilen wir uns eigentlich auch recht gut rein. Auch beim Wickeln oder Medikamenten geben etc. Meinem Mann tut das ganze auch sehr Leid, weil es ihm ja auch auffällt. Ich weiß inzwischen echt nicht mehr weiter. egal, wie sehr ich mich auch bemühe, es scheint sich nichts zu ändern. Und auch, wenn jetzt sicher einge sagen, dass ich die Zeit genießen soll und ich eben noch Zeit für mich habe, aber welcher Mutter macht das schon auf so eine lange Zeit nichts aus? Ich habe langsam das Gefühl, ich könnte auch meine Koffer packen und gehen und meinem Sohn wäre das egal. Haben sie ein paar aufmunternde Worte für mich? Viele Grüße Caprise


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Hallo Caprise Den tröstenden Worten von "Hexe" kann ich nur zustimmen. Was meinen Sie, wie Ihr Sohn Ihnen hinterher-jammern würde, wenn Sie tatsächlich mal nicht verfügbar wären.- Sie werden ganz bestimmt genauso geliebt wie Ihr Mann, aber: Sie sind und bleiben nun mal die vertrauteste Bezugsperson, die zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Es kommen erfahrungsgemäß auch mal Zeiten, wo Ihr Mann nur noch "die 2. Geige" spielen wird. Bis dahin werden Sie sich leider gedulden müssen. Haben Sie schon mal mit einem anderen Kind gekuschelt, während Ihr Mann nicht da war, aber Ihr Sohn zuschaute? Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Caprise, sei nicht geknickt, das ist wirklich völlig normal! Meine Tochter (9) hatte auch immer lange Phasen, wo sie mal den einen, mal den anderen von uns sehr bevorzugt hat. Es gab Papa-Zeiten und Mama-Zeiten. Heute ist es ziemlich ausgeglichen, sie wendet sich mit bestimmten Problemen oder Themen eher an mich, mit anderen eher an ihren Papa. Wenn Dein Kleiner sich nicht absolut sicher wäre, dass Du ihn lieb hast und Dir nicht sehr vertrauen würde, würde er sich gar nicht so auf den Papa stürzen. Deine Liebe ist für ihn etwas ganz Selbstverständliches, sie ist die sichere Basis, auf der er steht. Und von dieser Basis aus kann man sich als Junge denn schonmal den Luxus gönnen, sich eine Zeitlang besonders interessiert mit dem Papa zu befassen. Vielleicht spürt Dein Sohn gerade, dass der Papa ihm auf irgendeine Weise ähnlicher ist als Du, also dasselbe Geschlecht hat, und das fasziniert ihn momentan einfach. Es gibt natürlich grundsätzlich Papa- oder Mama-Kinder. In diesem Alter aber sind solche Vorlieben fast immer vorübergehend, wirst sehen. Bleib gelassen und souverän, sei sicher, dass Dein Sohn Euch beide ganz bedingungslos lieb hat. Und freu' Dich, dass er ein so gutes Verhältnis zu seinem Vater hat, denn viele Väter haben ja eher zu wenig Zeit für ihr Kind. Grüßle, Hexe


Mitglied inaktiv

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Das ist ein völlig natürliches Verhalten, dass dein Sohn jetzt sich über den Papa sich von dir loslöst. Kinder in diesem Alter machen nichts absichtlich, was jemanden persönlich verletzen würde. In den ersten Monaten ist es die Mama an die sich das Kind wendet und oft den Papa wegbrüllt. Sieh es als gelungene Loslösung. Es wird bald wieder die Zeit kommen, dann kommt dein Kind wieder zu dir. Nutz die Zeit für dich, für dich als Frau, nicht als Mutter. Sei nicht eifersüchtig oder glaube du hast etwas falsch gemacht. Im Gegenteil. Wenn dein Mann sowieso fast immer zu Hause ist, dann ist es bei euch förmlich so, dass er wohl 2 Hauptbezugspersonen hat, die er beide sehr liebt. Wenn der Papa grad den Vorzug hat, ist das eben gerade so. Gönne es bitte den beiden. Du brauchst dir dein Kind nicht erkaufen. Sei einfach präsent, mach kleinere Spielangebote, akzeptiere das Nein. Bei euch ist es eben etwas anders als in das übliche Familienmodell, wo Papa wenig präsent ist, weil er auf Arbeit ist. Steh drüber, sei wieder Frau, die Mutter hat gerade eine kleinere Rolle. Suse


Sanja21

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Hallo Caprise! Bei mir ist es gerade genauso! Jedes Detail einfach. Wie gehts es dir heute? Liebe Grüße, Sanja


Ralieschen

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Hallo zusammen. Genau die gleiche Situation ist bei uns auch schon seit ein paar Monaten. Manchmal tut es mir so sehr weh, diese gefühlte Ablehnung. Es hat gut getan zu lesen, dass es jemand anderen auch so geht. Ich versuche es mir nicht ganz so nah gehen zu lassen. LG Lisa


Dianaaa

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Ich hab grad deinen Post und die Antworten gelesen. Bei uns ist es auch so. Seit Monaten! Der Kleine ist jetzt 2,5 und ich bin quasi gefühlt vollkommen überflüssig, solange der Papa auch da ist. An sich wäre ich ja so weit, das auch zu genießen. Bei uns ist allerdings das Problem, dass mein Mann jetzt jammert, dass er sooo viel nebenher machen muss, weil er jetzt immer aufstehen muss morgens, ins Bett bringen muss und und und. Und ich muss mir anhören, wie schlecht‘s ihm ja geht, weil er so viel Stress hat und keinen Schlaf kriegt und nicht ausruhen kann und dass ich quasi ja eh nix mehr mach und ihn ruhig mehr abnehmen könnte, aber ich es ja ausnutzen würden, da ja jetzt alles so chillig für mich ist. Das verletzt mich noch viel mehr, als das Verhalten meines Sohnes Hoffe, ihr habt eure Phasen schon etwas weiter hinter euch gebracht. Wir sind seit Monaten mitten drin


Dianaaa

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Ich hab grad deinen Post und die Antworten gelesen. Bei uns ist es auch so. Seit Monaten! Der Kleine ist jetzt 2,5 und ich bin quasi gefühlt vollkommen überflüssig, solange der Papa auch da ist. An sich wäre ich ja so weit, das auch zu genießen. Bei uns ist allerdings das Problem, dass mein Mann jetzt jammert, dass er sooo viel nebenher machen muss, weil er jetzt immer aufstehen muss morgens, ins Bett bringen muss und und und. Und ich muss mir anhören, wie schlecht‘s ihm ja geht, weil er so viel Stress hat und keinen Schlaf kriegt und nicht ausruhen kann und dass ich quasi ja eh nix mehr mach und ihn ruhig mehr abnehmen könnte, aber ich es ja ausnutzen würden, da ja jetzt alles so chillig für mich ist. Das verletzt mich noch viel mehr, als das Verhalten meines Sohnes Hoffe, ihr habt eure Phasen schon etwas weiter hinter euch gebracht. Wir sind seit Monaten mitten drin


Jennimiti

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Liebe Caprise, Mich würde interessieren, ob die Phase gewechselt hat? Das könnte anderen zeitweise abgelehnter Muttis noch Mut machen… viele Grüssen


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