Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind wieder aus der Kita abmelden

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind wieder aus der Kita abmelden

Ghiradeli

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Sehr geehrte Frau Ubbens, Meine Erstgeborene wird im Januar 3 Jahre. Seit ca. einem Jahr ist Sie in einer Kita in einer gemischten Gruppe 2-6 Jahre. Nun ist es so, dass Sie wirklich noch nie gerne dort hin gegangen ist. Tatsächlich haben wir Sie dort nur angemeldet, da ich wieder arbeiten gegangen bin, was auch nur von kurzer Dauer war, denn im Juli kam unsere zweite Tochter auf die Welt. Ich bin fast soweit Sie abzumelden: 1. wird fast jeden Morgen diskutiert mit mir oder Papa, dass Sie nicht dort hin möchte, dann wird es immer fast 10:00 bis sie überhaupt dort ist. Abends im Bett, sagt Sie auch häufig dass Sie nicht mehr hin möchten. 2. merke ich Sie ist wirklich gern zu Hause und seit dem die kleine Schwester da ist umso mehr 3. vor der Kita Anmeldung, waren wir ein sehr inniges Mama-Tochter-Duo und haben viel unternommen (mit der kleinen Schwester geht dass in dem Ausmaß auch nicht mehr...) nun sind wir halt ein Damen Trio und kein Duo mehr. Ich mache noch nicht so viel alleine mit den Kindern alleine außerhalb da es schön stressig werden kann. 4. ich habe kein gutes Gefühl, Sie in fremde Hände zu geben. Die Kita ist eigentlich super aber man merkt es fehlt Personal und die Erzieher (nicht alle) schreien die Kinder auch mal...vielleicht merkt auch meine Tochter, dass ich es nicht gut finde das ganze Kita Konzept. Was sollen wir tun ist hier die Frage? Die Gesellschaft von heute fordert es ja wie ein, Kind MUSS in die Kita. Ich Lebe mit dem Credo: Ich muss gar nichts Nun bin ich der Meinung, meine Kinder müssen auch nichts nur damit Sie in den Rahmen dieser heutigen Gesellschaft passen. Von Außen bekomme ich, wenn ich meine „Kita Zweifel“ äußere u.a. zuhören: - „Dann hast du ja gar keine Zeit mehr für Dich!“ - ich traue es mir zu mit 2 Kindern und außerdem gibts noch Papa, Oma und Opa - „Sie brauch doch den Kontakt zu den anderen Kindern!“ - hat Sie auch so und ich bin mir sicher ich bin nicht die einzige hier in näherer Umgebung wo Kinder nicht in die Kita gehen. Vielleicht würde es Sinn machen, Sie dann erst wieder mit 5 Jahren anzumelden, praktisch von der Einschulung und mit meiner 2. Tochter würde ich es genauso handhaben. Mein Mann und ich machen auch alsbald einen Termin mit der Kita Leitung aus, um unseren Gedankengang zu äußern. Vielen Dank für Ihre Antwort ! Freundliche Grüße Johanna


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Johanna, kein Kind muss eine Kita besuchen. Sie als Eltern treffen die Entscheidung für sich und Ihr Kind. Meine Vorrednerin hat einige Überlegungen geschrieben, die Sie in Ihre Entscheidung mit einbeziehen sollten. Entscheiden Sie sich gegen den Kitabesuch ist es völlig in Ordnung. Entscheiden Sie sich für den Kitabesuch, dann diskutieren Sie morgens nicht mit Ihrer Tochter. Stehen Sie hinter Ihrer Entscheidung. "Kinder gehen in die Kita und die Eltern holen sie mittags wieder ab." Mehr Worte bedarf es nicht. Wenn Sie diskutieren, wird es für Ihre Tochter zum täglichen Spiel, auszuloten, ob sie nicht heute Erfolg haben könnte. Viele Grüße Sylvia


Ghiradeli

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Eine andere Überlegung wäre auch noch dann beide Kinder mit jeweils 5.5 Jahren und 3 Jahren in die Kita gemeinsam anzumelden, dann Sie noch ein Jahr gemeinsam dort.


Ghiradeli

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Was ich noch vergessen habe: Sie ist grundsätzlich immer nur bis max. 12:30 Uhr in der Kita und wenn Sie erst kurz vor zehn dort ist macht dass wenig Sinn zu mal die Fahrerei.


cube

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Es gibt kein MUSS für die Kita. Sofern du auch zu Hause für genug Kontakt zu anderen Gleichaltrigen sorgen kannst (Turngruppe, Spielplatzbesuch oder Gastkinder bei euch/Besuche bei anderen), muss kein Kind unbedingt in den Kiga. Das gilt eher für Kinder aus instabilen Familienverhältnissen oder gerne auch für Kinder, in deren Familien kein Deutsch gesprochen wird. Ich glaube, du musst dich grundsätzlich entscheiden, ob DU sie im Kiga haben möchtest. Natürlich merkt sie, wenn du das auch gar nicht so wichtig findest oder nicht wirklich willst. Und ich glaube, du willst eigentlich nicht. Denn ansonsten würdet ihr nicht jeden Morgen ein Theater mitmachen, bei dem sie erst irgendwann am Vormittag im Kiga ist. Und du sagst selbst, du hast kein gutes Gefühl mit der Fremdbetreuung. Natürlich ist sie gerne zu Hause - unfair, das die kleine Schwester bei dir bleiben darf und sie in den Kiga soll ;-) Ich sag´s mal so: mit der Einstellung, dass du eigentlich gar keine Fremdbetreuung möchtest, wird es auch nichts damit, dass sie gerne hingeht. Sie spiegelt das, was du selbst wohl auch ausstrahlst. Unser Kind war erst mit 3 im KiGa und es hat ihm nicht geschadet. Aber klar hat ein KiGa auch Vorteile: sie hat jeden Tag Freunde im gleichen Alter zum spielen, kann sich dort auch "auspowern". Sie lernt, sich in einer Gruppe einzufügen aber auch zu behaupten. Du hast Zeit, der Kleinen ungeteilte Aufmerksamkeit schenken zu können, ohne das die "Große" sich dadurch zurück gesetzt fühlt (weil sie ja im Kiga ist). Du kannst auch mal ausruhen, wenn die Kleine schläft und die Große noch im Kiga ist. Und hab im Kopf: diese anfängliche Geschwisterliebe und sich kümmern wollen schlägt meist um, wenn das kleine Geschwisterchen anfängt, mobil zu werden. Dann fängt nämlich der Streit um Spielzeug etc an ;-) Und dann wärest du evt. auch froh, zumindest am Vormittag nur 1 Kind im Auge haben zu müssen. Aber letztendlich musst du/ihr eben auch dahinter stehen.


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