Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind Verhält sich in der Kita ganz anders als zu Hause oder sozialem Umfeld

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind Verhält sich in der Kita ganz anders als zu Hause oder sozialem Umfeld

EsraLöwe

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Hallo Fr. Ubbens, Ich benötige einmal Ihre Hilfe. Mein Sohn 3,5 Jahre besucht seit ca 1,5 Jahren die Kita. Er hatte einen schwierigen Start, da zu diesem Zeitpunkt das mit Corona anfing und wir immer wieder durch die Schließungen, teilweise Wochen, zu Hause blieben. In dieser Zeit gab es außerdem ständigen Erzieher Wechsel. Insgesamt 3 und bei den Großen dann gleich zum Start auch nochmal 1 Wechsel. Vor etwa 4 Monaten kam er von der kleinen Gruppe zu den großen Kindern, damit er mehr sprechen kann, da er 3 sprachig aufwächst. Zu Hause haben wir ausschließlich türkisch gesprochen, da unser KinderArzt das so empfohlen hatte. In der Kita sollte er dann deutsch lernen. Er ist zu Hause und im soz. Umfeld ein sehr aufgewecktes, freches, bewegungsfreudiges, neugieriges Kind. Sehr verspielt, immer gut gelaunt und völlig normal. Sprachlich(türkisch) und auch sozial altersgerecht. Deutsch spricht er seit kurzem in teilweise Sätzen. Ich denke das kommt jetzt, da er erst seit 4 Monaten bei den Großen ist und die Chance hatte zu sprechen. Wir haben viele Lernspiele mit denen er sehr gerne spielt, er ist sehr neugierig und es macht ihm Spaß neue Sachen dazuzulernen. Er malt, puzzelt, spielt gerne Würfelspiele. Die kita hat mir jetzt aber etwas ganz anderes berichtet. Demnach ist wohl mein Kleiner in der Kita eher zurückhaltend, möchte ungern an Aktivitäten wie Malen oder Würfelspielen teilnehmen. Spielt gerne draußen auf dem Spielplatz/Buddelkasten. Hat nur seine 2 Chaoten mit denen er ab und an gerne spielt. Er ist eher für sich und spricht auch eher wenig mit den Erzieherin. Sodass sie beim Entwicklungsgespräch an allem gezweifelt haben, ob er es denn kann. Er reagiert wohl ab und an auch sehr ängstlich auf Ansprachen. Ich berichtete, dass er alle Punkte, motorisch/sprachlich/sozial, kann und sogar schon das Alphabet und schreiben lernt. Jetzt hat die Erziehern gemeint, es könnte vielleicht eine leichte Form von Autismus oder Sozialphobie sein. Man müsse das im Auge behalten und vielleicht untersuchen lassen. Allerdings kann ich mir das garnicht vorstellen, weil wie schon oben beschrieben, ist mein kleiner ganz anders in meiner Gegenwart und ich denke mir auch, dass nicht jedes Kind sich mit allen Kindern anfreunden muss; vielleicht bleibt es bei seinen 2 Chaoten :) Außerdem hatte er bis vor kurzem sicher mit der sprachlichen Barriere zu kämpfen + ständiger Wechsel von Erziehern Mein kleiner ist auch grundsätzlich vom Charakter eher sensibel aber auch sehr stur und pfiffig, sodass ich glaube, dass er die Erzieher ab und an auch mal herausfordert Was würden Sie in solch einem Fall Raten. Ich habe meine Meinung mit der Kita geteilt, wir wollen es nun nochmal eine Weile beobachten und hoffen das es sich mildert Vielen Dank schlnmal für die Rückmeldung SG Esra


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Esra, ich schließe mich im Grunde der Antwort meiner Vorrednerin an. Sie scheinen ein ganz normales dreijähriges Kind zu haben. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, sprechen Sie gerne mit Ihrem Kinderarzt darüber. Ansonsten warten Sie gerne ab. Die Sprache sollte im Auge behalten werden, obwohl zu diesem Zeitpunkt alles in Ordnung ist. Erst wenn es stagniert, kann in einem halben Jahr oder Jahr darüber nachgedacht werden, ob evtl. eine Logopädie zur Unterstützung hilfreich sein kann. Was sicherlich gut für Ihren Sohn wäre, da er die türkische Sprache gut beherrscht, wäre, wenn ein Elternteil deutsch mit ihm spricht, damit die deutsche Sprache gefestigt wird, damit er später gut in die Schule starten kann. Viele Grüße Sylvia


cube

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Ich bin immer wieder erstaunt bis gerade heraus verärgert, wenn Nicht-Ärzte solche "Hammer-Diagnosen" stellen wie "Autismus" oder"soziale Phobien". Es ost gut und richtig, so etwas im Blick zu haben und mit den Eltern zu reden, wenn man vermeintliche Auffälligkeiten bemerkt. Aber Diagnosen zu stellen bzw. in den Raum zu werfen - das liegt nicht im Bereich dessen, was eine Erzieherin wirklich beurteilen kann. Immer wieder erstaunt bin auch, dass zurückhaltende Kinder, die sich nicht mit lautem Hurra in jede Gruppenaktivität stürzen, als "sozial evt. gestört" eingestuft werden. Auch Kinder sind eben unterschiedlich: der Eine abwartend bis schüchtern, die Nächste eine Mischung auch freudig mitmachend und auch mal alleine sein wollen und der Dritte ist immer mitten drin und voll dabei. Nein, nicht jedes Kind braucht oder möchte ständig Action und andere Kinder ums ich herum. Für mich hört sich das einfach so an, a s wenn euer Kind aktuell in der Gruppe sich eher Auszeiten sucht, ihm das (noch) zu viel ist. Dann evt. dazu noch die sprachliche "Barriere", die sich jetzt zwar auflöst, es ihm aber evt. aktuell eben noch schwer macht, alles genau zu verstehen. Dann kann man auch mal ängstlicher wirken - aus Unsicherheit, was denn nun von einem verlangt wurde. Euer Kind ist außerhalb des KiGa´s ja völlig normal/altersgerecht und auch im KiGa ist das einzig "auffällige", dass er nicht so gerne an Gruppenaktivitäten teilnimmt. daraus Autismus oder Sozialphobie abzuleiten bzw. in den Raum zustellen - da hängt sich aber jemand weit aus dem Fenster meiner Meinung nach. Mein Rat: mach einem Termin beim KiA und schildere ihm dasAnliegen des KiGa. Mit dem, was der KiA dann sagt, kannst du dem KiGa einerseits zeigen, du hast dich gekümmert und andererseits auch gleich sagen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Ich bin mir nämlich sehr sicher, der KiA wird müde lächeln und sich zum x-ten Mal fragen, warum jeder meint, seinen Job auch machen zu können.


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