Sundance0504
Sehr geehrte Frau Ubbens, meine Tochter wird im April 2 Jahre alt und sie geht seit gut 2 Monaten stundenweise in eine Krippe. Wir hatten eine gute Eingewöhnung, d.h. ich konnte sie schnell dort alleine lassen, hatte immer das Gefühl, dass sie gut aufgehoben ist und es ihr dort gefällt. Bei der Abholung wurde sie mir "immer" mit den Worten "es war alles gut" übergeben. Letzte Woche äußerte dann eine Erzieherin zum ersten Mal, dass meine Tochter nicht mit den beiden beiden Erzieherinnen der Gruppe sprechen würde. Sie auf Fragen nur nicke oder den Kopf schüttle. Das war für mich sehr überraschend, denn zu Hause "redet" sie wie ein Wasserfall, gefühlt kommen täglich neue Wörter hinzu. Dies erwähnte ich auch gegenüber der Erzieherin und sie meinte, dass sich das dann in der Krippe sicherlich auch noch gibt. Damit dachte ich, sei das Thema "erstmal vom Tisch". Gestern als ich sie abgeholt habe, wurde mir mitgeteilt, dass meine Tochter nichts gegessen habe, da sie gebockt habe (das kann gut mal vorkommen und nehme ich gar nicht übel) aber es wurde damit ergänzt, dass sie ja nichts rede und da wussten sie dann nicht was los ist. Meine Tochter kam mir strahlend entgegen und sagte sofort "Essen, essen". Das hörte die eine Erzieherin und rief gleich die Zweite zu sich und meinte "Hör mal XY, die XY kann reden". Ich habe mich in dem Moment so bloß gestellt gefühlt, dass ich meine Tochter unter Tränen angezogen habe. Ich fand dieses Verhalten unprofessionel und war perplex. Ich wusste gar nicht, was ich darauf sagen sollte. Dieses Vorkommnis nimmt mir etwas die Leichtigkeit mit einem ruhigen Gewissen ab Mai wieder arbeiten zu gehen. Tausend Fragen gehen mir durch den Kopf... Fühlt sich meine Tochter wohl? Ist sie dort gut aufgehoben? Ist ihr Verhalten wirklich schon "so auffällig", dass wir handeln müssen? Wenn ja, was können wir tun? Ich würde mich freuen, wenn Sie mir ihre objektive Meinung mitteilen würden, ob Sie hier schon eine Störung sehen. Vielen lieben Dank, Sundance0504 P.S. Wir haben nächste Woche Entwicklungsgespräch mit beiden Erzieherinnen (Termin steht schon lange fest)
Liebe sundance0504, es besteht absolut kein Handlungsbedarf. Viele Krippen- und auch Kindergartenkinder (mit 3 Jahren) reden über Monate nicht in der Einrichtung, obwohl sie zu Hause manchmal plappern wie ein Wasserfall. Dies ist kein Kriterium dafür, dass es Ihrer Tochter in der Krippe nicht gefällt. Wäre dies der Fall, würde sie morgens weinen und würde nicht in der Krippe bleiben wollen. Keine Sorge. Auch Ihre Tochter wird irgendwann anfangen, sich mit den Erziehern und Kindern zu unterhalten. Dies kann aber noch einige Monate dauern. Viele Grüße Sylvia
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