Wolke5
Hallo Frau Ubbens, zunächst einmal vielen Dank für Ihre Arbeit hier, ich habe als stille Mitleserin schon so manchen guten Rat bekommen! Nun stehe ich mit meinem Sohn (21 Monate alt) vor einem Problem bei dem ich nicht weiß wie ich mich adäquat verhalten soll: Seit einigen Wochen schlägt/tritt er nach mir, wenn er seinen Willen nicht bekommt oder ich etwas tue was er gerade nicht möchte (wickeln, Schuhe anziehen etc.). Seinem Vater gegenüber legt er dieses Verhalten auch an den Tag, bei der Tagesmutter (3Tage/Woche) und anderen Kindern jedoch tut er es nach meinem Kenntnisstand nicht. Was ich bisher versucht habe: Ich halte seine Hände/Füße fest und sage ihm einfach aber bestimmt dass wir nicht hauen/treten dürfen. Sobald ich ihn loslasse, geht's weiter... Ich setze ihn bei offener Tür in sein Zimmer bzw. stelle ihn ein Stück von mir weg und sage ihm, dass hauen nicht okay ist und dass ich so nicht mit ihm spielen/weggehen/... will. Dann schreit er erst los und im Anschluss schmollt er. Er kann jederzeit wieder zu mir kommen, ich mache keine Türen zu oder so. Zweiteres scheint mir per se eine ganz gute Reaktion meinerseits zu sein, jedoch geht sowas natürlich nicht immer (wenn er nackt auf dem Wickeltisch liegt z.B.). Was also tun? Ich merke auch dass es mir immer schwerer fällt, meine Wut/Aggression in solchen Fällen zu unterdrücken und nicht unfreundlich/laut zu werden. Andererseits weiß ich natürlich auch, dass er seinen Unwillen irgendwie ausdrücken muss, aber halt nicht so, oder? Sprachlich ist er recht weit denke ich, er spricht schon 3- und 4-Wort-Sätze. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar, liebe Grüße Wolke
Liebe Wolke, Ihren Sohn auf Abstand zu stellen oder setzen ist ein Rat, den ich Ihnen auch gegeben hätte, den Sie schon umsetzen. Das Wickeln können Sie in einen anderen Raum verlegen. Vielleicht vom Wickeltisch im Kinderzimmer auf den Teppich im Badezimmer, ggfls. im Stehen. Oft hilft so ein kleiner Ortswechsel. Und wenn er doch schreit, ist es auf dem Boden nicht so gefährlich, wie auf dem Wickeltisch und zwei Minuten nackt sein schaden auch nicht. Schuhe anziehen können Sie vorher ankündigen. "Wir wollen gleich die Oma besuchen. Ich ziehe mir schon mal Schuhe und Jacke an und dann helfe ich dir." Vielleicht mag er auch eine kleine Aufgabe dazu übernehmen. "Du kannst ja schon mal die Stoppersocken ausziehen." Planen Sie in den kommenden Wochen immer etwas mehr Zeit ein, damit die Situation nicht aufgrund von Zeitmangel "ungemütlich" wird. Vielel Grüße Sylvia
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