La3y
Hallo Es geht um meinen Sohn 25 Monate alt. Ich habe ihn sehr oft aufgrund Überforderung und Depressionen schreien lassen, wahr sehr gereizt oder grob zu ihm, habe ihn früh und oft von Oma betreuen lassen (seine Bedürfnisse Hunger,Durst,wickeln immer erfüllt). Das tut mir so schrecklich leid für ihn und ich habe so ein schlechtes Gewissen deswegen. Trotzdem wahr ich eigentlich immer der Meinung das wir eine gute Bindung hatten. Das hat sich für mich dadurch bemerkbar gemacht mit fremdeln, sich von mir sofort beruhigen lassen, hat sich immer trösten lassen, er ist auch oft auf meinen Armen eingeschlafen, hat sich in den ersten 18 Monaten auch immer gefreut wenn ich ihn von der Oma abgeholt habe. Er ist sehr neugierig und auch sehr aktiv, laut u7 alles in Ordnung,sprechen kann er nur Mama/Papa&laute KiA meinte ich muss mir deswegen noch keine Sorgen machen. Ich lasse ihn nicht mehr schreien, ich erfülle seine Bedürfnisse, begleite ihn wenn er weint, lese ihm vor dem schlafen etwas vor, er hat liebevolle Rituale, ich habe mich von Grund auf geändert für ihn, ich wusste ich muss etwas ändern meine Depressionen in den Griff bekommen. Nun kam sein 2ter Geburtstag, 3 Tage danach sind wir aufs Land gezogen seit dem hat er sich verändert. Ich habe das Gefühl er lehnt mich ab. Meine Beobachtungen momentan: 1. Er freut sich meistens nicht mich zu sehen wenn ich ihn von Oma abhole (ca.alle 2 Wochen). Er registriert das ich komme aber sein Gesichtsausdruck bleibt gleich. Selten freut er sich und läuft auf uns zu. 2. Er ist selbstständiger und scheint mich nicht mehr zu brauchen spielt alleine bewegt sich frei im Haus. Oft nimmt er meine Hand wenn er mit mir spielen möchte oder er Hunger/Durst hat und es mir zeigen möchte. 3. er lässt sich manchmal von mir trösten manchmal nicht. 4. Er fässt sich immer wieder an den Kopf, an die Augen. Bei großer Freude Drückt er seine Augenlider 1,2 Sekunden zu. 5. Bei fremden Besuch den er selten sieht weint er wenn ich mich zu weit entferne, bin ich in der Nähe ist alles wieder gut (Papa ist in dem Moment bei ihm + fremde Person). Wenn er intensiv z.b mit den Hunden spielt und ich mich aus der Sicht entferne scheint es ihn nicht zu interessieren (Papa auch dort in der Nähe) 6. Wenn ich ihn etwas frage z.b ob er mir helfen möchte reagiert er zuerst trotzig, danach möchte er mir dann doch helfen (Nur wenn er möchte), wenn nicht möchte er dann auch nicht das ich in dem Moment z.b die Spülmaschine ausräume. 7. Wenn er mit dem Essen fertig ist gibt er mir seinen Teller, ich frage ihn ob er aufstehen möchte, dann möchte er doch weiter essen und isst dann auch noch etwas. Haben wir eine gestörte Bindung und wenn ja was kann ich tun? Was währe wenn ich eine unsichere Bindung zu meinem Sohn habe das beste für ihn? Tut mir leid für die Rechtschreibfehler! Vielen Dank im Voraus!!!
Liebe La3y, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin gänzlich anschließen und da die Antwort schon so ausführlich war, dem auch nichts mehr hinzufügen. Viele Grüße Sylvia
La3y
Mir ist auch seit ein paar Wochen aufgefallen das er wenn ich ihn gezielt etwas frage (z.b ob er etwas essen möchte, ob er mit dem Essen fertig ist usw.) er mir nicht antworten möchte (mit nicken) und er meinem Blick ausweicht auch auf Augenhöhe bzw. er sich selbst haut oder trotzig reagiert. Beim Spielen schaut er mich wie immer an auch beim kuscheln sucht er blickkontakt oder wenn er etwas anstellt schaut er auch zu mir. Wieso hat er sich auf einmal so verändert? Warum hat sich die evt. unsichere Bindung erst jetzt so bemerkbar gemacht? Was kann ich tun? Bitte helfen sie uns
Astrid
Bin nicht Frau Ubbgens, habe aber beruflich auch mit auffälligen Kindern zu tun. Ich wollte Dich nur schonmal ein wenig beruhigen: Dein Sohn hat keine gestörte Bindung, sein Verhalten ist normal. Die meisten Kinder zeigen nicht ständig gleiche Wiedersehensfreude, wenn sie abgeholt werden, sondern verhalten sich manchmal neutral, manchmal etwas enthusiastischer, manchmal auch lustlos. Das kann wechseln, je nach Situation. Zum Beispiel lieben die meisten Kinder die Oma (wo sie sehr verwöhnt werden) so sehr, dass sie nicht gerade in Begeisterung geraten, wenn sie dort abgeholt werden. Eine weitere Ursache ist, dass Kinder schlecht von einer Situation auf die nächste umschalten können. Wenn sie innerlich noch sehr in der einen Situation gefangen sind und dann die Mama auf der Bildfläche erscheint, können sich manchmal nicht so schnell „umschalten“ aufs Mama. Auch das ist normal. Das eigentliche Problem, wenn denn eines besteht, ist Deine Angst: Du hast starke Schuldgefühle, weil Du glaubst, nicht genug für Deinen Sohn dagewesen zu sein, als es Dir nicht gut ging. Du projizierst diese Ängste auf ihn, Du beobachtest ihn übertrieben stark, findest scheinbare (!) Anzeichen für irgendeinen bleibenden Schaden usw. Dieses Schuldgefühl ist es, das die Beziehung zu Deinem Sohn wirklich belasten kann, und nicht der eigentliche Auslöser, nämlich Deine Depression. Eine von Angst und Schuld gequälte Mutter kann keine entspannte, souveräne Mutter sein. Es ist also wichtig, dass Du dieses unnötige Schuldgefühl innerlich loslässt. Das darfst Du wirklich. Denn es gibt eine sehr einfache Regel, die Dich vielleicht entlastet und beruhigt: Eltern dürfen das emotionale Konto ihrer Kinder auch mal überziehen. Das heißt, sie dürfen - weil sie selbst eine schwere Zeit haben - das Kind eine Zeitlang ins emotionale Defizit geraten lassen. Entscheidend ist allein, dass sie das Gefühls-Konto des Kindes anschließend dann auch wieder gut auffüllen: mit Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, gemeinsam verbrachter Zeit. Dann wird das Konto wieder ausgeglichen und kommt sogar ins Plus - das Kind nimmt keinen dauerhaften Schaden! Das sage nicht ich, sondern das sagt der bekannte Entwicklungsforscher Prof. Remo Largo (Autor zahlreicher Bücher), der in Langzeit-Studien die Folgen von Belastungen bei Kindern untersucht hat. Das heißt: Dein Sohn hat es längst weggesteckt, dass Du eine Zeitlang nicht gut auf ihn eingehen konntest. Denn Du liebst ihn und zeigst ihm das jeden Tag. Wie stabil und seelisch gesund er ist, siehst Du ja gerade daran, dass er jetzt - auf dem Lande - zunehmend selbstständiger wird. Ein Kind mit gestörter Bindung könnte sich gar nicht so gut und frei entwickeln! Es ist alles prima mit ihm. Er ist jetzt im sog. Selbständigkeitsalter, er löst sich etwas von Dir, wird stärker, unabhängiger, neugieriger. Es ist wichtig, dass Du das zulässt. Die symbiotische Beziehung von Kleinkind und Mutter muss sich weiten dürfen, wenn das Kind sich gut entwickeln soll. Du darfst also die schweren Zeiten abhaken, ganz ehrlich! Lass sie los. Höre vor allem auf, Deinen Sohn so angstvoll zu beobachten. Es ist nicht nötig, seine Gesten und Blicke zu notieren, er ist ganz normal! Er hat kein Problem. Du hast das Problem, aber Du darfst es ziehen lassen. Genieße die Zeit mit Deinem Sohn, genieße es, wie er immer selbständiger wird, seine kleine Welt erobert, seine Persönlichkeit entwickelt. Lass Dir die Freude an ihm nicht von alten Sachen trüben, die er längst vergessen hat. Das ist das Einzige, was jetzt wirklich wichtig ist für ihn. Er wünscht sich eine fröhliche, souveräne und starke Mama, die ihm und seiner Entwicklung, aber auch sich selbst vertraut! LG
La3y
Vielen vielen Dank für Ihre ausführliche antwort auf meine Frage! Mir ist so ein großer Stein vom Herzen gefallen als ich ihren Text gelesen habe, sie haben uns und vor allem meinem Sohn sehr weiter geholfen. Sie haben recht ich muss die Zeit gehen lassen und nach vorne schauen damit ich zu 100% für meinen Sohn da sein kann als starke Mama. Tausend Dank und liebe Grüße
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