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Hallo Frau Schuster, letzte Woche hatten wir ein langes Gespräch mit der Leiterin der KITA, nachdem ich aufgrund einiger Auffälligkeiten einen Entwicklungsbericht eingefordert hatte. Folgendes wurde uns augehändigt: Kindertagesstätte „Pusteblume“ Entwicklungsbeschreibung Fabian Mose Geb. 14.11.2003 – 22 Monate Datum: 28.11.05 1. Äußeres Erscheinungsbild Fabian ist ein kleines zartes Kind, der Kopf scheint im Verhältnis zum Körper relativ groß. Seine Beine zeigen eine auffällig hypotone Haltung. Er ist mit Neurodermitis belastet, die sich auch in seinem unruhigen Verhalten äußert. Fabian macht ansonsten einen traurigen, oft in sich gekehrten Eindruck. Wenn er ein paar Tage gesundheitlich durchhält, wirkt ausgeglichener mit einem Lächeln im Gesicht. Seine Mimik spiegelt seinen Gemütszustand wider und dient ihm offenbar als ein Kommunikationsweg. 2. Motorik Grobmotorik Als er mit 14 Monaten zu uns kam saß er auf einem Kissen und beschäftigte sich mit seinen Händen, seiner Kuschelmaus. Er bewegte sich von allein gar nicht vorwärts, er rührte sich nicht vom Fleck. Wenn er auf dem Rücken lag, strampelte er von sich aus nicht mit den Beinen. Wenn die Erzieherin an der Hüfte haltend aufstellen wollte, so zog er die Füße hoch. Er vermied den Bodenkontakt. Fabian zeigte dann mit 15 – 16 Monaten ein auffälliges Bewegungsmuster, stereotype, rhythmische Bewegungen, Jaktationen. Im Sitzen wippte er rhythmisch vor und zurück. Für uns war dies ein Alarmzeichen, dass er ungenügende Beschäftigungsmöglichkeiten hatte, dass sein „Kopf“ weiter war, als sein eigenes Bewegungsverhalten hergab. Bäuchlings liegend robbte er nicht vorwärts. Die Erzieherin posestierte ihn in Bankstellung, auf den Knien und auf den Händen stützend, auf den Fußboden und führte ihn mit seiner Kuschelmaus lockend, durch den Gruppenraum. Erfolgserlebnis: er krabbelt! So erschloss sich visuell und in krabbelnder weise den Gruppenraum (immer mit „Anschubs“ der Erzieherin) Im August 2005 mit 20-21Mon. stand er mit Festhalten auf seinen eigenen Beinen und führte bald seine ersten Schritte aus. Jetzt zieht er sich an Gegenständen hoch und läuft frei aber mit wackligen und unsicheren Schritten. Er hat Mühe das Gleichgewicht beim Laufen zu halten. Sicher kommt erschwerend hinzu, dass seine Füße seitlich abknicken. Feinmotorik Greifen: Fabian kann mit beiden Händen Greifen, er kann 2 Gegenstände gleichzeitig halten. Er kann beide Arme gleich stark bewegen. Dinge, die vom Sitzen aus erreichbar waren, konnte er befühlen und hin und her bewegen. Beim Essen hält er das Besteck mit dem Faustgriff. Bei einigen Tätigkeiten, unter Anleitung der Erzieherin benutzt er den Daumen und Zeigerfinger zum greifen und probiert sich im Pinzettengriff. 3. Sprache Fabians Sprachverständnis ist weiter entwickelt als seine Sprache. Er spricht einfache zweisilbige Worte nach (Mama, Auto, Ball u.a.). Auf alle Fragen antwortet er mit „ja“ oder „nein“. Bei bestimmten Aufgaben, Anforderungen ist zu erkennen, dass er die Erzieherin versteht. Durch Mimik und Gestik, zeigen auf die erfragten Dinge „da“ kann er sich mitteilen. Mit der motorischen Entwicklung ist auch ein positiver Trend der Sprachentwicklung zu erkennen. 4. Beobachtungsfähigkeit Fabian interessiert sich sehr für seine Umwelt. Er zeigt großes Interesse an den Vorgängen innerhalb der Kindergruppe. Er weißt aber direktes Begreifen oft ab und beschränkt sich auf das Beobachten. Er reagiert emotional auf Zuspruch oder Ablehnung. 5. Konzentration und Aufmerksamkeit Im Einzelangebot zwischen 10 – 20 Minuten, im täglichen Spiel verhält er sich aufmerksam und seinem Alter entsprechend konzentriert. Fabian ist ca. 6 – 7h am Tag in der Kita. Er benötigt keine zusätzlichen Ruhepausen. Voraussetzung ist ein ruhiger und geregelter Tagesablauf. Er reagiert auf Hektik oder Überforderung mit Rückzug. Er bleibt aber Aufmerksam! 6. Sozialverhalten Fabian ist erwachsenen gegenüber zurückhaltend, er weint wenn eine Bezugsperson nicht da ist. Er benötigt einige Zeit, um sich in einer neuen Situation zurechtzufinden. Fabian sitzt oder beschäftigt sich nur allein. Sitzt er abseits, wirkt er zufrieden. Er mag die Nähe der Kinder nicht, wenn sie sich ihm nähern weint er. Erst nach einigen Tagen (nach jeder Krankheit muss er sich neu eingewöhnen), lässt er maximal ein bis zwei Kinder zu mit ihm zu spielen. Zu viele Eindrücke ängstigen ihn. Die kleine Spielgruppe wiederum motiviert ihn und zeigt einen positiven Einfluss auf seine Gesamtentwicklung. Wir waren über den Bericht sehr geschockt! denn Fabian macht auf uns und auf Verwandte und Bekannte nie einen traurigen und in sich gekehrten Eindruck. Fabian benutzt seine Kuschelmaus nur zum Schlafen. Fabian ist mit 14 Monaten bereits gekrabbelt wie ein Weltmeister und hat auf dem Rücken nie still liegen können. Fabian zeigte auch keine auffäligen Bewegungsmuster. Bereits im Juli lief er ein paar Schritte alleine. Fabian spricht bereits Sätze mit 2-3 Wörtern und Wörter wir Müllauto, Rucksack, Karre, Bagger, Hühner usw.! Fabian scheckert z.B. im Bus immer wieder mit Erwachsenen und wir werden immer wieder auf der Straße darauf angesprochen was für ein freundliches Kind wir haben. Fabian geht offen, neugierig und bestimmt auf Kinder zu (wenn sie nicht unbedingt in Horden auftauchen, wie in der Krippe)! Sicher ist Fabian sensibler als andere Kinder, aber diese dramatische Haltung in der Krippe finden wir schon erschreckend. Was halten Sie davon? Mittlerweile, seit ca. 1 Monat möchte Fabian von sich aus in die Kinderkrippe, aber es gibt immer noch Tränen beim Abschied. Ich habe mich mit der Pädagogischen Leitung unseres Ortes in Verbindung gesetzt und nächste Woche kommt jemand vorbei, um sich ein Urteil bilden zu können, ob Fabian eine Frühförderung benötigt. Sollte man über einen Wechsel der Einrichtung nachdenken? Leider wurde uns erst mit diesem Bericht mitgeteilt wie teilweise auffällig sich unser Sohn verhalten hat. Das macht mir sehr zu schaffen! Vielen, vielen Dank für Ihre Antwort Liebe Grüße Mama Fabian Nicole
Christiane Schuster
Hallo Nicole Versuchen Sie zunächst, selbst einmal einen Vormittag mit Fabian in der Krippe als Besuch zu verbringen, um sich ein Bild von seinem dortigen Verhalten zu machen und um anschließend mit den zuständigen ErzieherInnen zu sprechen. Dieses Gespräch sollte nach Möglichkeit VOR dem Treffen mit der päd. Leitung erfolgen. Da Fabian sensibel zu sein scheint, kann es durchaus sein, dass er sich in der größeren Gruppe in der Krippe nicht sicher orientieren kann und deshalb beschriebenes Verhalten zeigt, wobei ich viele Aussagen des Entwicklungsberichtes gar nicht als so negativ betrachte, da ein altersgerechtes Verhalten beschrieben wird, bis auf wenige Anhaltspunkte, wie z.B. den angeblich traurigen Gesichtsausdruck, das späte Laufenlernen. Gerade darum halte ich ein klärendes Gespräch innerhalb der Einrichtung für außerordentlich wichtig, bevor weitere Schritte eingeleitet werden. Bitte machen Sie sich keine allzu großen Sorgen. Liebe Grüße und: bis bald?
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