BesorgterPapa91
Hallo Frau Ubbens, unser Sohn hat Anfang September mit der Kita angefangen. Er ist von Geburt an sehr sensibel und anhänglich (an beiden Elternteilen). Seit dem 1. Geburtstag arbeitet meine Frau in Teilzeit (inzwischen ich auch). Die Betreuung wurde bisher von mir, meiner Frau und der Oma (kam regelmäßig zu uns, blieb ein paar Wochen, verbrachte den ganzen Tag alleine mit unserem Sohn) abwechselnd übernommen, weil wir keinen Kitaplatz gefunden haben. Wir haben ihm monatelang Bücher über die Kita vorgelesen. Erst zum 01.09.23 hatte wir einen Platz bei einem sogenannten Kindernest, wo 2 Tagesmütter die Betreuung übernehmen. Wir hatten 3 Schnuppertage, an denen alles super lief. Er wollte nicht zurück nach Hause kommen, sagte, dass wir arbeiten gehen sollen und er in der Kita bleiben will :) . Als wir mit der Kita anfingen, war alles auch in Ordnung. Die erste Trennung war sofort am 2. Tag (wir und die Tagesmütter waren uns sicher, dass er sich dort sehr wohlfühlt), er war 30 minutenlang allein, hat danach geweint, nach mir gefragt und konnte nicht beruhigt werden. Am darauffolgenden Tag hat er 1.5-2 Stunden ohne mich gespielt und nicht nach mir gefragt. Am 3. Tag jedoch hat ihn meine Frau zur Tagesmutter gebracht und alles läuft seitdem sehr schlecht. Er wollte nicht, dass die Mama weggeht, weinte sofort und konnte wieder nicht beruhigt werden. In der 2. Woche wurde es sogar schlimmer. Wenn wir in der Einrichtung sind, will er nicht mehr mit den Kindern spielen oder essen. Meistens sagt er direkt „ich will nach Hause“ und weint sehr heftig, dass sogar wir ihn nicht beruhigen können. Weil wir zu Hause türkisch sprechen, versteht er wenig Deutsch. Aber kein Kind aus unserem Verwandten- und Freundeskreis, das ebenso mit keinen Deutschkenntnissen mit der Kita anfing, hatte bei der Eingewöhnung Probleme. Er ist sehr kommunikativ, spricht gut und will mit den Kindern auch sprechen. Weil er sich wahrscheinlich auf Türkisch nicht verständlich machen kann, umarmt er die Kinder. Die Kinder aber lehnen das immer ab und er hat sich deswegen sehr zurückgezogen. Er wurde auch viel geschubst und gebissen. Derzeit gehen wir einfach morgens dorthin, bleiben (entweder Mama oder Papa) dort. Die Bezugserzieherin gibt sich wirklich Mühe und ist echt lieb, aber er will einfach in der Kita nichts zu tun haben. Soweit ich das beobachten kann, sind es mehrere Faktoren, weshalb er sich dort nicht wohl fühlt: - Sehr starke Trennungsangst (seit der Eingewöhnung will er sogar nicht, dass wir zu Hause auf die Toilette gehen.) - Sprachbarriere (Die anderen Kinder reden mit einander auch nicht, aber bei Konflikten gehen sie direkt auf die Tagesmütter zu und lassen sich von denen ganz einfach beruhigen. (Die Beziehung zwischen den Kindern und den Tagesmüttern ist sehr gut.) Er konnte noch keine Bindung zur Bezugserzieherin aufbauen. - Er ist mit der Situation überfordert, dass er von anderen Kindern gebissen, geschubst oder einfach abgelehnt wird. Er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Wir sind sehr ratlos, wie wir weitergehen sollen. Wir sind zwar erst in der 3. Woche, aber es geht einfach nicht weiter, sondern nur bergab. Er sieht so aus, als ob er dort leiden würde. Sobald wir die Einrichtung verlassen, wirkt er sehr erleichtert. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Lieber BesorgterPapa91, bestenfalls übernimmt nur ein Elternteil die Eingewöhung. Der begleitende Elternteil macht sich uninteressant. Das bedeutet, zwar mit in den Betreuungsraum zu gehen, sich dort aber nur an den Rand des Raumes zu setzen. Möchte Ihr Sohn bei Ihnen oder Ihrer Frau sein, kann er sich dazu setzen. Möchte er spielen, darf er sich im Raum bewegen. Ggf. holt er Spielzeug und spielt mit oder neben Ihnen, nicht aber Sie mit ihm in der Bauecke usw.. Spätestens nach ein paar Tagen, so ist es zumindest meistens, fangen die Kinder dann ohne große Überredungsversuche an, sich frei im Raum zu bewegen und auch mit den anderen Kindern zu spielen, die sie vorher nur aus der Ferne beobachtet haben. Mit der Sprache hat das Verhalten Ihres Sohnes nichts zu tun. Vielmehr war die Kita in den ersten Tagen etwas neues und interessantes. Dann hat Ihr Sohn gemerkt, dass dies keine besondere Ausnahme ist, sondern er sich täglich von Mama und Papa lösen muss. Aus dem Grund braucht er vorübergehend ganz viel Nähe. Viele Grüße Sylvia
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