Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Dreijährige will nicht im eigenen Bett schlafen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Dreijährige will nicht im eigenen Bett schlafen

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Hallo Frau Schuster, unserer Tochter (dreieinhalb) hat bis sie etwa zweieinhalb war überwiegend im Elternbett geschlafen. Danach ist sie umgezogen ins Kinderbett und ins eigene Zimmer. Sie kam aber jede Nacht x-mal zu uns oder rief nach uns (muss Pipi, habe Durst, Decke ist verrutscht, schlecht geträumt usw.). Wenn man dem nicht nachkam, also nicht aufgestanden ist oder sie zurück in ihr Bett geschickt hat, hat sie losgeschriien und damit nicht aufgehört. Oder baute sich gleich schreiend vor unserem Bett auf. Habe mal die Schlafzimmertür zugemacht, aber dann trommelt sie nur verzweifelt kreischend dagegen und geriet nach einigen Minuten völlig außer sich. Weil mein Mann einen Job mit großer Verantwortung hat und sich Unausgeschlafenheit nicht leisten kann (es geht um die Sicherheit von Menschen), haben wir die Sache nicht energisch durchgezogen, sondern versucht, einen Kompromiss mit unserer Tochter zu finden: Unter der Woche schläft sie in ihrem Bett, am Wochenende in unserem. Das war aber auch nicht das Gelbe vom Ei, denn sie versuchte ständig, mehr auszuhandeln und kam trotzdem immer wieder zu uns, oder ich musste jede Nacht mindestens dreimal aufstehen und zu ihr gehen, weil irgendwas war. Irgendwann war ich so übermüdet, dass sie jetzt seit einigen Monaten wieder fast ausschließlich bei uns schläft, bzw. im Bett meines Mannes, der dann in einem anderen Zimmer schläft, weil meine Tochter nachts zappelt und tritt. Ich weiß, es war nicht richtig, nachzugeben. Es ist zudem auch so, dass die Nächte jetzt trotzdem unruhig sind, weil unsere Tochter auch in unserem Bett ständig tolle Ideen hat, was jetzt unbedingt noch mitten in der Nacht erledigt werden müsste: Schlafanzug-Oberteil ist aus der Hose gerutscht und muss zurück, Decke ist weggerutscht und sie selbst kann sie nicht so um sich herum drapieren, wie sie das gern möchte, sie hat dreimal Durst, will nicht NEBEN mir liegen, sondern direkt zu mir aufs Kopfkissen usw. Ansonsten schreit sie los. Sie nimmt - wie wahrscheinlich alle Kinder - also nicht den kleinen Finger, sondern gleich die ganze Hand. Seufz, so kann es nicht weitergehen. Ich finde, nach dreieinhalb Jahren stehen mir durchgeschlafene Nächte zu :-) Ich würde - da sich Kompromisse nicht bewährt haben - am liebsten einen klaren und ausschließlichen Umzug ins Kinderbett durchsetzen, zur Not mit einer Woche nächtlichem Dauergeschrei. Weil unsere Tochter aber eine starke Persönlichkeit ist und nur sehr schwer nachgibt, habe ich Angst, eine Woche könnte da sogar zu kurz veranschlagt sein. Außerdem tut sie mir leid, wenn sie sich so schlimm in Rage schreit und völlig verzweifelt ist. Ich kann nämlich auch verstehen, dass ein kleines Kind sich naturgemäßg bei seinen Eltern am wohlsten fühlt. Und nicht versteht, dass es allein schlafen soll, wo doch Mama und Papa auch zusammen im selben Bett schlafen. Puh, was für ein Roman... Haben Sie eine Idee? Würden auch Sie einen drastischen Schlussstrich befürworten? Wie lange soll ich sie ggf. schreien lassen? Ich kenne meinen kleinen Dickkopf von Tochter und fürchte, sie könnte wirklich stundenlang schreien, bis sie völlig fertig wäre, das möchte ich aber auch nicht. Danke und liebe Grüße, Gabriele


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Hallo Gabriele Harren Sie noch ca. 1-2 Wochen aus, bevor Sie einen konsequenten, aber begründeten Schlußstrich ziehen. In diesen Wochen kann sich Ihre Tochter an den KiGa-Alltag gewöhnen, sodass sie nicht mit zwei einschneidenden Neuerungen zu "kämpfen" hat. Sagen Sie ihr jetzt schon, wie stolz Sie darauf sind, nun ein recht großes und vernünftiges Kiga-Kind zu haben. Stellen Sie ggf. das Kinderzimmer nach den Wünschen Ihrer Tochter um, bzw. lassen Sie sie mithelfen beim Einrichten. Ca. 2-3 Tage vor dem endgültigen Umzug sagen Sie ihr, dass sie nun schon so groß ist und so viel Platz braucht, dass sie in ihrem eigenen Bett schlafen kann und dass Sie außerdem auch mal mit dem Papa ganz allein sein wollen, während Ihre Tochter Sie tagsüber für sich allein hat.- Geben Sie ihr einige Tipps, wie sie sich das Einschlafen selbst erleichtern kann. So kann sie z.B. ein Kuscheltier fest im Arm halten und ihm eine kleine Geschichte erzählen; sie kann zum Einschlafen evtl. noch eine Kassette hören, sich im Falle des nächtl. Aufwachens die Spieluhr aufziehen, usw. Informieren Sie sie darüber, dass Sie nachts nur dann zu ihr kommen, wenn sie krank ist, dass Sie deshalb ggf. die Zimmertür einen Spalt breit geöffnet haben um sie dann zu hören, das die Tür aber sofort geschlossen wird, wenn sie nur Theater macht und dass sie konsequent in ihr eigenes Bett zurückgebracht wird, wenn sie zu Ihnen ins Bett geschlichen kommt. Mit 3 1/2 Jahren wird Ihre Tochter ganz sicher keinen Schaden nehmen, wenn Sie auf diese Weise begründet konsequent handeln. Halten Sie durch und: bis bald?


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...sie seit zwei Wochen in den Kindergarten geht und ich da besondere Skrupel habe, ihr jetzt auch noch den Umzug ins eigene Bett zuzumuten, der ihr so schwer fällt. Im Kiga ist sie nämlich noch sehr schüchtern und zurückhaltend und fühlt sich bis jetzt noch nicht recht wohl. Sie hat also momentan sowieso einen großen Entwicklungs- und Loslösungsschritt zu leisten.


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Hi Gabriele ! Also der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach tatsächlich etwas ungeschickt ;-). Generell nur meine persönliche Erfahrung: Unser Moritz war auch ein Elternbettschläfer und irgendwann haben wir alle davon eigentlich weniger profitiert als alles andere - es war einfach nicht mehr zum Aushalten - für keinen, weil ständig Action war, er hat getreten, er hatte nicht genug Platz, dann sind wir gerutscht und dann konnte einer von uns nicht schlafen und und und. Kurzum: Es hat einfach gereicht. Dazu kam, daß er sehr unruhig schlief, weil ich 20x pro Nacht *g* aufstehen mußte, um den kleinen Bruder zu stillen (der seinerseits von Anfang an von selber in seinem Bett schlafen wollte und bei uns keine Ruhe fand). Wir haben eine Art Kompromiß gefunden: Sind ins Möbelhaus gefahren (war eigentlich mehr Zufall, die ganze Geschichte) und Momo hat sich da in ein Hochbett "verknallt". Er war knapp 2,5 Jahre alt. Bei uns stand zu der Zeit auch ein Umzug an - also haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und zum Umzug ihm das Bett gekauft (bzw. ein gebrauchtes, aber auch ein Hochbett MIT RUTSCHE (das mußte sein ;-)). UNd ihm vorher unmißverständlich klar gemacht: Wenn wir uns diese Ausgabe leisten für ihn, dann muß er das Bett auch nutzen. Er war einverstanden - ich lege da ziemlich viel Wert drauf, daß sowas vorher besprochen ist, auch mit 2,5-jährigen, damit ich anschließend sagen kann: SO war das besprochen ! Der Umzug kam und auch der Umzug vom Elternbett ins Hochbett. Die erste Woche klappte prima. Dann wurde es wohl langsam Routine und es fing an wie bei Euch mit ständigem nachts rufen. Eine Weile hab ich das mitgemacht aber irgendwie war es dann auch gut. Also haben wir tagsüber drüber gesprochen, daß es so im Sinne aller nicht geht. Nunja, und das dann auch radikal durchgezogen - natürlich nur, weil ich WUßTE, daß ihm nicht wirklich was fehlt, daß er nur beides will: Sein Bett UND Mama an seiner Seite (was nun wirklich zu eng war ;-). Es waren etwa 5 Tage, die sehr an die Nerven gingen, er rief, diskutierte, heulte, schrie von oben aus seinem Bett, ich saß unten in einer Wolldecke auf der Treppe und rief immer nur: Nein, es ist gut. Wir sind da, Du brauchst keine Angst haben, es ist nix los, aber wir müssen auch schlafen und Dein Bett ist zu klein für zwei .... wenn er mal einfach runterkam, brachte ich ihn wieder hoch, deckte ihn zu und verschwand wieder. Klingt blöd, oder ? Von einem Tag auf den anderen war dann Schluß damit und er hat´s "gefressen". Inzwischen ist es so, daß er weiß, daß ich komme, wenn wirklich was ist: Bettdecke verkrumpelt gehört bei uns dazu, das schafft er nicht alleine, oder er hat nix mehr zu trinken oder Bandsalat in seinem Kassettenrekorder (den er am Bett stehen hat, wenn er "nicht einschlafen kann" *HAHA*), schlecht geträumt etc. Also generell komme ich. Aber wenn ich merke, daß er nur trickst, ist Schluß und das weiß er auch. Hat sich super eingespielt inzwischen. Er darf im übrigen auch gern ab und an bei uns schlafen, wenn er sich nicht wohlfühlt, aber meistens will er nicht ;-). Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube in dem Alter, also mit 3,5 Jahren ist Deine Tochter echt alt genug, zu verstehen und zu akzeptieren, daß alle ein Recht auf Schlaf haben. Ich würde das in Ruhe tagsüber besprechen - wenn´s sein muß in aller Ausführlichkeit - und abends dann konsequent bleiben und auf das Tagesgespräch verweisen. Klipp und klar, kurz und schmerzlos. Nur gerade jetzt, nach KiGa-Start halte ich den Zeitpunkt nicht für sehr glücklich und würde noch eine Weile warten, bis sich das alles eingespielt hat und sie zu einer Art neuer Routine gefunden hat. LG und viel Glück ! Silke


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