Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

6 jähriges Mädel ständig am jammern...gerne an alle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 6 jähriges Mädel ständig am jammern...gerne an alle

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meine tochter ist letztes jahr in die schule gekommen, und es klappt soeit alles ganz gut. was mich seid einiger zeit traurig macht, das sie ständig und für jede kleinigkeit anfängt zu weinen, oder zu jammern. oder ich will ihr was erklären wegen den hausaufgaben, sie versteht es nicht und wirft den bleistift in meine richtung...ich dachte das kanns nicht sein. dann weint sie und sagt ich sei blöd,und ich soll sie in ruhe lassen. mir tut das so weh, aber ich möchte schon die zügel ziehen sonst tanzt sie mir irgendwann mal nur noch auf der Nase. Ich weiß auch nicht warum sie so austickt?manchmal wirklich für Kleinigkeiten. Sie wird bald 7 Jahre und ich weiß nicht wie ich ihr das abgewöhnen kann,auch das sie nicht für jedes bisschen gleich weint. Zbsp. nein heute gibts kein fernseh mehr, oder es ist genug aber sie will noch pumps fängt sie an zu weinen. wie gewöhn ich es ihr ab? habe versucht es einfach zu ignorieren, aber dann schreit und brüllt sie nur rum und dann bin ich wieder blöd..... ich würd ich gerne helfen nur wie? wie stell ich es richtig an damit sie redet und nicht weint? Oder wir einkaufen gehen, sie meint immer das sie was bekommen muss sag ich nein es gibt nichts gehts wieder los weinen blöd, sie hasst mich, doofe mama etc....ist sowas normal? wir reden zuhause gar nicht so,deswegen frage ich mich wieso sie so mit uns spricht? ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie einige tipps für mich hätten was ich am besten tun kann????


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Hallo Ratsuchende Ihrer Beschreibung nach scheint Ihre Tochter recht genervt, bzw. etwas überfordert zu sein, sodass sich ihr Verhalten noch verstärkt, wenn sie Ihre Aufmerksamkeit nicht erhält. Zeigen Sie bitte Verständnis für ihre jeweilige (verärgerte, genervte,...) Stimmung, indem Sie sie kurz tröstend in den Arm nehmen. Gleichzeitig informieren Sie darüber, dass ihr das Weinen oder Schimpfen aber gar nicht weiterhelfen kann. Dann überlegen Sie gemeinsam, was helfen könnte. So kann Ihre Tochter selbst (Taschen-)Geld sparen und sich dann bei Einkäufen eine Kleinigkeit kaufen, wenn sie sich nicht irgendwann von dem Ersparten etwas Größeres kaufen möchte. Die Fernsehzeit wird zuvor bestimmt und sie kann selbst entscheiden, wann und wie sie diese Zeit nutzt. Wenn sie wütend wird, dauern die Hausaufgaben umso länger und wird die Spiel-, bzw. Freizeit umso kürzer. Wirklich ärgern wird sie sich dann nur selbst. Je sachlicher, ruhiger, aber auch verständnisvoller Sie mit Ihrer Tochter sprechen, umso einsichtiger wird sie sein und umso geringer wird ihr Weinen und Schimpfe ausfallen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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danke für ihre Antwort, ihre tipps habe ich vereinzelt schon angewendet leider ohne großen erfolg. sie weiß das sie weniger zeit zum spielen hat etc, wenn ihre hausaufgaben nicht fertig sind weil sie zickt oder jammert trotz allem stört sie das nicht. gerade eben hatten wir wieder eine Situation,ich musste ihr 6x sagen das sie jetzt ihre Hose anziehen soll, und ihre Spieltasche packen soll da sie zur Oma geht ich bin nach dem 6x so wütend geworden das ich sie ins zimmer geschickt habe, nö sie gehzt aber nicht setzt sich auf die treppe also hab ich sie hoch getragen und sie petzte mich und sch´rie wie am spieß. mich macht das zur zeit ziehmlich fertig, und mein Latein ist am ende ich wollte nie das es so wird und ich denke echt das wir da schuld sind da wir viel durchgehen lassen haben, nur kann man das jetzt noch ändern? wie kann ich es machen das sie es ernst nimmt wenn ich was sage und nicht lacht,sie hat teeilweise keinen respekt kann man das noch erzielen in den alter? mit 5 fing es so extrem an, ich dachte das gibt sich wieder es war auch zwischenzeitlich wieder ok, aber ich habe das gefühl das es immer schlimmer wird. wir schmusen soviel mit ihr, gehen schwimmen,in den wald, spielen mit ihr es fehlt ihr an nichts aber wieso ist sie dann so? mich macht das wirklich fertig und ich würde so gerne was ändern, vielleicht haben sie noch ein paar tipps für mich??? danke schon mal :-( ist schon komisch das wenn man kindern alles gibt liebe,etc das sie trotz allem so gegen eltern gehen können das macht mich so traurig. und das komsich ist, das sie dann von eine auf die andere minute ganz anders sein kann. danke nochmal


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich denke, dass dieses Verhalten zum Reifeprozess eines Kindes dazugehört. Das ist ganz normal und für die Entwicklung wichtig. Sie geht jetzt zur Schule, bekommt neue Eindrücke und will wieder ein Stück selbständiger werden. Dazu gehört es einfach, dass man sich von den Eltern abgrenzt (diese Phasen kann man evtl. als Vorstufen der Pubertät sehen, da kommt das dann ja meist noch mal ganz extrem durch), um sein eigenes Ich zu finden. Da Kinder aber noch nicht genau wissen, wie sie sich abgrenzen sollen und auch Schwierigkeiten mit der Ausdrucksform haben, gehen sie einfach gegen das an, was zu Hause als Regel vorgegeben ist. Du solltest dich von dem Gedanken frei machen, daran schuld zu sein. Und vor allem versuchen, es nicht persönlich zu nehmen, sondern es mal positiv betrachten. Denk' dran, dass sie das nicht macht, um dich zu ärgern oder weil sie dich nicht mag! Das Verhalten ist Teil ihrer Persönlichkeitsentwicklung und du kannst ihr helfen, indem du Verständnis dafür aufbringst. Möglichst Ruhe bewahren, gelassen bleiben, nicht traurig oder sauer werden über dieses Verhalten - aber trotzdem konsequent reagieren! So eine Situation wie mit dem Anziehen der Hose sollte nicht unnötig in die Länge gezogen werden und möglichst nicht eskalieren, weil sich deine Tochter dadurch noch mehr abgelehnt fühlt und sie das nur dazu ansport, beim nächsten mal noch mehr zu "trotzen". Du hättest sie z.B. ein zweites und evtl. noch ein drittes Mal erinnern können, sich anzuziehen. Vielleicht stellst du ihr einen Wecker und sagst ihr, dass sie bis zum Klingeln angezogen sein muss, weil sie ansonsten nicht mehr zur Oma gehen kann. Wenn sie dann nicht fertig ist, bleibt sie eben zu Hause. Wenn sie dann schreit und Theater macht, nimm' sie in den Arm (oder erst später, wenn sie sich beruhigt hat) und erklär' ihr, dass du verstehst, dass sie sich jetzt darüber ärgert, dass sie nicht zur Oma kann, dass du es aber auch nicht ändern kannst, wenn sie sich nicht an Vorgaben hält und Zeit vertrödelt, schließlich bist du für den Ablauf des Tages verantwortlich und kannst nicht immer warten, bis sie mitmacht. Das Wichtigste dabei ist wohl, diese "Ausbrüche" nicht so persönlich zu nehmen und zu versuchen, sie möglichst gelassen und ruhig zu umschiffen oder einfach auch mal auszuhalten. Ich befinde mich mit meinem Sohn (fast 7) auch oft in solchen Situationen und auch ich bin oft genervt von diesem Verhalten und reagiere falsch, weil es einfach anstrengend ist, insofern habe ich diesen Text jetzt auch gleich für mich mit geschrieben - die Theorie ist ja immer um einiges leichter... Ich arbeite aber hart an mir und merke sehr deutlich, dass der Erfolg viel schneller kommt, wenn man sich nicht mit Meckern, aufs Zimmer schicken oder anderen Machtspielchen aufhält, sondern Verständnis aufbringt und dem Kind in dem Moment auch den nötigen Respekt entgegenbringt. Denn in der Regel kann das Kind selbst ja auch nichts für dieses Verhalten, es ist einfach in ihm drin und mein Sohn sagt hinterher auch oft, er wüsste gar nicht, warum er sich so verhält. Ich wünsche dir viel Gelassenheit und Ruhe - und Erfolg!! LG, Anja


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Hallo nochmal Bitte denken Sie stets daran, dass Ihre Tochter genauso unzufrieden ist wie Sie und deshalb wie beschrieben handelt, ohne Sie absichtlich ärgern zu wollen. Helfen Sie ihr möglichst ruhig und konsequent, wieder zu ihrer sicheren Orientierung zurückzufinden. Lassen Sie es z.B. zur Gewohnheit werden, sie nach einer begründeten Bitte nur noch ein einziges Mal zu erinnern, bevor möglichst logische Konsequenzen folgen. So erinnern Sie einmall daran sich die Hose anzuziehen, damit sie noch Zeit hat, um die Spieltasche zu packen, bevor sie zur Oma geht. Weigert Ihre Tochter sich, wird sie entweder gar nicht zur Oma gehen dürfen oder ohne Spieltasche gehen müssen. Liebe Grüße und: bis bald?


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