Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

6 jähriger haut

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: 6 jähriger haut

Moonmoth

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Hallo Frau Ubbens,  sie haben mir schon mehrfach weitergeholfen, nun habe ich erneut eine Frage. Mein Sohn ist 6 Jahre alt, kommt im Sommer zur Schule. Seit einiger Zeit verhält er sich immer wieder aggressiv und haut. Er ist schon immer ein Kind gewesen, dass starke Gefühle hat und sehr schnell wütend und frustriert wird. Seit ein paar Monaten ist es aber noch wilder geworden. Derzeit fliegen oft Gegenstände durch die Gegend, zB Stifte, weil er sich vermalt hat, Legos, weil irgendwas nicht so zusammenpasst, wie er es gerne hätte. Teilweise läuft er in seinem Frust los und haut einfach eins seiner Geschwister, obwohl die mit der Situation nicht einmal etwas zu tun hatten. Allerdings tut er sich offensichtlich auch schwer verbal mit seinen Geschwistern (6 und 2) zu kommunizieren. Es nervt ihn, dass im einer zuschaut und anstatt das zu sagen, haut er. Oder einer sagt etwas, dass ihm nicht passt, und ohne Vorwarnung wird gehauen. Oder er möchte seine Hände waschen, es ist aber grade schon jemand anderes am Waschbecken, der jenige wird gehauen. Natürlich weiß er, dass das nicht in Ordnung ist, entschuldigt sich teilweise auch von sich aus nach kurzer Zeit. Ich versuche mit ihm zu sprechen, rauszufinden, was ihn getriggert hat und mit ihm nochmal durchzuspielen, wie er das ganze vielleicht hätte anders lösen können. Aber ich sehe da keinen Fortschritt. Er ist grundsätzlich ein sehr liebebedürftiges Kind, ich kuschel viel mit ihm und von allen drei Kindern ist er vermutlich sowieso schon das kind, welches die meiste Aufmerksamkeit bekommt. Sollte es ein Ruf nach mehr aufmerksamkeit sein, wüsste ich nicht, wie ich das realisieren sollte. Ich bin sehr viel mit den Kindern allein, weil mein Mann viel arbeiten muss und oft erst nach Hause kommt, wenn die kinder schlafen. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee, was ich als Konsequenz für sein Herumwerfen, Türen schlagen und Hauen umsetzen soll. Ich habe das Gefühl, dass einfach nur mit ihm zu sprechen uns nicht weiter hilft. Ich habe schon die Regel eingeführt, dass für grundloses Hauen der Geschwister für einen Tag lang Süßigkeitenverbot herrscht, bin mir aber unsicher, ob das der richtige Weg ist. Das führt nämlich direkt zum nächsten Wutanfall mit Herumpfeffern von iregndwas, was ihm in die Hände kommt. Und einen nachhaltigen Effekt scheint es nicht zu haben. Sobald ich sehe, dass er wütend ist und ich vermute, es könnte "eskalieren" lasse ich ihn die Wut in seine oder meine Hände schreien, dann "knüllenb" wir sie zusammen und werfen sie nach draußen oder in den Müll. Das klappt oft gut, aber natürlich sehe ich nicht ansatzweise alle Vorfälle vorher kommen. Können Sie mir vielleich einen Rat geben, wie ich damit umgehen soll? Insbesondere wenn gehauen wird? Sollte man eine Konsequenz umsetzen? Handelt es sich mutmaßlich um die "Wackelzahnpubertät"?


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Moonmoth, viele Kinder im Vorschulalter fühlen sich zwischen den Stühlen. Sie sind auf der einen Seite noch "kleines" Kindergartenkind und auf der anderen Seite schon fast "großes" Schulkind. Und dieses fast große Schulkind möchte natürlich, dass ihm alles gelingt und ist aus dem Grund oft frustriert. Wirft Ihr Sohn aus Frust etwas durch die Gegend, dann darf er, wenn die Wut verraucht ist, mit Ihnen zusammen wieder aufräumen. Vielleicht funktioniert es auch, wenn Sie mit Ihrer "in die Hand schreien"-Methode die Wut verkürzen, wenn sie schon hochgekocht ist. Haut Ihr Sohn, darf er eine Konsequenz erfahren, die sofort umsetzbar ist. Nehmen Sie ihn beispielsweise an die Seite, er darf sich kurz "beruhigen" und sich dann entschuldigen bzw. eine kleine Wiedergutmachung leisten. Ein Bild malen, eine Süßigkeit abgeben, etwas für das Geschwisterkind aufräumen / aufbauen ... .  Viele Grüße Sylvia


Moonmoth

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Kurzer Nachtrag zu oben: In der Kita zeigt er dieses Verhalten überhaupt nicht!  


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