Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

3,5 Jähriger außer Kontrolle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 3,5 Jähriger außer Kontrolle

SaMe

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Hallo Frau Schuster, unser 3,5 Jähriger Sohn bereitet mir Kopfschmerzen. Momentan ist er wie fast alle Jungs in seinen Alter ein kleiner "Highlander". Er möchte im Mittelpunkt stehen, die Dinge um ihn herum selber bestimmen und natürlich sein eigenes Ich ausleben. Wir lassen ihm Freiheiten und Selbstbestimmung innerhalb vernünpftiger Grenzen und geben einen klaren Orientierungsrahmen vor. Auch halten wir uns an ein klares Nein und suchen den Kontakt z.B. Konflikte zu lösen. Leider reichen schon Kleinigkeiten (z.B. eine Tür die er mal nicht alleine schließen darf (Verletzungsgefahr), oder ein Nein zu Süßigkeiten) um ihn so wütend zu machen, dass wir ihn nicht mehr erreichchen können. Er wütet, schlägt, wein und schreit. Er fängt an zu randalieren. Ist der Zorn erst einmal verfolgen, ist er wieder ganz lieb und wir können mit ihm reden (Einsicht scheint dann auch da zu sein). Wir haben vieles probiert, aber wir schaffen es nicht zu ihn durchzudringen um die Situation zu entschärfen: 1. ruhig und bestimmt mit ihm reden 2. aus der Situation nehmen (begleitet und auch alleine) 3. ignorieren 4. festhalten (durch Umarmungen) 5. lauter werden 6. seine eigene Sprache verwenden 7. ablenken Natürlich gehören dies Auseinandersetzung zum groß werden dazu, aber es belastet unser Familienleben, da diese Situationen sich immer und immer wiederholen. Auch treten sie immer häufiger auf, denn die großen Themen (Schlafen gehen) werden nun auch immer komplizierter. Wie kann ich den kleinen Mann die Sicherheit geben, dass er vieles darf und kann, aber gleichzeitig mich selber behaupten? Vielen Dank! Sandra


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Hallo Sandra Bitte bleiben Sie wie bisher bei einer kurz begründeten, logischen Konsequenz in Angelegenheiten, die Ihnen wichtig sind. Helfen Sie Ihrem Sohn aber bitte mit Enttäuschungen fertig zu werden und nicht gleich "auszurasten", da er noch eine sehr geringe Frustrationstoleranz zu haben scheint. Geben Sie ihm geduldig immer wieder konkrete Anregungen um seine Wut angemessen rauslassen, bzw. sich auf geeignete Weise abreagieren zu können. Schlagen Sie ihm z.B. anschaulich vor einen Kinder-Boxsack, ein ausgemustertes Sitzkissen, eine alte Matratze o.Ä. zu bearbeiten oder auch auf einer (selbstgefertigten?) Trommel "Musik zu machen". Erleichtern Sie ihm abends das Schlafengehen, indem er z.B. im Bett noch ein (entspannendes) Kinder-Hörspiel anhören darf, wenn er sich (mit Ihrer Unterstützung )ohne Theater zuügig bettfertig macht. Gibt es allerdings schon weitere Personen in Ihrer Familie, die ein jähzorniges Verhalten zeigen, rate ich Ihnen ein Gespräch mit dem behandelnden Kinderarzt zu führen, der ggf. eine gezielte, therapeutische Unterstützung empfehlen wird. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


SaMe

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Hallo Frau Schuster, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Zum jähzorn neigt zum Glück keiner in unserer Familie. Einige Sachen wie z.B. das Hörspiel haben wir auch schon im Programm und es funktionierte eigentlich eine ganze Weile ganz gut. Leider hat es sich schnell abgenutzt. Ich habe am Wochenende auch bereits Kinderbücher bestellt, die diese Themen aufgreifen. Wir geben uns sehr viel Mühe ihm zu zeigen, dass es eine andere Form der Verarbeitung gibt. Ist dieses Verhalten noch im normalen Bereich und legt es sich mit viel Geduld? Vielen herzlichen Dank! Sandra


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Hallo Sandra Je gelassener, aber auch KURZ begründet konsequenter Sie selbst handeln umso eher wird sich dieses meiner Meinung nach im Bereich der Norm befindliche Verhalten auch bessern.:-) Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


SaMe

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Hallo Frau Schuster, vielen herzlichen Dank! Wir werden durchhalten, denn unsere Kinder sind ein Geschenk! Sandra


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