Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

15 Monate - brauche Rat !!! @auch an alle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 15 Monate - brauche Rat !!! @auch an alle

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Meine Tochter ist 15 Monate alt. Sie ist sehr temperamentvoll, neugierig und hat einen enorm starken Willen. Sie ist an allen Schränken, an jeder Fensterbank - was nicht erreichbar ist, wird erreichbar gemacht. Sie räumt alles aus und hat ein zielsicheres Händchen dafür, was 1.) gefährlich 2.) teuer und 3.) zerbrechlich ist. Meine Wohnung ist ein Chaos und einen Weihnachtsbaum kann ich mir jetzt schon abschminken. Alle Versuche, ihr Dinge zu verbieten sind vergeblich. Das deutliche NEIN auf Augenhöhe, die Erklärungen, die Auszeit im Laufställchen und ( bei wirklich gefährlichen Sachen) auch schon was auf die Finger - nichts funktioniert und wenn sie was auf die Finger bekommt - dann macht sie erst recht was sie will. Ausgleich durch viel Bewegung an der frischen Luft hat sie auch genug... Bin hier am verzweifeln, denn alle meine Erziehungsvorstellungen lösen sich hier im Chaos auf. Sehe bei meinen Bekannten, daß deren Kinder im gleichen Alter doch akzeptieren, daß manche Dinge einfach verboten sind - warum klappt das bei uns nicht ? Ich bekomme die Panik, wenn ich denke, daß sie jetzt schon mit mir macht, was sie will. Wer hat Rat und Tips für mich und wem geht es genauso. Muß ich es lockerer angehen ? - ich denke aber, man muß doch auch jetzt schon erziehen und lenken !? Danke


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Hallo Ratsuchende Verbieten Sie Ihrer Tochter möglichst selten Etwas, da ein Verbot ganz besonders dazu anregt, ausprobiert zu werden. Lenken Sie Ihre Tochter mit einer interessanten Aktivität oder einem ansprechendem Spielzeug vom Ungeeigneten ab. Lassen Sie sie aber bitte auch eigene Erfahrungen sammeln, damit sie lernt was Ihre Worte bedeuten, wie z.B. "Gleich fällst du vom Sofa". Es versteht sich von selbst, dass Sie sie in letzter Minute vor ernsthaften Verletzungen bewahren. Binden Sie den Weihnachtsbaum zur Sicherheit oben an der Decke fest. Hat sie sich dann einmal an den Nadeln gepiekt und ist eine Kugel zu Bruch gegangen, wird der Schreck wahrscheinlich so tief sitzen, dass sie die Finger davon lässt. Richten Sie Ihrer Tochter in jedem Raum eine Möglichkeit zur Beschäftigung ein. Sie wird bestimmt nichts lieber tun, als Ihnen zu "helfen", eine Plastikschüssel abzutrocknen, Tücher zu "falten", zu "putzen" usw., wenn sie anschließend ein großes Lob hört. Einige, wenige Dinge, die ungeeignet und gefährlich sind, sollten Sie mit einem bestimmten, kurz begründeten NEIN verbieten und gleichzeitig auf die konsequent eintretenden Folgen hinweisen, wenn sie sich absichtlich nicht an das Verbot hält. Nur auf diese Weise lernt sie, dass begründete Grenzen auch konsequent einzuhalten sind. Da Kleinkinder meist erst durch Wiederholungen lernen, werden Sie (wie immer) viel Geduld aufbringen müssen. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


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