Frage im Expertenforum Kinderernährung an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Kontinuierliche Verstopfung beim Säugling/8 Monate

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Kontinuierliche Verstopfung beim Säugling/8 Monate

Mama-Marta

Ich wende mich heute an Sie, weil ich nicht mehr weiter weiß und gerne eine zweite Einschätzung hätte. Unser Sohn ist jetzt knapp 8 Monate alt. In den ersten Wochen seines Lebens hatte er die üblichen Neugeborenen Blähungen. Dazu kam Verstopfung. Wir mussten leider nach 4 Wochen auf Formula Nahrung umstellen, da er konstant Gewicht verlor. Die Formula Nahrung hat er gut angenommen. Etwa mit 3 Monaten und nach Umstellung auf Hipp Combiotik Nahrung regulierte sich der Stuhlgang. Er trank bald 5 Flaschen à 180ml. Mit etwa 4 Monate wurde der Stuhlgang plötzlich wieder so fest, dass er jedes Mal weinte und auch nur alle 3-4 Tage. Ohne eine Veränderung unsererseits. In Rücksprache mit der Kinderärztin haben wir auf HIPP Comfort umgestellt. Darauf folgten 2 Wochen mit flüssigem Stuhl, 2-3x pro Tag. Nach den 2 Wochen ging es zurück zur Verstopfung, wieder plötzlich.  Auf Rat der Kinderärztin fingen wir mit der Beikost an, in der Hoffnung, Ballaststoffe würden Schwung bringen. Wir begannen mit Zuccini und geben nun alle Breie (ohne Möhre und Banane). Nahm er ebenfalls gut an. An der Verstopfung änderte sich nichts.  Der aktuelle Ernährungsplan: 1. Flasche 180ml (gegen 5/6) 2. Flasche 180ml (gegen 9/10) 3. Mittags-Brei 190ml (gegen 12.30 Uhr, Gemüse/Fleisch/Kartoffel o Reis) 4. Flasche 180ml oder Getreide Obstbrei 190ml (gegen 15 Uhr) 5. Milch-Getreide-Brei 190ml (gegen 18.30 Uhr) Wasser/etwa 100ml Er schnappt nach Luft beim drücken, schreit, weint spannt sich an bis in die Zehenspitzen und in 70% der Fälle ist trotzdem nichts in der Windel. Es ist kaum auszuhalten, das mit anzusehen. Alle 2-3 Tage hat er dann tatsächlich Stuhlgang, immer hart und dunkelgrün. Die Kinderärztin hat uns Babylax und Laxbene empfohlen. Mit Babylax reagiert er dann innerhalb von 24 Stunden, aber kein Vergleich zu einem Einlauf, wie ich ihn kenne - trotzdem noch knüppelhart. Bei Laxbene sehe ich nach 7 Tagen überhaupt keine Veränderung. Was wir sonst noch versucht haben: Pflaume, pur und püriert- keine Reaktion  Apfel/Aprikose Püree - manchmal spontane Reaktion  Seit 2 Wochen krabbelt er und ich hatte so sehr gehofft, dass Bewegung alles in Schwung bringt. Leider ist es unverändert. Die KÄ sagt, dass es bei manchen Kindern lange dauert, bis der Darm funktioniert und dass es kein Anlass zur Sorge ist. Grundsätzlich fühle ich mich dort gut aufgehoben, es ist eine sehr erfahrene Ärztin. Aber nur wir verbringen ja 24 Stunden mit unserem Kind und für mich fühlt sich das nicht gut an, ihm überhaupt nicht helfen zu können. Bei einer Sache, die so alltäglich Probleme bereitet. Ansonsten ist unser Sohn übrigens ein sehr gesundes, ausgeglichenes, neugieriges und fröhliches Kind. Er schläft gut, isst gut und ist regelgerecht entwickelt. Wie schätzen Sie die Situation ein? Sollten wir einen Spezialisten aufsuchen? Müssen wir da einfach weiterhin alle durch und versuchen, so gut wie möglich zu unterstützen mit Hilfsmitteln? Und würden Sie eher bei mehr Flaschennahrung bleiben um den Flüssigkeitshaushalt zu sichern oder eher durch Obst-Getreide Mahlzeiten ersetzen? 


Mit 8 Monaten reichen 250 g Milch pro Tag. Der Rest kann Beikost sein. Langsam kann auch zur Familienkost übergegangen werden. Wenn es mit dem Stuhlgang und der Beikost auch bei Steigerung und Reduktion der Milch nicht klappt, kann durchaus das Polyethylenglykol eingesetzt werden. Man muss es nur hoch genug dosieren. Wenn das auch nicht geht, wäre eine kinder-gastroenterologische Untersuchung sinnvoll. Gruss S. Wirth


Mama-Marta

Kurzer Nachtrag U5, 31.7.24 mit knapp 7 Monaten 72cm 9.760g 


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