Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Dr. med. Axel Enninger:

Blut im Stuhl, Baby akzeptiert Neocate/Althera nicht

Dr. med. Axel Enninger

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Kinder- und Jugendarzt, Kindergastroenterologe

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Frage: Blut im Stuhl, Baby akzeptiert Neocate/Althera nicht

Benedikt23

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Sehr geehrter Dr. Enninger, unser Sohn ist 5 Monate alt und hat nun seit 3 Wochen blutige Durchfälle (ca. 6 mal in 24 Stunden).  Zeitgleich mit dem Auftreten von Blut im Stuhl, haben wir mit Beikost (Möhre) begonnen. Wir hatten dann ein paar Tage die Beikost ausgesetzt und ich hatte nach zwei Tagen mit der Diät von Milchprodukten, Soja und Ei begonnen und nach einer Woche auch zusätzlich auf Fisch, Nüsse und Weizen verzichtet. Es stellt sich allerdings überhaupt keine Besserung ein. Wir haben die Beikost nun mit Butternut Kürbis fortgeführt, da wir die Möhre im Verdacht hatten, aber auch das hilft nicht.  Die Stuhlprobe war negativ auf Viren Bakterien und Parasiten. Bisher wird mein Sohn voll gestillt, allerdings sollen wir nun auf neocate umstellen. Das Problem ist, dass mein Sohn gar nicht aus der Flasche trinkt (auch nicht pure Muttermilch) und erst recht kein neocate, wo er nach dem ersten Tropfen würgt. Wir haben auch Althera ausprobiert mit dem gleichen Ergebnis. Er kaut nur auf dem Sauger rum. Ich bin nun verzweifelt, weil ich nicht weiß, was wir nun machen sollen. Haben Sie einen Tipp? Auch wenn er richtig Hunger hat verweigert er die Flasche. Wir versuchen es schon seit ein paar Tagen. Es steht eine Darmspiegelung im Raum, allerdings bringt diese ja nichts, wenn es sich wirklich um eine FPIAP handelt, wovon die Ärzte ausgehen, oder?  Als Differenzialdiagnose soll ein Darmpolyp ausgeschlossen werden, allerdings meinte die Kinderärztin, dass ihrer Erfahrung nach dafür die Blutung zu stark wäre.  Was macht man, wenn meine Diät zu keinem Erfolg führt und das Kind die Flasche verweigert?  Vielen Dank und viele Grüße  Rike


Dr. med. Enninger

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Wenn es Ihrem Kind ansonsten gut geht, kann man in der Regel auch einfach abwarten und muss gar nichts tun. Das ist nicht immer gut auszuhalten, bei gutem Allgemeinzustand aber gut möglich, so dass ich das oft empfehle. Dass man wirklich endoskopieren muss, ist extrem selten. Polypen treten in aller Regel erst im Kindergartenalter auf und bei frühkindlichen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind die Kinder in aller Regel schwer krank. Auch eine Umstellung auf eine Aminosäurenahrung oder ein Vollhydrolysat kann man machen, muss man aber nicht. Ich würde zusehen, dass Sie die Beikost steigern, dadurch die Muttermilchmenge etwas vermindern und würde - mit ordentlicher Ernährungsberatung - dazu raten, dass Sie auf Kuhmilch und entsprechende Produkte verzichten. Oft hilft bei FPIAP geduldiges Abwarten.


Benedikt23

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Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort und den Rat, den wir nun befolgen werden. Welche Indikation gibt es denn für eine Endoskopie? Wir waren in Neuss in der gastroenterologischen Sprechstunde und dort hat uns die Ärztin nach Schilderung der Situation und Fotos vom Stuhl ohne weitere Untersuchungen direkt einen Termin für eine Darmspiegelung in 3 Wochen gegeben (bei Fortbestehen der Blutung), was uns aber auch etwas irritiert hat, da wir das natürlich bei unserem Sohn nur machen möchten, wenn es absolut indiziert ist.    Viele Grüße 


Dr. med. Enninger

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Besprechen Sie doch mit der Kollegin in Neuss was ihre Beweggründe für eine Endoskopie waren - sie können ihr gerne auch meine Antwort zeigen. Die Gründe für eine Endoskopie hatte ich bereits in der ersten Antwort geschrieben - schwer krankes Kind, Vd. frühkindliche chronisch-entzündliche Darmerkrankung, hohe Blutverlust mit Absinken des Hb Wertes im Blut, maximale Besorgnis der Eltern, die ein Abwarten kaum/nicht aushalten können, gleichzeitige andere Hinweise für eine Grunderkrankung wie unklare Fieberschübe, unklare Haut- oder Gelenkbefunde.


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