Binebinebine
Meine Tochter hält den Stift mit drei Fingern, statt mit 2,ich halte ihn auch falsch! Ist eine Ergotherapie notwendig/sinnvoll? Meine Tochter möchte ungern umlernen, da sie dann ja schlechter malt/schreibt...schreibhilfen haben wir auch, aber da sie sehr oft die Stifte/Farben wechselt, nimmt sie sie natürlich nicht für alle Stifte, dann bringt es auch nur ein bisschen was... Was sollen wir tun?
Hallo, zum Zeitpunkt der Einschulung sollte die Stifthaltung richtig automatisiert sein, da ein Umlernen einer falschen Stifthaltung wesentlich länger dauert und schwieriger ist (da sie schon automatisiert wurde). Ich kenne auch einige Erwachsene, die die abenteuerlichsten Stifthaltungen haben, die entscheidende Frage dabei ist: wenn länger am Stück geschrieben wird (wie in Schule, Studium/Ausbildung), kann das ohne Schmerzen und ausdauernd geleistet werden (schmerzende Finger, überstreckte Endgelenke der Finger, verkrampfen der Hand)? Ist dies nicht möglich, müsste an den Ursachen dafür gearbeitet werden. Der Hintergrund für eine fehlerhafte Stifthaltung kann u.a. ein niedriger Muskeltonus (Körperspannung) sein. Da das Stift halten und führen eine gut dosierte Muskelspannung erfordert, wird diese kompensiert (wenn sie nicht leistbar ist), indem der Arm in die Luft gehoben wird (statt auf dem Tisch liegend mitgeführt), mehrere Finger zum Stift halten eingesetzt werde oder die Hand verkrampft. Das kann Schriftbild und Ausdauer beim Schreiben beeinträchtigen. Ob das im Falle ihres Kindes so auftreten wird, kann niemand vorhersehen, daher wäre es dann eine vorbeugende Behandlung eine richtige Stifthaltung zu automatisieren und mal die Körperspannung zu beurteilen, damit daraus nicht erst Probleme entstehen können (da das Umlernen zu einem späteren Zeitpunkt schwieriger ist). Achten Sie bei der Wahl der Stifte auf dickere, dreikantige mit Noppen (verhindern ein wegrutschen, gibt es oft bei Buntstiften) statt dünnen runden Stiften. Bei in der Schule häufig genutzten Stiften, wie Bleistift und Tintenroller oder Füller lohnen sich dann die Griffhilfen oder darauf achten, dass Griffmulden vorhanden sind (wie z.B.beim Stabilo Tintenroller oder Pelikan Füller). Auch wäre dann zunächst ein Tintenroller einem Füller vorzuziehen, da er sich leichter und flüssiger über`s Blatt führen lässt. Sollte beim Schreiben/Malen stark aufgedrückt werden, lohnt sich eine Moosgummimatte als Unterlage, da diese Rückmeldung darüber gibt, wann zu stark aufgedrückt wurde (Blatt wird durchlöchert). Sie können Sie ihr Kind z.B.einen Regenbogen malen lassen (bei dem die Stifte wegen der vielen Farben schnell gewechselt werden) und ihm vorher nochmal die richtige Stifthaltung zeigen/es auffordern, diese einzuhalten. Das wird sich erstmal ungewohnt für die Kinderhand anfühlen, aber je öfter das so angewendet wird, umso vertrauter und dann auch kompetenter wird ihr Kind mit der Stifthaltung werden. Das ist aber ein Lernprozess und benötigt Begleitung. Man kann dann anfangs z.B.auch unterstützend mit Stempeln zur Motivation arbeiten: bei jedem Stiftwechsel, bei dem das Kind selbst an die richtige Stifthaltung gedacht hat, kann ein Stempel auf einem Blatt gesammelt und zum Schluss darf zusammengezählt werden, wieviele geschafft wurden. Sollte der Hintergrund aber an einer geringen Körperspannung liegen, muss zuerst an dieser gearbeitet werden, da die Hand sonst die Anforderungen für die korrekte Stifthaltung nicht leisten kann. Alles Gute Kristin Windisch
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