Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Krabbeln fördern

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Krabbeln fördern

Sonnenblume 1812

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Hallo, Mein Sohn wird bald 9 Monate und krabbelt noch nicht (rollt sich herum und robbt rückwärts). Unser Arzt möchte uns zur Physiotherapie schicken. Muss ein Baby mit 9 Monaten krabbeln? Wie kann ich ihn fördern? Kann ich etwas selbst tun? Danke und beste Grüße


Kristin Windisch

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Hallo, da haben Sie ja einen engagierten Kinderarzt ;). ich weiß natürlich nicht,ob er das Kind noch aus anderen (Hinter-)Gründen zur Physio schickt (bei Weiterbildungen im Säuglings-,Kleinkindbereich geht auch Ergotherapie, hier ist mehr Zeit in einer Therapieeinheit und somit mehr Raum zur Elternberatung), sei es jetzt allg.die motorische oder sensorische Entwicklung, die Körperspannung,etc.Aber eigentlich liegt ihr Baby im Zeitfenster. Natürlich gibt es Babys,die schon eher krabbeln,aber ebend auch Babys,die sich Zeit lassen und trotzdem noch krabbeln oder gar das Krabbeln ganz weglassen und trotzdem zum Stand/Laufen kommen (wobei das Krabbeln immer super für Gleichgewicht ,Koordination und Zusammenspiel der Gehirnhälften ist...). Das Krabbelalter: robbt mit 9 Monaten (erfüllt), Ende 10.Monat: 4Füßlerstand-schaukeln,krabbeln bis 11.Monatende, Ende 12.Monat:sicheres krabbeln. Da sich ihr Baby ja schon rückwärts robbt, können Sie einen Halt an den Füßen anbieten,um Widerstand zu geben,damit sich das Baby aus eigener(!) Körperspannung abdrücken kann,ggf.vorwärts robben lernt oder den 4 Füßlerstand anbahnt. Diese Entwicklungsschritte können Sie unterstützen, aber sie werden auch ohne ihr Eingreifen beim normal entwickelten Baby kommen. Das gleiche bieten Sie an,in dem Sie ihr Baby mit den Füßen an eine Wand legen,sodass es hier Widerstand zum abdrücken hat(vorwärts robben). Je nach Raumtemperatur erleichtert nackig krabbeln den motorischen Prozess. Zuvor können Sie auch mittels Beinmassage (oder gern auch das ganze Baby) die Körperwahrnehmung unterstützen. Der Rest kommt von allein,insofern keine Auffälligkeiten, wie geringe Körperspannung,Blockaden,Entwicklungsverzögerungen vorliegen. Alles Gute


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