Sabru2319
Guten Tag, ich hoffe ich bin mit meiner Frage bei Ihnen richtig... Meine Tochter war im März 2 jahre, schon als sie ganz klein war flatterte sie mit den Händen wenn sie sich sehr gefreut oder aufgeregt war, anfangs dachte ich mir nicht viel dabei aber mittlerweile beobachtet ich dieses Verhalten nicht nur bei Freude und Aufregung. Sie flattert jetzt zwar nicht mehr mit den Händen (wie ein Vogel) aber sie spreitzt die Hände zur seite und dreht das Handgelenk, steht dabei manchmal auf Zehenspitzen und das macht sie ständig, egal ob sie spielt oder wir nur spazieren gehen.... Wenn man sie darauf aufmerksam macht hört sie damit auf (für diesen Moment). Ich hab unseren Kinderarzt angesprochen und er meinte eben das des mehrere kinder machen und sich das auswachsen wird, ich persönlich habe aber weder am Spielplatz noch im Freibad oder anderen ort ein kind gesehen das sich so verhält. Mich stört es nicht wenn sie das macht, aber ich weiß wie kinder untereinander sein können und wenn es eine möglichkeit gibt meiner Tochter das Leben zu erleichtern würde ich dies gerne machen. Vielleicht können Sie mir sagen wo das Verhalten her kommt, was man tun kann bzw tun soll, aufmerksam machen oder ignorieren? Bei einem Facharzt vorstellen, wenn ja wer ist zuständig. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und die Ratschläge
Hallo, es ist richtig, dass einige Kinder das "Hände flattern" bei Aufregung/Freude tun und sich das mit der Zeit gibt. Wenn Sie das jetzt aber auch in anderen Momenten sehr häufig beobachten und auch im Zusammenhang mit dem Zehenspitzenstand/-gang, kann auch noch etwas anderes dahinter stecken: ein geringer Muskeltonus (Körperspannung). So kann durch die erhöhte Anspannung des Körpers beim Hände flattern/anspannen/verdrehen und dem Zehengang eine bessere Gesamtkörperspannung aufgebaut werden, die für die gewünschte Aktivität (laufen, stehen, spielen) nötig ist. Das können Sie beim Kinderarzt mal ansprechen/beurteilen lassen oder ggf.vor Ort bei einer Ergotherapie oder Physiotherapie (bitte auf Spezialisierung und Weiterbildung für Kinder achten), dazu wären (falls der Kinderarzt keine Verordnung ausstellt) keine 10 Therapieeinheiten nötig, bei Bedarf kann das auch in ein bis zwei Terminen als Sebstzahlerleistung abgeklärt werden, wenn das vorher mit der Praxis abgesprochen wird. Weitere Anzeichen für einen geringen Muskeltonus in der kindl.Entwicklung sind: späte motorische Entwicklung (Kopf halten, drehen, krabbeln,laufen), sehr häufiges Sabbern / Mund offen lassen, schwaches und kurzes Saugen mit vielen Pausen beim Stillen, "Froschposition": in Rückenlage des Babys klappen Arme und Beine seitlich weg und können nur erschwert zur Körpermitte gebracht werden, Kopf kann aus der Rückenlage kaum vom Boden abgehoben werden, erhöhte Anstrengung für körperliche Aktivität /geringe Ausdauer und Motivation dafür bis hin zu Vermeidungsverhalten bei körperlicher Anstrengung, überstreckte Gelenke (Arme, Hohlkreuz), Fehlhaltungen, häufiges Abstützen/anlehnen statt freier Stand, schlaffe Körperhaltung im Sitzen, verkrampfen oder zusätzliches stimulieren bei feinmotorischen Aktivitäten (z.B.durch Arme hochheben, Geräusche, Bewegungen, grimassieren, ...) und undeutliche Aussprache / Einschränkungen der sprachlichen Entwicklung durch geringen Muskeltonus im Mundbereich. Dem Kind gegenüber würde ich das mit den Händen nicht thematisieren und in diesem Alter dürfte das auch unter den Kindern untereinander noch kein Thema sein. Beim Zehenspitzengang kommt es auf die Häufigkeit an, wenn es nur ab und an mal gemacht wird, dann kann neutral (also ohne schimpfen oder Unterton) darauf hingewiesen werden. Alles Gute Kristin Windisch