Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kind 6 macht absichtlich in die hose

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kind 6 macht absichtlich in die hose

Laura80

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Hallo. Mein fast 6 jähriger war eigentlich schon mit drei jahren tagsüber und ca. Zwei monate lang nachts trocken. Dann kam sein erster bruder zur welt und er braucht nachts wieder eine windel. Auch tagsüber passieren seither immer wider unfälle. Ich schenkte dem anfangs wenig beachtung da ich glaubte es sei nur eine phase. Letzten sommer hat er dann den kindergarten begonnen. Anfangs klappte es bis auf zwei, drei unfälle sehr gut. Mit der geburt seines zweiten bruders diesen februar hat sich unsere situation sehr verschlimmert. Er macht jetzt manchmal mehrmals täglich gross im die hose und das miz absicht. Heute morgen z.B haben wir gefrühstückt. Ich habe gefragt ob er auf klo muss, was er verneinte. Zwei minuten später hat er eingekotet und mich dabei angegrinst. Er findet es auch überhaupt nicht unangenehm und schämt sich auch vor anderen kindern nicht, sondern scheint die aufmerksamkeit zu geniessen. Ich schicke ihn dann allein ins badezimmer, wo er sich und die kleider waschen muss und versuche dem möglichst wenig aufmerksamkeit zu schenken. Natürlich habe ich auch schon in ruhe das gespräch gesucht, aber er findet alles nur lustig. Ansonsten ist er ein extrem aufgeweckter aber lieber bub. Im Kindergarten fällt er auch nicht negativ auf. Ich weiss langsam nicht mehr weiter. Heute morgen hätte ich losheulen können. Wir versuchen ihm möglichst viel einzelzeit zu geben und ihn möglichst oft zu loben aber es hilft alles nichts. Haben sie noch einen rat? Besten dank im voraus


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Hallo, was Sie beschreiben, klingt wie der Versuch Ihres Sohnes, trotz großer "Konkurrenz" noch genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. Da ist dann negative Zuwendung immer noch besser als keine, zumindest aus der Sicht des Kindes. Dass Sie viel mit ihm alleine machen widerspricht dem nicht, denn aus seiner Sicht (und auch objektiv) ist es trotzdem viel weniger als früher (dass es gar nicht anders geht, ist für ihn dabei unwesentlich). Sie sollten so unaufgeregt damit umgehen, wie möglich. Weder sollten Sie ärgerlich bestrafend reagieren, noch es übersehen. Klarer Umgang (" am besten gehst du mal ins Bad und machst dich sauber und ziehst auch eine frische Unterhose an" o.ä.), aber ohne Aufregung oder gar Kränkung. Und Sie sollten überprüfen, wie Sie ihm seine neue und besondere Rolle in der Familie erkennbar machen können. Das zeigen, was ihn jetzt wichtig und hilfreich macht, z.B. auch kleine Aufgaben verteilen. Außerdem ist hier besonders der Vater gefragt, der in diesem Alter als Vorbild und Identifikationsfigur eine wichtige Rolle hat. Ihr Sohn zeigt Ihnen mit diesem Symptom etwas, worauf Sie reagieren sollten, damit er aus dem subjektiven Defiziterleben wieder herauskommen kann. Wenn das alles keinerlei Verbesserung bringt (was ich nicht annehme, da es ja ziemlich situationsbezogen auftrat), sollte man nicht zu lange warten, bis man eine/n KindertherapeutIn befragt. Dr.Ludger Nohr


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