Mira1974
Sehr geehrter Herr Dr. Posth, Wir Eltern sind dabei in unserer Stadt einen öff. Waldkiga zu initiieren und das Thema Eingew/Bindung soll im Konzept einen wichtigen Platz einnehmen. Derzeit findet bei uns, soweit mir bekannt, keine kindorientierte Eingewön den Kigas statt und auch die Sensibilität scheint nicht ausreichend vorhanden. Die Orientierung am Berliner Modell wäre ein Novum im Kiga, aus ihren Antworten erlese ich, dass das Modell oft problematisch ist (oder wird es auch oft nur falsch ausgelegt?). Gibt es verschiedene Berl. Modelle? Den Vorteil sehe ich in einem „Regelwerk“ was allen Beteiligten einleuchtet, klar ist, Orientierung bietet und aus Krabbelgruppen bekannt ist. Wie könnte man das Modell nutzen und z.B. durch Ergänzungen verbessern? Wie könnten diese aussehen? Auf welche Punkte müsste man speziell eingehen? Wie könnte speziell AV+U geb Kids geholfen werden? Ich fürchte wenn man nur „Kindorientiert“ schreibt geht das Thema unter. Danke für Ihre Hilfe! Mira
Liebe Mira, es wäre falsch, die Flinte von Vornherein ins Korn zu werfen. Sie kennen das aus der Politik: gefordert wird maximal, der Kompromiss steht nachher am Ende. Das Berliner oder Münchener Modell sind Konditionierungsmethoden mit verzögerter Ablösung. Aber nicht das Kind wird in seiner Reife und Entwicklung berücksichtigt, sondern das Schema der Ablösung gibt den Maßstab vor. Ob das nun für Eltern leichter zu verstehen ist oder nicht, es ist nicht wirklich kindgerecht. Daher passieren ständig Pleiten damit. Sicher gelingt dieses Modell bei vielen über 3-jährigen Kindern, aber ebenso gelingt es vielen 2-jährigen Kindern nicht. Der Kompromiss muss sein, dass Alter und die Reife des Kindes bestimmen, wie man vorgeht. Sicherheitshalber fängt man rechtzeitig mit der Eingewöhnung an. Unter "sanfte Ablösung" finden Sie im gezielten Suchlauf alles, was Sie wissen müssen. Viele Grüße und viel Erfolg!
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