Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Beziehung zum Vater

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Beziehung zum Vater

Kat77

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Lieber Herr Nohr, unsere To (kanpp 3 J.) wurde von Geburt an neben mir auch von meinem Mann betreut. Er ist ein engagierter, liebevoller Vt. Er spielt sehr viel mit ihr, liest ihr vor und übernimmt alle Betreuungsaufgaben. 1X/Wo ist er alleine für sie und ihre ältere Schwester zuständig. Bisher konnte er sie problemlos in den Schlaf begeleiten und sie auch beruhigen, wenn sie nachts wach wurde. Seit ca. 4 Wo geht das aber nicht mehr, sie verlangt immer nach mir nachts, will nicht mehr, dass der Vt. sie in Bett bringt. Dies seit einigen Vorfällen: Sie hat eine ausgeprägte Autonomiephase und will sich sehr oft nicht anziehen lassen, nicht Zähne putzen, nicht raus gehen etc. Da hat mein Mann sie ein paar Mal festgehalten und sie gezwungen. Nicht brutal, aber tendenziell etwas grob. Während der gleichen Zeit hat er einmal ihre älter Schwester angescchrien und auch sie ins Auto "gepackt" als ihm der Geduldsfaden gerissen ist. Dies hat der Kleinen wohl sehr Eindruck gemacht. Seither darf er sie eben nicht mehr ins Bett bringen etc. Sie sagt ihm : du hast mich gepackt, du bist wütend geworden, darum darfst du das nicht mehr. Wie sollen wir daruaf reagieren? Wir sind grundsätzlich liebevolle Eltern, haben Regeln aber keine starren Grenzen, unsere Kinder haben viele Freiheiten, auf Wutanfälle gehen wir in der Regel verständnisvoll und klar ein. Danke für ihren Rat. Teresa


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Liebe Teresa, durch die beschriebenen Situationen scheint ein Vertrauensverlust zum Vater stattgefunden zu haben. Kinder in diesem Alter haben noch nicht so viele und differenzierte Reaktionsmöglichkeiten wie Ältere, sie verweigern und lehnen ab. Das Verhalten Ihrer Tochter ist verständlich und altersgerecht. Aber es gibt dem Vater auch eine Chance zu zeigen, dass er sein Verhalten selbstkritisch sehen kann und das vielleicht auch der Tochter gegenüber zum Ausdruck bringt. Es geht hier nicht um eine unterwürfige Entschuldigung, sondern um eine Erklärung. Die könnte darin bestehen, dass es einem leid tut, dass man im stress war, dass man manchmal Fehler macht o.ö.. Die Art und Weise könnte dem Kind zeigen, dass auch wir Erwachsene Fehler machen können aber auch, dass wir eine sozial verträgliche Form finden können, damit umzugehen. Das könnte ein Modell für wiederkehrende Dissonanzen (wird es immer wieder geben) sein und könnte beim Kind ermöglichen, dass sie auch in solchen Situationen das Vertrauen behalten kann ("Papa, hast du wieder stress?", o.ä.). So könnten beide aus einer unangenehmen Situation lernen. Den Fehler nutzen ist die Kunst. Dr.Ludger Nohr


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