Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Angst vor dem Arzt

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Angst vor dem Arzt

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Hallo lieber Herr Dr. Posth, Benjamin (15,5 Monate) hat Angst vor seinem Kinderarzt entwickelt. Er möchte sich am liebsten gar nicht von ihm anfassen lassen und weint schon, wenn er ihn sieht. Ich denke es liegt daran, dass ihm vor einer Weile Blut am Kopf abgenommen werden musste, um unerklärlichen Husten zu untersuchen. Dort musste er von der Schwester und mir festgehalten werden und weinte bitterlich. Mir als Mutter tat das Herz dabei unglaublich weh, aber es musste doch sein. Eigentlich wollte mich die Schwester für dieses Vorhaben ganz rausschicken, was ich strikt und vehement ablehnte. Jetzt ist es so, dass er ängstlich ist, wenn wir dort sind und sich richtig an mir festklammert. Unser Arzt ist sonst ganz nett, aber seit dem Vorfall mag Ben ihn überhaupt nicht mehr. Was kann ich tun, damit seine Angst vor dem Arzt verschwindet? Ich nehme ihn sogar immer mit zum Arzt und beziehe ihn dort in alles mit ein. Ist das gut? LG und Danke isabell


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Isabell, das Verhältnis des Kindes zu seinem Kinderarzt -ärztin ist ein schwieriges und eins, das nicht immer frei von Vorbehalten oder Enttäuschungen ist. Übrigens kann man das auch vom eben demselben zwischen Müttern und KiA/KiÄ sagen. Aber den Müttern tut der Ki-Arzt nicht weh, was beim Kind vzlt. unvermeidlich ist, z.B. beim Impfen. Wichtiger als ein behutsames Vorbereiten auf die Untersuchung oder den Eingriff durch die Eltern ist die Art und Weise, wie sich Arzt oder Ärztin präsentieren. Aber selbst der geschickteste und freundlichste Arzt kann angefremdelt werden oder mit Angst betrachtet werden. Bei Kleinkindern hilft bis zu einem gewissen Grade ein kindlich geführtes, vorbereitendes Gespräch, das in etwa erklärt, was an Untersuchung stattfindet und wofür das nötig ist. Bilderbücher sind dabei unterstützend. Aber sie ersetzen nicht die gute Athmosphäre, die der Arzt selbst erzeugt. Niemals darf mit dem Arzt gedroht werden oder mit der Spritze als Erziehungsinstrument. Wer das tut, treibt sein Kind u.U. in eine lebenslange Angsthaltung der Medizin gegenüber. Viele Grüße


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