Katrin2409
Hallo zusammen, unser Sohn (14 Monate) hatte vor kurzem Corona. Seitdem ist irgendwie alles durcheinander, wir erkennen ihn nicht wieder :(. Die Einschlafsituation am Abend ist katastrophal. Er kann sich nicht mehr selbst beruhigen, ist aggressiv, unausgeglichen und schlecht gelaunt. Teilweise wird 4 Stunden geschrien wie am Spieß bevor er einschläft. So kenne ich das von ihm nicht. Vor dem zu Bett gehen hat er ein Wachfenster von ca 6 Stunden, aber er möchte trotz Müdigkeit nicht schlafen. es hilft einfach nichts mehr... kann Corona den nächtlichen Schlaf so beeinflussen? Oder kann dies eine Regression sein? Ebenso haben wir vor Corona nur noch 1-2x nachts gestillt, jetzt möchte er 4-5x trinken und fordert es extrem ein. Haben Sie einen Tipp für mich, wie wir am besten abstillen könnten? So am Tag isst er eigentlich gut am Familientisch mit... brauchem Babys in dem Alter noch etwas nachts? danke!
Guten Morgen Katrin, es gibt leider noch keine Studien zum Thema "Post Covid" bei Kindern, aber das was Sie beschreiben, habe ich ebenfalls schon beobachtet, dass Kinder nach einer Corona-Erkrankung etwas länger benötigen, um wieder richtig fit zu sein. Auch Schlafprobleme nach Corona-Erkrankungen wurden häufiger berichtet. Allerdings lösen alle Krankheiten bei Kindern zunächst auch eine Verunsicherung aus, die das Schlafen beeinflussen kann, das Schlafmuster gerät durcheinander. Während Erkrankungen schlafen sie z.T. mehr, aber auch in anderen Settings, z.B. häufiger näher bei den Eltern, benötigen und bekommen mehr Nähe und Flüssigkeit angeboten uvam. Unabhängig von dem fehlenden Wissen, über Auswirkungen der Corona-Erkrankung kann ich Ihnen aber folgende Tipps geben. Die 6 stündige Wachphase am Nachmittag ist möglicherweise zu lang. Ziehen Sie den Mittagsschlaf in die Mitte des Tages, so dass die Wachphasen zwischen den Schlafphasen 4,5-5 Stunden nicht überschreiten. Er soll nicht übermüdet in den Nachtschlaf gehen, das lässt das Schlafen unruhiger werden. Gestalten Sie den Abend ruhig mit liebevoller Körperpflege, ruhigen Aktivitäten und werden zunehmend langweiliger, so dass Ihr Kind nicht das Gefühl hat in der Nacht etwas zu verpassen. Wenn er ausreichend müde gekuschelt ist, legen Sie ihn ab, bleiben in seiner Nähe langweilig präsent, bis er eingeschlafen ist. Erst wenn er wieder ausreichend Sicherheit gewonnen hat, wird ihm das Einschlafen wieder leichter fallen. Sollte er noch Beeinträchtigungen im HNO-Bereich haben (z.B. verstopfte Nase) kann es sein, dass er nachts durch den Mund atmet und seine Schleimhäute dabei austrocknen. In diesem Falle benötigt er nachts mehr zu trinken. Dieses kann jedoch auch ein paar Schlucke Wasser sein, um die Schleimhäute zu befeuchten. In den Wintermonaten kann dieses auch durch eine zu geringe Raumluftfeuchte bedingt sein. Achten Sie daher auf ein gutes Raumklima. Wenn er in der Nacht Unterstützung einfordert, schauen Sie zunächst, ob es ausreicht, ihn beruhigend anzusprechen oder nur die Hand aufzulegen, wenn dieses nicht reicht, versuchen Sie Wasser anzubieten (welches perspektivisch auch in einer Trinkflasche in der Nähe des Bettes deponiert sein kann, so dass sich Ihr Kind selbst bedienen kann) und erst nach diesen Versuchen bieten Sie die Brust ein, stillen nur so lang, wie er wirklich schluckt und nehmen ihn ab, wenn er nur noch nuckelt, so dass die nächtlichen Stillmahlzeiten wieder weniger werden. Sollten Sie das Gefühl haben, dass er auch am Tage noch nicht wieder so ist, wie Sie ihn vor der Infektion erlebt haben, lassen sie ihn ärztlich noch einmal durchchecken. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl