Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Sehr unruhiges Baby

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Sehr unruhiges Baby

Mary02

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Liebe Expert:innen,  unser Baby (4 Monate) ist eigentlich seit seiner Geburt extrem unruhig was sich vor allem nachts bemerkbar macht. Wir versuchen alle Tipps von Dr. Dotzauer zu befolgen, aber "Runterkuscheln" klappt selten, da er sich extrem hin und her windet, sodass man ihn kaum im Arm behalten kann. Auch wenn er dann schläft fuchtelt er mit den Armen, wälzt sich und haut die Füße auf die Matratze. Er schreckt dann häufig selbst davon hoch und wacht auf und lässt sich nur mit Flasche beruhigen. Sch-Geräusche bringen nichts und Schnuller spuckt er leider immer aus. Kuscheltuch haben wir immer dabei, das hat er aber noch nicht verstanden.  Oft muss er auch sehr viel pupsen und hat mehrere volle Stuhlgang-Windeln, was uns natürlich zusätzlich wach macht/hält. Gibt es irgendwas was wir tun können, damit er sich selbst besser entspannen kann? Sind so viele Windeln mit Stuhlgang normal? Uns wurde das Babyhug-Kissen empfohlen, würden Sie uns das auch raten? herzliche Grüße, Maria Tauchmann   


Dr. Dotzauer

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Liebe Maria, Es gibt einfach Kinder, welche ein hohes Aktivitätsniveu haben. Dass das "Runterkuscheln" nicht gelingt, kann einerseits am falschen Zeitpunkt und andererseits an der falschen Stimmung liegen. Ein Kind was sich hin und her windet, ist auf jeden Fall weit weg von schlafbereit. Vielleicht sollten Sie vor dem "Runterkuscheln" über eine gewisse "Vorschlafruhe" nachdenken. Dazu könnten Sie ihr Kind einfach nach vorne gewandt, ohne Anforderungssituation, ohne direkte Ansprache und ohne Blickkontakt umhertragen. Ich nenne das Tragezeit. Das ist auch abends sehr hilfreich, wenn es noch zu früh zum Hinlegen ist. Das Ziel ist dass das Kind zum Schlafenszeitpunkt. satt - müde - und rughig ist. Daran schitert es wohl bei Ihnen. Fühlen Sie mal hin, was ihrem Sohn Wohlgefühl bringen kann. Er muss auch nicht unbedingt umhergetragen werden, vielleicht genießt er eine Bürstenmassage am Kopf, Gesicht, Körper an den Händen oder den Füßen.Sie müssten Ihren Sohn dazu be. fragen, was er als angenehm empfindet. Auf jeden Fall geht es um das Wohlgefühl. Denn das ist gleich neben Entspannung und aus der Entspannung heraus schläft es sich leicht ein. Ich würde an dem Projekt Schnuller auf jeden Fall dran bleiben und nochmal genau schauen, dass er am Tage auch wirklich satt wird. Und nicht nachts aus Weiterschlafbedürfnissen sehr viel Nahrung bekommt und dann tags keinen Hunger hat. Bezüglich der Blähungen und des häufigen Stuhlgangs würde ich das mit der behandelnden Kinderärzt:in besprechen, welche Ihr Kind und auch den Gewichtsverlauf kennt. Bezüglich des Babyhug-Kissens habe ich keine Erfahrungen dazu. Halt und Begrenzung ist meistens schon hilfreich und das könnten Sie auch mit Bettrollen, etc mal ausprobieren. Natürlich sollten die Atemwege freigehalten werden. In ca 2 Monaten dreht sich ihr Kind sowie so wie es möchte, dann kann man gar keine Lage mehr vorschreiben. Aber diese Suche danach, wie Sie ihr Kind beim Beruhigen erreichen können, ist eine wichtige Aufgabe, welche es zu lösen gilt. Denn das brauchen Sie eigentlich bei jedem Schläfchen und auch noch lange Zeit. Also es lohnt sich und es ist wichtig dabei selber entspannt (leise-langsam-und langweilig zu sein) Sie "leihen" sozusagen ihr Nervensystem dem Baby kurz aus und versuchen die Ruhe zu übertragen. Alles Gute dabei und herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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